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Re: [ox] Freiwirtschaft (war: interessantes Interwiev)



Stefan Matteikat schrieb:
liste oekonux.de schrieb am 06.06.04 21:52:53:
Vielleicht kann ich zur Diskussion noch eine andere Sicht beisteuern.
Auch wenn man den homo oeconomicus weglässt, der angeblich nur rational und egoistisch handelt, gibt es ein Prinzip, dass dazu führt, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer...

Deine Erklärung mit den mathematischen Modellen ist in sich schlüssig und aussagekräftig,
aber sie hat denselben Makel, der mich auch von der Freiwirtschaft - oder, wie sie sich
> auch treffender nennt: der "natürlichen Wirtschaftsordnung" - abrücken ließ: sie erklärt > nicht nur nicht, was dieser ominöse "Reichtum" eigentlich ist, sondern sie stellt diese > Frage gar nicht. Setzt man den Reichtum, in diesen Theorien synonym mitGeld, als > naturgegeben voraus - und das geschieht hier - dreht man sich,wie auch Deine Ausführungen > zeigen, nur im Kreis. Und das ist ja das Problem, das Joost aufgeworfen hat.

Hallo Stefan!
Vielleicht solltest Du zuerst das Buch lesen, bevor Du solch einen Schluss ziehst. Ich musste mich ja ziemlich kurz fassen, was natürlich dem vermittelbaren Inhalt abträglich war.

Ich finde nicht, dass ich mich mit der Small-World-Theorie im Kreise drehe. Gerade, weil damit gezeigt wird, dass Reichtum gerade NICHT von Intelligenz oder Herkunft direkt abhängt ist es ein gutes Modell. Natürlich stellt sich die Frage wo es denn dann herkommt. Das erschließt sich nach meinen vorigen Erläuterungen wohl nicht direkt.

Ein Hinweis sind aristokratische Netzwerke, d.h. Netzwerke mit Häufungsclustern. Sobald sie vorliegen passiert das Phänomen, dass Reiche immer reicher werden. Wenn wir theoretisch mal annehmen, dass Geld auf alle Personen gleichverteilt wäre, dann würde das Phänomen somit nicht verschwinden. Auch mit einer Gleichverteilung von Macht nicht.

Grund dafür liegt im Menschen selbst. Der Mensch ist ein soziales Wesen und bildet Familien. Das sind dann soziale Netzwerke mit Häufungsclustern, sprich Familien, also ebenfalls ein aristokratisches Netzwerk. Das erklärt warum man das Phänomen nicht weg bekommt. Dazu müsste man den Menschen ändern, was nicht funktioniert.

Man müsste die ganze menschliche Sozialstruktur ändern. Das ist aber nicht wünschenswert, da es dem Menschen ja gerade durch die Gruppenbildung bzw. Zivilisation gelungen ist aus der Höhle herauszukommen.

Wenn nun aber Familien existieren müssen, dann gibt es immer Häufungen von Macht, Geld oder was auch immer in Gruppen.

Damit ist es für mich die Frage auf eine ganz andere Ebene verlagert worden. Ich hoffe es ist nun nachvollziehbarer geworden WO das eigentliche Problem liegt und der angebliche "Kreis-Schluss" damit durchbrochen.

--
Ciao
Jürgen

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