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[ox] Re: Räume für Kreativität und freie Projekte



Hallo Franz Nahrada & alle,

danke für die tollen Informationen und für unser hochinteressantes
Telefonat! Bitte entschuldige meine langsame Reaktion.

Eine Zusammenstellung von "Produktionsorten für Kreative" wäre
vielleicht ein schönes Projekt im Rahmen von Ökonux und könnte im
Internet veröffentlicht werden. Ich würde es von www.unperfekthaus.de
aus sehr gern verlinken, denn das Nicht-Wissen von Möglichkeiten ist
m.E. ein großes Problem für Kreative.

Auch Deine Gedanken bzgl. "Ausbildung" im Unperfekthaus decken sich mit
meiner Hoffnung, im Unperfekthaus Praktika anbieten zu können. Ich kann
mir keinen besseren Ort denken, an dem Menschen jeden Alters, "Ihr Ding"
finden können, ihren Traumberuf durch Zuschauen/Mitmachen bei lauter
begeisterten Menschen finden.

Zu Deinen Fragen:

weiterverwenden lassen) Auf der einen Seite wird also im UPH offenes
Arbeiten ermutigt, auf der anderen Seite gibt es sogar einen
Patentanwalt.
Was hat der dort zu tun? Wie steht das UPH zu kollektiv vermittelter
Kreativität und allen möglichen Formen freier Kooperation NEBEN freier
Software, wie sie zunehmend (und was ich so toll finde, teilweise
inspiriert durch oekonux!) auf die Welt kommen? Ist die Zeit, siehe
erster
Absatz, vielleicht auch schon reif für telekooperative Projekte zwischen
Arbeitsgruppen in verschiedenen Kreativhäuser verschiedener Städte, die
gemeinsam komplexere Projekte in Angriff nehmen?

Das Unperfekthaus ist _VIELFALT_. Ich selbst bin überzeugt davon, daß virtuelle Dinge Frei sein sollten und daß in der realen Welt die Grenze zwischen Freien Dingen und kostenpfichtigen Dingen durch die immer effizienteren Produktionstechniken verschoben wird und daß es sinnvoll ist, immer mehr Dinge Frei zu machen. Daneben glaube ich aber, daß das Abkommen zwischen der Gesellschaft und den Erfindern "Du erklärst, wie Du's machst, wir geben Dir dafür _ein_paar_Jahre_ lang eine Monopolstellung" ebenfalls sinnvoll ist, solange es sich auf Dinge und nicht auf Verhaltensregeln, Algorithmen usw. (Software) bezieht. Denn das Patentrecht darf sich nicht auf menschliche Verhaltensweisen, Denkweisen, Arbeitsweisen ausweiten und Software ist da viel zu nahe dran, als daß man sie patentieren könnte.

Aber ich bin nur einer von vielen im UpH und gehöre nicht zu denen, die das, was sie glauben, flächendeckend einführen müssen. Im Gegenteil genieße ich es, wenn neben meiner Meinung andere gelebt werden und somit verschiedene Wege parallel gegangen werden. Obwohl ich das www.linuxhotel.de betreibe, dort sehr aktiv bei Freier Software und überzeugt davon bin, würde ich nicht fordern, daß z.B. Freie Software das einzige Modell sein sollte, unter das Software gestellt wird. Ich wende mich gegen Monopole, daraus folgt, daß ich auch meine Meinung nicht monopolisieren darf.

***

Die Idee "kollektiv virtuell _und_ real an verschiedenen Orten an einem Projekt arbeiten" empfinde ich, soweit ich es verstanden habe, als sehr reizvoll. Das UpH könnte _ein_ Ort sein, weitere könnte ich mir vorstellen über die www.anstiftung.de zu finden, zu der ich bereits Kontakt habe.

Viele Grüße
Reinhard


Auf der Oekonux-Konferenz in Wien könnte es vielleicht einen "reference
desk" für freie Projekte geben, der Vorschlag kam von Aviv Kruglansky aus
Barcelona, der "Open Source Fashion Design" macht und im April eine
einschlägige Konferenz in Barcelona macht. Würde das vielleicht
irgendjemanden interessieren, so einen desk zu machen??

Franz Nahrada



Franz Nahrada schrieb:
R.Wiesemann schrieb an Uli Frank, relayed to [ox]:

Hallo Uli,

ich sitze gerade im Cafe mit Giulia Follina GFollina t-online.de , die in Hamburg ein 800qm Gebäude hat mit Rahmenwerkstatt, Kunstausstellung und 250qm Projektraum. Da sie sich auch für Wirtschaft/Politik interessiert, kam der Gedanke auf, ob es in Hamburg nicht auch eine Oekonux-Gruppe gibt, die vielleicht Interesse hat, etwas dort zu verwirklichen.


-----

Ich möchte da noch hinzufügen, daß es in Wien ein sehr aktives
"Werkstätten- und Kulturhaus" gibt, wo aller Voraussicht nach auch das
Massenquartier während der Wiener Oekonux-Konferenz stattfinden wird. Habe
mir mit großem Interesse die Seiten vom Unperfekthaus durchgelesen, das
natürlich ein ganz anderes Konzept hat, aber gerade darin interessant ist
daß es strukturell Öffentlichkeit herstellt statt sie strukturell zu
vermeiden (das WUK hat neben seiner enormen Öffentlichkeitsarbeit immer
noch so einen eigenartigen Charakter als eine Art kollektives
Schneckenhaus). Ich hoffe daß es während der Zeit in Wien auch nebenbei
Gelegenheit geben wird, solche "Produktionsorte für Kulturell Kreative" im
Europäischen Vergleich anzuschauen und das kreative Potential dieser Orte
in Verbindung mit Internet und elektronischer Kooperation zu würdigen.

http://www.wuk.at/

zweite Anmerkung: Habt Ihr schon einmal diskutiert daß ein weiteres
Standbein solcher Institutionen auch die Arbeit mit in Ausbildung
befindlichen Menschen ist? Thomas Diener von fairwork hat ein höchst
interessantes Konzept einer kulturell kreativen Schule entwickelt, das
sich ein Vorbild an der Walz und den Chaospiloten nimmt.

http://www.fairwork.com/werkstatt/berufsnavigation2.html

Vielleicht könnten ja ein "unperfekthaus" und eine "berufsnavigation" gar
nicht so schlecht koexistieren?

dritte Anmerkung, und damit auch endlich wieder in der oekonux-liste
ontopic. Ich sehe daß das Street Performer Protocol auch beim
Unperfekthaus Pate gestanden hat oder zumindest mitspielt. (ich sage
"auch" wegen meiner Sympathien für die Ideen von www.openculture.org und
die Ideen der öffentlichen Förderung nicht nur von Werken, sondern auch
und gerade von digitalen Rohprodukten die sich endlos variieren und
weiterverwenden lassen) Auf der einen Seite wird also im UPH offenes
Arbeiten ermutigt, auf der anderen Seite gibt es sogar einen Patentanwalt.
Was hat der dort zu tun? Wie steht das UPH zu kollektiv vermittelter
Kreativität und allen möglichen Formen freier Kooperation NEBEN freier
Software, wie sie zunehmend (und was ich so toll finde, teilweise
inspiriert durch oekonux!) auf die Welt kommen? Ist die Zeit, siehe erster
Absatz, vielleicht auch schon reif für telekooperative Projekte zwischen
Arbeitsgruppen in verschiedenen Kreativhäuser verschiedener Städte, die
gemeinsam komplexere Projekte in Angriff nehmen?

Auf der Oekonux-Konferenz in Wien könnte es vielleicht einen "reference
desk" für freie Projekte geben, der Vorschlag kam von Aviv Kruglansky aus
Barcelona, der "Open Source Fashion Design" macht und im April eine
einschlägige Konferenz in Barcelona macht. Würde das vielleicht
irgendjemanden interessieren, so einen desk zu machen??

Franz Nahrada





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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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