Re: [ox] EU-Rat macht sich für grenzenlose Softwarepatente stark
- From: Hartmut Pilch <phm a2e.de>
- Date: Wed, 25 Feb 2004 01:22:09 +0100 (CET)
Anstatt Oekonux (wir sind wirklich zu unbedeutend) groß zu erwähnen
sollte man die Forschungsarbeit in Richtung patentfreie wirtschaftliche
Entwicklung auf verschiedenen Gebieten verstärken und dabei auf Leute aus
unserem Memotop zurückgreifen.
Das Patentwesen mit seinen breiten Ansprüchen war noch nie ein besonders
sachgerechtes System. Um Alternativen dazu zu entwickeln, braucht man
kaum groß zu forschen.
Ob das Patentsystem zu einem akzeptablen Interessenausgleich führt, war
immer Glückssache. Und meist war die Leistungsfähigkeit des Systems viel
häufiger auf der negativen Seite als den meisten Leuten bewusst ist.
Das System ist besonders deshalb gefährlich, weil es eine besonders starke
Lobby für sich erzeugt, die mit breiten Ansprüchen (weitreichender
Freiheitseinschränkung) ihr Geld verdient und das System um seiner selbst
willen, frei von jedem Sinn, propagiert. D.h. es ist eine Art
selbstreplizierendes, virales System, das außer Kontrolle geraten ist.
Allein das wäre ein legitimer Grund, das System ganz abzuschaffen.
Allerdings wird eine bloße Nein-Kampagne wenig bringen. Man hat es hier
mehr mit Fragen der politischen Ökonomie (z.B. wie organisiere ich die
begrenzten politischen Ressourcen so, dass ich ein Gegengewicht zum blind
selbstreplizierenden Patentwesen aufbauen kann) als mit Entwürfen
irgendwelcher Alternativsysteme zu tun. Allerdings wäre eine
Nein-Kampagne durchaus hilfreich, wenn es sie irgendwo gäbe.
Auf
http://www.sffo.de/
gab es das mal. Die Gruppe fühlt sich der ordoliberalen Freiburger Schule
verbunden und verbreitet Gedankengut von Hayek und Machlup.
--
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz +49-89-18979927
300.000 Stimmen 2000 Firmen gegen Logikpatente http://noepatents.org/
Innovation statt Patentinflation http://swpat.ffii.org/
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de