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Re: [ox] Eine Antwort auf die Brötchenfrage



Hallo Franz,

On Sun, Feb 22, 2004 at 01:41:40PM [PHONE NUMBER REMOVED], Franz Nahrada wrote:
Das erstaunliche an Freier Software ist ja gerade, dass es viele
verschiedene Kräfte sind, die sie vorantreiben, darunter so mächtige,
wie globale Konzerne und Nationalstaaten, aber eben auch die sich
selbst entfaltenden Individuuen der Multitude. Genau dies passiert
aber bei der globalen Subsistenz nicht. Weder ist eine breite Bewegung
in Sicht, die so etwas von unten organisieren würde, noch gibt es
mächtige "global Players", die ein Interesse an einer solchen
Entwicklung von oben haben, geschweige denn, dass sich die Interessen
von beiden treffen. Gutes Zureden wird da nicht weiterhelfen. Es
scheint also ganz materielle Gründe zu geben, die eine solche
Entwicklung verhindern. Selbst diese zu benennen hilft alleine noch
nicht weiter. Es ginge darum, eine Variante dieser globalen Subsistenz
zu entwickeln, die dieses Handicap nicht hat. 

Ganz Deiner Meinung. Ich teile auch die Einschätzung, daß die
Digitalisierung sowohl die
Monopolisierung als auch die freien koopertativen Entwicklungen extrem
fördert.

Den Schluß, das Oekonux Projekt aufzulösen kann ich nicht teilen, ganz im
Gegenteil.

Naja, das entscheide ja eh nicht ich :-) Für mich ist halt die
Fragestellung inzwischen zu eng an Freie Software gebunden.

Der Übertragungsgedanke ist immer noch produktiv, siehe unten.

Ja schon. Aber wofür brauchts da ein Projekt Ox dazu? Übertragen kann
doch jedeR selber. 

Wir müssen uns dessen bewußt werden, daß wir keinen Geschichtsautomatismus
auf 
unserer Seite haben. Wir müssen etwas TUN. 
Wir sind selber ständig Teil der Geschichte,
über die wir reflektieren.

Du schreibst, daß es kein Interesse an Globaler Subsistenz gibt. Da bin
ich mir nicht so sicher. 

Ne, ich schreibe dass es zur Zeit keine mächtigen Interessen gibt. Ich
sprech ja Dir und Deinen Freunden nicht euer Interesse ab. FS hat den
Durchbruch geschafft, weil sie mächtige Verbündete hat. Eigentlich
fast die gesamte IT-Industrie (ausser M$ und SCO). Hast Du auch so
mächtige Verbündete? Und die machen das ja nicht aus Menschenfreude,
sondern weil sie handfeste Interessen haben. Was mir an Deinem Konzept
fehlt ist eben genau dieses handfeste Interesse von Seiten des Empire.
Klingt hart, aber so seh ich das zur Zeit. Kann sich natürlich alles
ändern. Nur wie? Was wäre das Interesse eines Großkonzerns Milliarden
in Deine globalen Dörfer zu stecken? Oder eines Nationalstaates?

Ohne diese Form von Materialität bleibt Dein Konzept ein Ideal(ismus)
fürchte ich. Womit ich nicht sagen will, dass man das nicht erweitern,
verbessern usw. kann. Nur seh ich zur Zeit halt nix dergleichen.

Grüße, Benni

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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