Re: AW: [ox] Konkurrenz als Art von Dialektik (was: Re: effizientewirtschaft)
- From: Laurent Straskraba <laurent straskraba.net>
- Date: Mon, 05 Jan 2004 17:33:37 +0100
At 16:57 05.01.2004, you wrote:
> Willst du dein eigenes Überleben denn etwa nicht freiwillig erbringen?
Ich habe noch nicht erforscht wie freiwillig ich eigentlich wirklich atme
tja, das wär vielleicht mal ganz hilfreich. denn dann würde schnell klar
werden, dass wir eben Menschen sind. Menschen mit ganz primitiven
physischen Bedürfnissen - und die müssen gestillt werden. Also sind wir im
radikalen (an die Wurzel gehenden) Sinn gar keine frei entscheidenden
Wesen. Das muss man eben einmal sehen.
Also ist Aktivität unumgänglich um zu überleben. Wer nicht aktiv ist (wird)
der wird - ohne die Hilfe anderer - nicht überleben.
Da wir nicht (mehr) in einer Zeit der Agrargesellschaft leben müssen andere
Formen des Erwebs der notwendigen Überlebensressourcen (Nahrung,
Kälteschutz, Krankheitsbehandlung, etc.) gefunden - und genutzt werden.
Was uns der Frage nach einer effizienten Wirtschaft näher bringt. Je besser
wir alle zusammenarbeiten und je besser die Verteilung und der Ausgleich
für mehr Leistung bzw. weniger Leistungsfähigkeit bewerkstelligt werden,
desto mehr Freiheit und Sicherheit kann für den Einzelnen gewährleistet werden.
Das was diesem System der Gesellschaft entgegensteht sind Trittbrettfahrer,
Selbstbediener und andere wenig sozial handelnde (und denkende) Menschen.
Aber nicht umsonst hat sich das Modell der (öko-)sozialen Marktwirtschaft
in weiten Teilen der Erde etabliert (v.a. in den OECD-Ländern).
> Außerdem sprechen wir hier im Rahmen von Konkurrenz/Rivalität---wobei
> sich beide Begriffe doch recht brutal anhören, ich zumindestens rede
> davon, dass es manchmal sehr wohl sehr gut ist, dass zwei oder mehrere
> Personen(gruppen) das mehr oder weniger gleiche Ziel aber auf
> unterschiedlichen Wegen zu erreichen versuchen.
Für mich ist Konkurrenz etwas das mit Gewalt + Brutalität zusammenhängt,
sind G+B nicht gegeben, nenne ich es nicht mehr Konkurrenz
Unter Konkurrenz verstehe ich ein gegeneinander, während die von dir
unten dargestellte Offenlegung bereits ein wichtiges Element + ein Ziechen
von Kooperation. Daher ist Offenlegung nicht mehr mit Konkurrenz vereinbar,
zumindest in meinem Verständnis
Nun, da würde ich doch meinen dass dieses Verständnis von Konkurrenz ein
eingeengtes ist. Konkurrenz der Ideen beispielsweise hat nicht wirklich was
mit niederprügeln oder "umbringen" (der Tod schwingt bei Dir leider immer
wieder mit) zu tun.
Kunkurrenz bedeutet vielmehr Wettstreit - möge der Bessere (in den
jeweiligen Kategorien) gewinnen - und das Wort concurrentia heisst
Zusammentreffen. Also die von Dir vernommene Erniedrigung ist zwar etwas
historisch durchaus Erlebtes, aber nichts was mit Konkurrenz zwingend
einher gehen muss.
Um wieder zum Hauptthema zu kommen: Welche KONKRETEN Ideen, Vorschläge,
Modelle, etc. fallen Dir/Euch denn ein, die auch wirklich etwas mit einer
realen Welt zu tun haben? Was bedeutet, dass sie die Natur der MENSCHEN und
ihrer vielseitigen Interessen, Bedürfnisse - und auch Hinterlistigkeiten -
berücksichtigen.
Ich möchte wirklich etwas erfahren, Polemik und rein geistige Ergüsse sind
da leider wenig praktikabel. Aber klar, ohne Theorie keine Anwendung - nur
sollte es nicht bei der Theorie bleiben, meine ich.
LG,
Laurent
---
Mag. Laurent Straskraba
Information Society Researcher
Ontlstr. 3
A - 4040 Linz
mobile: [PHONE NUMBER REMOVED] (GMT [PHONE NUMBER REMOVED])
e-mail: laurent straskraba.net
web: http://www.straskraba.net
ICQ: 175115055
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de