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Re: AW: [ox] Konkurrenz als Art von Dialektik (was: Re: effizientewirtschaft)



At 16:57 05.01.2004, you wrote:
> Willst du dein eigenes Überleben denn etwa nicht freiwillig erbringen?
Ich habe noch nicht erforscht wie freiwillig ich eigentlich wirklich atme

tja, das wär vielleicht mal ganz hilfreich. denn dann würde schnell klar werden, dass wir eben Menschen sind. Menschen mit ganz primitiven physischen Bedürfnissen - und die müssen gestillt werden. Also sind wir im radikalen (an die Wurzel gehenden) Sinn gar keine frei entscheidenden Wesen. Das muss man eben einmal sehen.

Also ist Aktivität unumgänglich um zu überleben. Wer nicht aktiv ist (wird) der wird - ohne die Hilfe anderer - nicht überleben.

Da wir nicht (mehr) in einer Zeit der Agrargesellschaft leben müssen andere Formen des Erwebs der notwendigen Überlebensressourcen (Nahrung, Kälteschutz, Krankheitsbehandlung, etc.) gefunden - und genutzt werden.

Was uns der Frage nach einer effizienten Wirtschaft näher bringt. Je besser wir alle zusammenarbeiten und je besser die Verteilung und der Ausgleich für mehr Leistung bzw. weniger Leistungsfähigkeit bewerkstelligt werden, desto mehr Freiheit und Sicherheit kann für den Einzelnen gewährleistet werden.

Das was diesem System der Gesellschaft entgegensteht sind Trittbrettfahrer, Selbstbediener und andere wenig sozial handelnde (und denkende) Menschen. Aber nicht umsonst hat sich das Modell der (öko-)sozialen Marktwirtschaft in weiten Teilen der Erde etabliert (v.a. in den OECD-Ländern).

> Außerdem sprechen wir hier im Rahmen von Konkurrenz/Rivalität---wobei
> sich beide Begriffe doch recht brutal anhören, ich zumindestens rede
> davon, dass es manchmal sehr wohl sehr gut ist, dass zwei oder mehrere
> Personen(gruppen) das mehr oder weniger gleiche Ziel aber auf
> unterschiedlichen Wegen zu erreichen versuchen.
Für mich ist Konkurrenz etwas das mit Gewalt + Brutalität zusammenhängt,
sind G+B nicht gegeben, nenne ich es nicht mehr Konkurrenz
Unter Konkurrenz verstehe ich ein gegeneinander, während die von dir
unten dargestellte Offenlegung bereits ein wichtiges Element + ein Ziechen
von Kooperation. Daher ist Offenlegung nicht mehr mit Konkurrenz vereinbar,
zumindest in meinem Verständnis

Nun, da würde ich doch meinen dass dieses Verständnis von Konkurrenz ein eingeengtes ist. Konkurrenz der Ideen beispielsweise hat nicht wirklich was mit niederprügeln oder "umbringen" (der Tod schwingt bei Dir leider immer wieder mit) zu tun.

Kunkurrenz bedeutet vielmehr Wettstreit - möge der Bessere (in den jeweiligen Kategorien) gewinnen - und das Wort concurrentia heisst Zusammentreffen. Also die von Dir vernommene Erniedrigung ist zwar etwas historisch durchaus Erlebtes, aber nichts was mit Konkurrenz zwingend einher gehen muss.

Um wieder zum Hauptthema zu kommen: Welche KONKRETEN Ideen, Vorschläge, Modelle, etc. fallen Dir/Euch denn ein, die auch wirklich etwas mit einer realen Welt zu tun haben? Was bedeutet, dass sie die Natur der MENSCHEN und ihrer vielseitigen Interessen, Bedürfnisse - und auch Hinterlistigkeiten - berücksichtigen.

Ich möchte wirklich etwas erfahren, Polemik und rein geistige Ergüsse sind da leider wenig praktikabel. Aber klar, ohne Theorie keine Anwendung - nur sollte es nicht bei der Theorie bleiben, meine ich.

LG,
Laurent



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Mag. Laurent Straskraba
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