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Re: Computer als Maennermaschine (was: [ox] Computer als Maennermaschine- Fortsetzung von oekonux Digest, Vol 4, Issue 22)




Aloha,

ich habe nur ein paar Anmerkungen zu machen, da mich die Diskussion schon
interessiert, mir aber eine Sache sehr unangenehm auffaellt. Und das ist,
dass Du, Stefan M., es nicht hinkriegst, genug selbstreflektiert zu sein, um
es auch einfach mal annehmen zu koennen, dass sich jemensch von Deinem
"harten" (ich muss wohl nicht erwaehnen, in welcher Ideologie "hart"
besonders geschaetzt wird!) Diskussionsstil angegriffen und beleidigt
fuehlen. Nein, Du erwartest denn auch noch von Deinem/r
Gespraechspartner/in, dass ersiees erklaert und rechtfertigt, warum ersiees
Dein Verhalten verletztend fand, anstatt das einfach mal anzunehmen. Wo Du
zum Gegenangriff blaest, haette oftmals ein leises "sorry" genuegt.... und
die Ueberlegung, sich vielleicht kuenftig im Ton nicht allzusehr zu
vergreifen, bzw. nicht immer davon auszugehen, selbst die Wahrheit gepachtet
zu haben, an der Du dann die Beitraege anderer misst, denn nur in einem
solchen Denkmodell - meine ich - kommt mensch auf die idee, die andere
Person gleich so herabzusetzen.

Zur Illustration ein paar Beispiele:

* Will sagen: Wenn die von mir so wahr genommene Schlussweise ist, dass ich
mir einige Einzelphänomene herauspicke und daran meine Thesen hänge, dann
wäre das obige richtig.
Leider kam das wohl nicht rüber, sonst hättest du diese Klarstellung wohl
nicht für nötig gehalten:

*Ja, deine Antworten empfinde ich nicht als besonders konstruktiv, aber
ich bemühe mich konstruktiv zu sein.

* Zunächst mal spreche ich hier über Verhalten von Herrn W., über den
wohl hier auf der Liste nicht nur ich mich geärgert habe. Dass da eine
Verbindung nahe liegt, wirst du wohl verstehen.
Davon abgesehen kann ich nicht so recht erkennen, wo ich *dich*
persönlich beleidigt habe. Jedenfalls war das nicht meine Absicht -
auch wenn ich verärgert war. Immerhin bist du ja bereit zu
diskutieren. Schauen wir, ob daraus was wird.

*Schon wieder eine Beleidigung. Seltsame Brille.

*Ok, ich versuche nochmal es ausführlicher am Beispiel der
Amateuer-Bands heraus zu arbeiten. Amateuer-Bands sind ein Bereich in
dieser Gesellschaft wo manche Menschen *ungeheuer* viel zeitliche
(Proben, Üben) und auch finanzielle Ressourcen (Equipment,
Instrumente) rein stecken. Mal ganz abgesehen vom Herzblut, dass in so
einer Band drin stecken kann. Ich kann mich da gut erinnern, da ich
das mal (am Rande) mitbekommen habe. Ich bin absolut davon überzeugt,
dass es eine Menge Amateuer-MusikerInnen gibt, die deutlich mehr
Aufwand für ihr Hobby betreiben, als viele
Freie-Software-EntwicklerInnen.

*Ach weißt du, ich hab's nicht so mit den guten Seiten. Ich bin auch
wirklich nicht der Meinung, dass die Mitglieder der
Freien-Software-Bewegung auf einer in diesem Sinne guten Seiten wären.
Vielleicht überhaupt nicht mal auf einer guten Seite. Eine der Dinge,
warum ich die Freie Software für eine Keimform halte, ist gerade, dass
sie eben weitgehend moralinfrei ist, also auch auf keiner "guten
Seite" steht. Eine im wesentlichen moralische Bewegung kann m.E. im
Übrigen niemals den Kapitalismus überwinden.

--------

Du WILLST meines Eindrucks nach gar nicht nachvollziehen, wie ersiees darauf
kommt. Im Uebrigen habe ich ueberhaupt keine Lust mit jemanden darueber zu
diskutieren, ob Technik, Computer und freie Software im besonderen nun
maennlich dominiert sind oder nicht, bei dem ich erstens in der Rolle des
staendig-mich-verteidigen-muessens bin, und der dank seines warscheinlich
biologisch wie sozial maennlichen geschlechts einfach nicht erlebt, was ich
erlebe, wenn ich in den Clubraum des CCC gehe, beispielsweise, und der auch
scheinbar keine Lust hat, sich da mal reinzufuehlen.

Stefan, sorry, aber Du kommst, ueberheblich, arrogant udn besserwissersich
rueber, zumindest bei mir, und Du machst nicht den Anschein, als wuerdest Du
das aendern wollen oder nachvollziehen koennen. Du scheinst Dich erst dann
von Deinem hohen Ross herunter zu lassen, wenn Deine GespraechspartnerInnen
Dir weit genug entgegengekommen sind, dass sie sich selbst schon fast nciht
mehr ernstnehmen.

Ich halte diese Diskussion auf diesem Niveau fuer ueberfluessig, weil eine
wirkliche Ergruendung der patriarchalen Wurzeln von Technik und deren
maennlich dominierte soziale Welt heute nur moeglich ist, wenn menshc sich
auf einem offenen, empathischen Niveau unterhalten kann. Das willst Du
nicht. Wenn jemensch die Erkenntnisse von 30 Jahren Feminismus benutzt um zu
argumentieren, nennst Du das "ideologisch". Was soll ich da sagen?
Jeder Mensch betrachtet die Welt durch sein eigenes Denkmuster. sog.
"Neutralitaet" ist auch ideologisch, meistens handelt es sich dabei um
nichts anderes, als die Reproduktion der Normalitaet, die genauso
ideologisch verbraemt ist, nur dass niemensch das so wahrnimmt. Ideologisch
sind immer die anderen, wenn mensch sie diffamieren will.

Soweit sovie

rehzi


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"... der Wille, dagegen zu sein, bedarf in Wahrheit eines Koerpers,
der voellig unfaehig ist, sich einer Befehlsgewalt zu unterwerfen;
eines Koerpers, der vollkommen unfaehig ist, sich an familiaeres
Leben anzupassen, an Fabrikdisziplin, an die Regulierungen des
traditionellen Sexuallebens usw. (Sollten Sie bemerken, dass ihr
Koerper sich diesen >normalen< Lebensweisen verweigert, so
verzweifeln Sie nicht - verwirklichen Sie Ihre Gaben!)."
Hardt/Negri: Empire, II/6: Die neuen Barbaren

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