Message 06084 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT05326 Message: 50/66 L16 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

RE: [ox] Begriffsbildung (war: Die Schlauch-Seil-Inkontingenz)



Hurra! Das sieht ja nach einem richtig fetzigen Streitgespraech aus.
Prima.

Bevor ich loslege in meienr antwort auf Dich, Stefan, zunaechst noch
eine
bitte zur Klarstellung, um die "prinzipielle Natur" deiner Einwaende
richtig einschaetzen zu koennen:

Die Positionen in deiner Antwortmail, von wg. Blutspur, Goeddels Beweis,
usw, die haelst du schon irgendwie fuer wahr oder? zumindest fuer wahrer
(oder infach "richtiger") als das was ich schreibe? Oder soll es einfach
nicht eine bessere, ueberlegenere usw. sondern nur eien "andere"
Position 
sein, genauso gut oder schlecht wie meine (Frage ist dann, warum ich
oder
sonst jemand dannn mich von deienr Position ueberzeuegen lassen sollte,
ja
wie dann *ueberhaupt* argumentiert werden soll - oder soll das garnicht?

aber du machst es ja schon?)

Aber vielleicht sind wir ja garnicht so weit auseiandner, in
Wirklichkeit,
denn du schreibst an eienr Stelle:


Aber zwischen der grenzenlosen Unverbindlichkeit und der absoluten
Wahrheit 
gibt es für mich noch die Ebene der Intersubjektivierbarkeit.
<<<<

Zunaechst mal ist die "absolute Wahrheit" (Was soll das sein, und was
soll
ihre absolutheit ausmachen und was unterscheidet Wahrheit von absoluter
Wahrheit? Es gibt also noch eine andere?) eien Chimaere die sich die
Sekptikmer ausgedacht haben. Wo spreche ich denn von eienr "absoluten
Wahrheit" (Was immer das sein mag)?

Und wie soll denn deiner Ansicht nach "intersubjektiv" (oder auch nur im
Geiste eines einzelnen Subjektes) ohne ein irgendwie geartetes Konzept
von
Wahrheit (das muss ja nicht gleich so verrueckt daherkommen, wie du dir
deinen Popanz/Strohmann anscheined zurechtlegst) soetwas wie Erkentnis
oder
Zwecke zusatnde kommen? 

Wenn du meinst, das man sich eben in so einer Diskussion, wie wir es
gerade 
tun, eben unterienander (intersubjektiv) die Argumente austasucht (wohl
doch
eien geeminsame Ebene vorraussetzend?), dann wird sich darin eben die
Fehler 
oder meinetwegen beschraenktheiten der einen oder beider Konzeptionen
zeigen 
und im Idealfalle lernen beide daraus und sind hinterher klueger, wissen
mehr,
sind der Wahrheit also naeher gekommen.

Was ist so problematisch dabei? Oder meienn wir das selbe, du nennst
es nur aus ideologischen Gruenden nicht "Wahrheit", wie doch die ganze
Tradition (OK, bis auf die Skeptiker, die hatten aber zumindest bessere
Argumente <g>) vor Adorno?

Umgekehrt: wie willst du ohne ein Konzept von wahrheit argumentieren
oder wie
willst du da einen Konsens herstellen, andere ueberzeugen (wie mich) die
eine
andere Vorstellung haben?

Ist es nicht das Kennzeichen gerade der Nazis, dass sie die Vernunft,
das
argumentieren, usw. als "juedisch" verteufelt haben, wogegen der Arier
eher fuehlt usw (was es da bei den Nazis alles unter dem Gesichtspunkt
der
"Andersheit" an "abweichenden", "anderen"  Konzepten alles zu entdecken
gibt...
"Es gibt [bei den Nazis, z.B.] offenbar *ganz andere* Denkwelten - so
weit 
ist sogar die europäische Denkwelt mittlerweile in Ansätzen. Andere
Kulturen 
[wie die Nazis z.B.] haben aber vielleicht völlig andere Zugänge zur
Welt und 
wissen (für uns?) Spannendes"

Siehe dazu etwa Nicholas Goodrick-Clarke "Die okulten Wurzeln des 
Nationalsozialismus").

[Um missverstaednisse von vornherein auszuschliesen, man weiss ja nie
bei dem Thema:
ich fuehre das natuerlichnur an, weil ich mir fast sicher bin, dass du
"libertaere"
die Nazis nicht als "spannende" "andere Denkwelt" ansiehst, du also
nicht alles nach dem
kriterium: ander=interessant behandelst. Du hast also durchaus noch
deine
eigenen Metakriterien, ueber deise solltest du dir besser klar werden,
inbsbesondere,
wie du diese begruendest - das waere wahrhaftig interessant].

Jetzt habe icfh ja doch noch ein bisschen mehr geschrieben, aber ich
breche hier
erst mal ab, es sollte genug Stoff fuer den anfan gsein. Vielelciht
kaleren sich
dadurch ja schon die ganzen Missverstaendnisse. Wenn nicht, wenn du
hartnaeckig bleibst,
klaere ich gerne mit dir gemeinesam, intersubjektiv, was ein
"sivnnvolles", "zweckmaessiges" 
(wofuer denn?) Konzept von Wahrheit ist einschliesslich der
Fehlinterpretationen der
Herrn Adorno & co. 

Es koennte sich lohnen, derlei ist anscheiend immer noch weit
verbreitet...

Uebrigens: apropos stil: ich schreieb sehr schnell dahin, und dabei
greife ich auch
unwillkuerlich Muster aus Texten auf, die ich einmal gelesen habe. Lass
dich
dadurch nicht taeuschen, wichtig ist mir alleien der Inhalt und der
sollte nun
trotzdem durchschimemrn, oder?

Impliizit meint doch jeder, dass das was er sagt "wahr" ist (jetzt nicht
in deinem
metaphysisch ueberheohtem "absolute heilige unantastbare usw Wahrheit",
sondern
im gutwilligen profanen Sinen, wie es jeder ausserhalb von modernen
philosophischen
Seminaren versteht und auch in der Philosophie frueher so evrstanden
hat).

Statt sich daran aufzuhaengen, dass da jemand nur *behauptet* die
Wahrheit zu saegn,
kannst du das doch auch kritisch gegen den Strich lesen: wenn es denn
wahr ist,
dann sollte sich das ja ueberpruefen lassen, im gemeinsamen Gespraech,
im
Experiment usw. Derjenige, der sich auf die wahrheit *seines*
Standpunktes
seiens Standpiunktes beruft, beruft sich damit auf die *wahrheit* (also
eben intersubjektiv vermittelbarkeit) seines Standpunktes.

Insofern gerade nicht arigant, elitaer usw sondern sehr demokratisch,
offen 
und den anderen anerkennend.

Alles gute,
Kai
http://kai.froeb.net

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT05326 Message: 50/66 L16 [In index]
Message 06084 [Homepage] [Navigation]