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Re: [ox] Boden(un)recht



Danke für die Antwort. Das wird ja ein richtiger Dialog und das heißt
daß es zwar inhaltlich immer besser wird, aber die Gefahr wächst 
daß der Rest der Liste nicht mehr mitliest.

Ich werd jetzt sicher all Deinen Argumenten nicht gerecht und kann
nur ein paar Stichworte liefern:

Aber die paar
brauchbaren Erkenntnisse, die ich bisher gewinnen konnte, reichen nicht
für verantwortbare Rezepte zur Revolutionierung der Weltordnung. Letzteres
könnte wohl auch nur eine Weltregierung umsetzen.  Auf regionaler Ebene
entsteht wohl nur in dem Maße ein gewisser Handlungsspielraum, wie man zu
einer Abschottung der Region bereit ist.

Hm...Vor diesem Dilemma standen schon die alten Sozialisten. Die
Abschottung
der Region aber war ein perverses Vorhaben, das sich nicht mit den
Imperialen Realitäten der Welt vereinbaren ließ; aller mühsam produzierte
Reichtum mußte für die Herrschaftssicherung und Abwehr nach außen 
verwendet werden. Rückblickend wird heute vielen Zeitgenossen klar, 
daß an der "friedliebenden Sowjetunion" immerhin das dran war, daß
es primär um Abschottung ging. So entstand ein "Völkerkerker", 
ein "Kasernenhofsozialismus", den keiner von uns wirklich leben möchte -
außer per Spaß im Hochsommer -

http://www.monochrom.at/sowjet-unterzoegersdorf/

-aber die Zustände waren um einiges paradiesischer als die heutigen 
Realitäten, in denen imperiale Interessen sich austoben.

Ich sehe aber gerade durch das Internet eine riesige Chance, hier völlig
neue Wege zu gehen. Die Einheiten, in denen die Struktur revolutioniert 
wird, können winzig klein sein, aber ihre Vernetzung kann eine Dialektik 
in Richtung beständiges Lernen und Fortschritt schaffen und die
technologische
und moralische Stagnation verhindern, derer sich die alten Sozialisten
tragischerweise sehr bewußt waren. 
Deswegen interessiert mich Open Source: als Prinzip, wie diese 
regionalen Einheiten ihre globale Vernetzung - wo sie überall Sinn macht,
darüber kann man gut diskutieren - antizipieren können und gerade durch
Vernetzung ihre Autonomie fördern können. Wo es halt Sinn macht.
Das ist nichts anderes als das gute alte Genossenschaftsprinzip zu
Ende gedacht, oder wenn Du willst auch die kooperative Revolution der
Marktwirtschaft. Ganz ohne Internationale und rote Fahnen.

bis später

F

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Organisation: projekt oekonux.de


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