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[ox] leben ohne geld: heidemarie s. :: u.a.



Hallo Liste,

  klinke mich einfach mal in den Ablauf ein und versuche mal meinen
  Standpunkt darzustellen. Tauschhandel ist ja im Prinzip eine
  Rückkehr zu einer archaischen Methode der Stillung verschiedener
  Bedürfnisse, die in kleineren Kreisen stattfinden kann,
  Indianerdorf oder ein paar Leute schleppen ihre Waren zu einem
  Sammelplatz und geben und nehmen eben, was sie benötigen. Um das
  ganze einfacher zu gestalten, vor allem bei komplexeren
  Bedürfnissen, wie z. B. ein Amboß kann man nun einen Tauschersatz
  einführen, wie z. B. Geld oder einfach nur Muscheln ;-)
  Ich weiß nicht, ob man eine andere Lebensweise führen kann, indem
  man sich einfach vom Tausch mit Geld in den mit Naturalien begibt.
  Kommt mir bei der Komplexität der heutigen Gesellschaft unzumutbar
  vor.
  Da gefällt mir der hinduistische Ansatz besser, sieht man mal von
  den Einflüssen der expansionsbedürftigen Kolonialisten ab. In diesem
  System steht die geistige Entfaltung an oberster Stelle. Es gibt
  keine zentrale Instanz, die vorschreibt, wie die metaphysische
  Wahrheit auszusehen hat, alles ist möglich. Aber es gibt da ein
  Problem. Um die natürlichen Bedürfnisse einer großen Bevölkerung zu
  stillen führte man ein Kastensystem ein, wo jeder irgendeine
  Tätigkeit ausführt um die Ernährung etc. zu gewährleisten.
  Der Arbeit wird allerdings kein hoher Stellenwert eingeräumt,
  sie dient als Mittel zum Zweck.
  In der "Freizeit" wird dagegen alles mit extremer Hingabe ausgeführt,
  was das eigentliche Leben darstellt. Man denke nur an komplizierte Tänze,
  Musik, Yoga etc, ähnlich ist es doch mit dem Programmieren oder dem
  System der GPL.
  Die Idee von Geld als einfaches Tauschmittel ist ja im Grund nicht
  schlecht, meines Erachtens wird der Arbeit zu viel Stellenwert
  eingeräumt.
  Dem "Arbeitslosen", dem das "Fensterputzen" weggenommen wird, fühlt
  sich in erster Linie nicht anerkannt, weil in dieser Gesellschaft
  der Mensch durch seinen Beruf identifiziert wird, z. B. ich bin ein
  Fensterputzer oder ich bin ein Arbeitsloser.
-- 
Grüsse,
 Uli

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