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[ox] heise online: Selbsthilfemassnahme fuer die Unterhaltungsindustrie gegen Tauschboersen



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen
von "Benni <benni obda.de>" gesandt.
Wir weisen darauf hin, dass die Absenderangabe nicht verifiziert
ist. Sollten Sie Zweifel an der Authentizität des Absenders haben,
ignorieren Sie diese E-Mail bitte.
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The empire strikes back ...
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Selbsthilfemaßnahme für die Unterhaltungsindustrie gegen Tauschbörsen

Der demokratische Abgeordnete Howard Berman aus Kalifornien hat zusammen
mit einigen Kollegen den bereits Ende Juni angekündigten[1] Gesetzesentwurf
zur Bekämpfung[2] der P2P-Piraterie in das US-Repräsentantenhaus
eingebracht.	  

 Das Gesetz würde es Copyright-Eignern, wozu große Medienkonzerne ebenso
gehören wie etwa einzelne Musiker, erlauben, auf eigene Faust mit
entsprechenden technischen Mitteln den Tausch von Dateien auf dezentralen
Peer-to-Peer-Netzwerken wie Gnutella oder Kazaa zu unterbrechen oder zu
stören. Allerdings darf dabei nicht in andere Computersysteme eingedrungen,
diese oder Daten auf ihnen beschädigt, Viren ausgeschickt oder eine ganze
Tauschbörse lahmgelegt werden: Keine Lizenz zum Cracken also, aber
womöglich für DoS-Angriffe.

Ein solches Vorhaben müsste eine Woche vor Ausführung beim Staatsanwalt mit
Nennung der technischen Mittel angegeben werden, die benutzt werden sollen.
Dabei stehen aber nicht die Tauschbörsen selbst im Visier der Angriffe,
sondern einzelne Nutzer, die copyright-geschützte Werke anbieten, zeigen
oder reproduzieren. Für die Betroffenen der Angriffe ist vorgesehen, dass
sie auf Anfrage den Grund des Angriffs erfahren müssen. Sie können bei
einem ungerechtfertigten Angriff eine Schadensersatzforderung erst dann
stellen, wenn der Schaden mehr als 250 US-Dollar beträgt.

Berman versichert, er sei persönlich ein Freund von P2P-Netzwerken, aber
sie dürften nicht der Piraterie dienen: "Während für die P2P-Technologie
weiter frei neue und leistungsfähigere Distributionsverfahren entwickelt
werden können, die das Piraterieproblem verstärken, sind die
Copyright-Besitzer nicht gleichermaßen frei, technische Antworten
herzustellen. Das ist nicht fair." Berman betont, dass das Gesetz sich
nicht gegen Tauschwerke selbst richte, sondern nur gegen den nicht
genehmigten Austausch copyright-geschützer Werke.

Allerdings werden dabei vermutlich der AOL Instant Messenger (AIM), der MSN
Messenger und Yahoo Messenger nicht von Angriffen betroffen sein, die
ebenfalls auch den Tausch von Dateien erlauben. So hat sich etwa die
Association of Competitive Technology, der unter anderem auch Microsoft
angehört, für das Gesetz ausgesprochen, wie Wired[3] berichtet, solange
Instant Messaging davon ausgenommen wird.

Mehr dazu in Telepolis:  Howard Bermans Denial-of-Service-Angriff[4] 
(fr[5]/tp)

URL dieses Artikels:
 http://www.heise.de/newsticker/data/fr-26.07.02-000/

Links in diesem Artikel:
 [1] http://www.heise.de/newsticker/data/sha-26.06.02-000/
 [2] http://www.politechbot.com/docs/berman.coble.p2p.final.072502.pdf
 [3] http://www.wired.com/news/print/0,1294,54124,00.html
 [4] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/12978/1.html
 [5] fr tp.heise.de

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