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Re: [ox] Re: Tod einer Kritik



Stefan Meretz antwortete:
Informationstheoretisch eine nette Spielerei, aber juristisch zählt
nur, dass als Input der _Kodierung_ effektiv der Originaltext verwendet
wurde, der resultierende Code also ein vom Originaltext _abgeleitetes
Werk_ ist. Somit ist auch der Code urheberrechtlich geschützt.

Ein bisschen Spielerei ist dabei, aber dennoch: Doch wie willst du
nachweisen, dass "effektiv" ein abgeleitetes Werk vorliegt und kein
Bitrauschen?

Das Codierprogramm ist ja noch vorhanden (bzw. lässt sich bei der Firma
aufstöbern), oder?  Diesem PRG füttert man den Originaltext, daraus
resultiert ein Code, und dieser Code ist -- welch' ein Zufall! --
_identisch_ mit dem umstrittenen Code (=abgeleitetes Werk).  QED.


Nochmal: Es geht nicht um den Code, sondern um den Decoder.

Die Dekodierung (bzw. der Decoder) ist dann unwichtig.

Nee, eben genau dann nicht.

Doch, eben genau dann schon (s. oben).


Dennoch ist es nicht so, wie Hartmut meint,
dass dann der Walser wohl im Decoder steckt. Er steckt weder im Code, noch
im Decoder, sondern erst das besondere Verhältnis von beidem erzeugt den
richtigen Output.

Der Walser steckt im Code, und das lässt sich mit dem _Coder_ nachweisen.


Ich wollte nur mal auf die prinzipielle Antiquiertheit des Urheberrechts
aufmerksam machen. Aber da kriegen einige Schaum vorm Mund.

_Wenn_ "Codierung" nicht durch das Urheberrecht abgedeckt wäre, dann
wäre Gates (&Co.) nie Milliardär geworden.  (Tip: Der Object Code ist
auch ein Code -- des Quelltextes.)

Gruss,
Christoph


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Organisation: projekt oekonux.de


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