Re: [ox] Was hat Linux eigentlich im Bundestag zu suchen?
- From: ralle.graf t-online.de (Ralf Graf)
- Date: Tue, 02 Apr 2002 14:52:54 +0200 (CEST)
Hallo,
Ausgangsthese: Historisch ist Freie Software dadurch
entstanden, dass ein
paar Programmierer sich ihre eigenen Werkzeuge gebaut
haben und sie
untereinander teilten und kontinuierlich nach ihren
Beduerfnissen
verbesserten
da ist IMHO ein kleiner "Denkfehler", denn ...
Steckt hier also _tendenziell_ ein Problem? Je weiter
Freie Software sich
ausbreitet, desto mehr verliert sie ihre eigentliche
Staerke?
... die Trennung zwischen "Schöpfer" und "User" gibt es seit es freie
Software gibt, denn es ist immer nur ein sehr kleiner Teil der Zeit und
Lust hat an der Entwicklung im eigentlichen Sinne mitzuarbeiten, und
vor allem mangelt es dem großen Teil an den Fähigkeiten dazu (wer kann
schon Gerätetreiber in C und Assembler entwickeln). Darum ist das
Problem in meinen Augen keines. Für einen Großteil der
Linux-AnwenderInnen ist Linux genauso "Black Box" wie Windows, das
"Vertrauen" in Torvalds, Cox und Co ist nur größer als in Gates und
Ballmer, und es ist ein "gutes Gefühl" dass man theoretisch am
Quellcode Hand anlegen könnte wenn man denn müsste oder wollte. Im
Grunde ist das System "Freie Software" sehr diffus und fragil, ohne die
"guten Diktatoren" funktioniert es nicht, was aber eigentlich dem Geist
der Freiheit der aus der Freien Software weht widerspricht.
Meine Gegenthese ist viel mehr dass eine Verbreitung und ein
zunehmendes Mißverhältnis von "Machern" und "Usern" Freie Software
sogar stärker macht, man stelle sich vor jeder der Millionen von
Linux-Usern würde dauernd das Kernteam mit Kernel-Patches bombadieren.
Viele Grüße
Ralf
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