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Re: [ox] Nächster Versuch :)



Hi Ulli und alle!

4 days ago Brillzwerg wrote:
ein weiteres Mal will ich versuchen meine Thesen darzustellen.

Finde ich gut.

Allerdings fände ich es auch gut, wenn du noch mehr Elemente
verarbeiten würdest, die in den Antworten aufgebracht werden. Es mag
sein, daß wir dich zuweilen nicht verstehen. Aber manchmal verstehen
wir dich auch und entgegnen dir etwas, das du vielleicht stärker
bedenken könntest.

Ich hoffe es ist noch spannend genug ihnen zu folgen und
entschädigt für die Schwierigkeiten beim entziffern.

Es würde mir hier und da helfen, wenn du die Hilfe eines
Spell-Checkers in Anspruch nehmen würdest ;-) .

These 1: Um Frieden zu schaffen braucht es ein
"allesumfassendes" Konzept

Irgendwie stehst du wohl auf die ganz großen Entwürfe. Warum
eigentlich?

Die Welt dreht sich, jeden Tag und ständig und ohne das das
jemand verhindern könnte. Und alle Menschen machen "Ihr Ding"
ohne das man sie (alle so einfach) aufhalten könnte. Nun gibt es
aber viele Regeln die auf Erde und Menschen wirken und in dessen
Grenzen sie immer gefangen sind, was ja auch erstmal gar nicht
so schlecht ist. Immerhin würden wir ohne die "Regel" der
Schwerkraft schnell ins All hinausgeschleudert werden.

Na, ich würde schon zwischen (menschengemachten) Regeln und
Naturgesetzen unterscheiden. Gerade wenn wir über eine Veränderung der
Gesellschaft nachdenken wollen, macht es wenig Sinn diese beiden Dinge
in einem Begriff zu subsumieren.

Nach welchen Regeln aber leben und handeln die Menschen und
was haben sie mit dem Frieden zu tun? Nun ja, manche Regeln
ermöglichen halt einfach die Freiheit auch unfriedlich zu sein.

Freiheit kann gar nicht anders gedacht werden als die Potenz zu "Gut"
und "Böse" zu enthalten. IIRC wird im Christentum exakt an diesem
Punkt die Freiheit des Menschen festgemacht (frei sich Gott zu- oder
abzuwenden). Ansonsten hat Robert m.E. sehr viel Richtiges zu Freiheit
geschrieben.

Und viele Menschen wenden Regeln an, die sie von Kind an gelernt
haben und schaden damit in den Konsequenzen anderen, auch
wenn sie selbst (denken/wünschen) die allerliebsten Mensche zu
sein (scheinen). So geschied dies tagtäglich mit den Regeln, die
im Zusammenhang mit Geld eine Rolle spielen. Sie müssen Ihr
Bedürfnis zu Essen stillen und gehen zu McDonalds ohne zu
wissen, dass sie damit der Ausbeutung der dort arbeitenden
Menschen borschub leisten. Oder sie versuchen Ihre Kinder zu
erziehen und machen dabei Fehler, von denen sie gar nicht ahnen,
dass es überhaupt Fehler sind.

Puh. Und der Weltfrieden-Maintainer behauptet, daß das so ist und daß
er die richtige Lösung hat. Finde ich nur beschränkt konsensfähig - um
es mal vorsichtig auszudrücken...

Auf den Punkt gebracht ist es immer ein UNwissen welches den
Menschen zum Verhängnis wird.

Wissen ist an sich erstmal moralisch neutral würde ich denken. Mehr
Wissen - so es das überhaupt gibt - ist also moralisch genauso
neutral.

Und Verhängnis ist auch immer ein sehr relativer Begriff. Was dir als
Verhängnis erscheinen mag, scheint sogar Leuten aus der gleichen
Kultur als Segen oder unabweisbare Notwendigkeit. Über andere Kulturen
will ich gar nicht erst reden.

Alle zivilisatorischen
Bemühungen haben im Grunde nur zum Ziel, schädliches
UNwissen zu beseitigen oder so einzugrenzen, dass es keine
schlimmeren Auswirkungen aufs Allgemeinwohl hat.

Das sagst du mal so als Kind der Aufklärung. Es gab lange Phasen auch
in dieser Region des Planeten, da war Wissen durchaus nicht so
gefragt. Die mal alle als anti-zivilisatorisch zu denunzieren finde
ich ein bißchen heftig.

Diesem Unwissen wird auf verschiedensten Wegen versucht
Einhalt zu gebieten, durch Gesetze, Schulen,
Fahigkeitsnachweisen und und und. Jedoch scheinen diese
Massnahmen bis heute nicht ausgereicht zu haben, denn es gibt
immer noch, wie wir alle sehen können, (scheinbar unendlich) viele
schadende Handlungen.

D.h. die einfache Regel wäre, daß je gebildeter (Schulen) bzw.
regulierter (Gesetze) Menschen sind, desto weniger (wen oder was?)
schadende Handlungen? Zu Ende gedacht bedeutet dies, daß der größte
Schaden bei den Vormenschen geherrscht haben muß oder auch bei den
Tieren. Das ist offensichtlich Humbug.

Daher leitet sich meine Forderung ab, dass es eine "Stelle" geben
muss an der alle Schäden gemeldet werden können und von dort
aus alle "Verhinderungsversuche" zentral koordieniert werden
können.

Warum glaubst du, daß das unbedingt zentral organisiert sein muß?
Freie Software wird jedenfalls nicht zentral organisiert und die
sowjetischen Planwirtschaften hatten verglichen mit dem
kapitalistischen Modell ab einem bestimmten Punkt auch nicht so super
Erfolge.

Andersherum könnte man auch sagen, es muss eine
"Liste" geben, die, wenn ich sie konsultiere, jeden möglichen
Schaden anzeigen kann, und wenn sie auf eine Frage keine
Antwort geben kann ich daraus schliessen kann, dass es auch
keine Antwort gibt oder sie noch nie gegeben werden musste.

Ist das nicht schon das WWW?

Ich stosse grad wieder an meine Grenzen und lasse dies deshalb
bis hier erstmal so stehen. Vielleicht ist dem ein oder anderen
wieder ein Stückchen klarer, in welche Richtung meine Gedanken
zielen.

Insgesamt ist der ganze "Bereich" der zu betrachten und zu
verstehen ist so unendlich komplex und vielschichtig, dass ich es
für unmöglich halte, dass ein einzelner in der Lage sein könnte an
allen Punkten die zugehörigen Verbindungen zu erkennen. Deshalb
meine Forderung nach einen 3D-Mindmap-programm, da überhaupt
erst mit einer Software dieser (oder ähnlicher Art) die Möglichkeit
gegeben wäre alle nötigen Probleme zu lösen ohne gleichzeitig
andere zu verursachen.

Du meinst offenbar, daß alles unter zentrale Kontrolle zu bringen sein
muß. Ich bin da skeptisch. Ich denke, daß es nicht nur effektiver
sondern auch erfolgversprechender ist, einen Prozeß oder ein
Prozeßmodell zu haben, das die erwünschten Ergebnisse auswirft.
Deswegen finde ich die Prinzipien der Entwicklung Freier Software so
Klasse, weil sie m.E. das leisten.

Was wiederrum meine Meinung verursacht, dass jede Diskussion,
die an der Lösung von einzelnen Problemen ohne gleichzeitige
Berücksichtigung ALLER eventuell vorhandenen Einwände dritter
"herumwerkelt", im Grunde genommen verfrüht und somit in ihrer
Wirkung nichts anderes als verpuffen kann.

Das finde ich einen guten Gedanken. Allerdings würde ich dafür keine
Zentrale einrichten sondern autonome, fallweise kooperierende Gruppen
ähnlich Freier Software. Vielleicht eine Meta-Zentrale, die Links zu
den Projekten sammelt. Kommunikation scheint mir in der Tat ein
wichtiges Element.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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