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Re: [ox] Konferenz-Beitrag: Von der Waren- zur Wissensgesellschaft



Hallo H-G & St.Mn. & all!

Es war Wed, Aug 01, 2001 at 03:13:29PM [PHONE NUMBER REMOVED], als Hans-Gert Graebe schrieb:
Hi Stefan Mn und alle!


Nun, das bestreite ich auch gar nicht. Ich behaupte: Wissen wird zum
_bestimmenden_, _dominierenden_ Faktor in der gesellschaftlichen
Sozialisation (was eg. Rifkin ähnlich zu sehen scheint).

Nun, wenn - siehe den Teilthread mit Casimir - die Wissensmenge sich
nicht wesentlich verändert hat, dann wäre...

Diese These halte ich, mit Verlaub, für solchen Schrott, dass ich
darauf nicht eingehe. Sie hält keiner Diskussion, die sich auf einen
einigermaßen soliden Wissensbegriff stützt, stand. Die Parallelen sind
höchstens, dass wir immer noch - wie Newton - "auf den Schultern von
Giganten stehen". 
 

Schade, schade, schade... Ich dachte Du hilfst uns ein bischen
bei der Erreichung eines _soliden Wissensbegriffs_.  Andererseits
(?)  muß ich natürlich zugeben, daß ich bei weitem nicht so viel
dazu gelesen habe wie Du ...  und daß sich mir vielleicht gerade
deshalb noch solche Schrott-Fragen stellen, wie: was ist
eigentlich Information? Gab es sie schon vor Adam oder erst nach
ihm? Und kann es mir nicht ziemlich egal sein, ob ihr
Gesamtvolumen zunimmt oder nicht, wenn mich nur ihre Rolle in der
Gesellschaft interessiert? Ob sich der Kosmos insgesamt ausdehnt
oder nicht ist mir schließlich auch herzlich egal, wenn es
bspw. um die Bedeutung der 'Größe' von Staaten für ihre Rolle in
der internationalen Politik geht!  Warum sollte also das Wissen
ins Gewicht fallen? Jedenfalls nicht aufgrund seiner Gesamtmenge,
oder? (Warum eigentlich nicht?)

...
Zweck steht hier im Sinne des Marxschen Ansatzes, dass das Ergebnis
bereits vor Beginn der Produktion virtuell im Kopf des Arbeiters
vorliegt.

Wenn das Ergebnis (nur - HGG) Erkenntnisgewinn ist, dann...

... wirst Du keinen Käufer am Markt finden, der Dir so was abnimmt.
Höchstens, wenn Du ein schönes Patent drauf hast usw.
Erkenntnisgewinn ist keine Basis für planbare Tätigkeit (jenseits der
Hoffnung, dass genügend Denken schon immer mal was Vermarktbares
abwerfen wird - aber das wird keinem marktwirtschaftlichen Akteur als
kreditwürdiges 'Geschäftsmodell' durchgehen).  

Das klingt ja fast so, als wolltest Du behaupten, daß
Vermarktbarkeit eine Voraussetzung für Planbarkeit ist? Da habe
ich schon ein paar andere Meinungen gehört und würde mich also
freuen, wenn Du das mal erklären würdest. Ich dachte immer, der
Markt würde insgesamt gerade zugunsten besserer Planbarkeit immer
mehr zurückgedrängt werden und so....


Wissenschaft kannst Du nur dort planen, wo der Rahmen schon grob
abgesteckt ist und die Details nur noch Fleißarbeit verlangen.  Wo
also Wissenschaft bereits "zur unmittelbaren Produktivkraft" geworden
ist, ...

 ist Planbarkeit eine Voraussetzung dafür, "zur unmittelbaren
Produktivkraft" werden zu können?

Mit bestem Gruße,
Casimir.






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