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Re: Re(2): [ox] Tausch







On Fri, 18 May 2001, Franz J. Nahrada wrote:

liste oekonux.de schreibt:
Das Problem ist der Tausch selbst. 
Genauer: die Vorstellung von ?quivalenz. Die ist n?mlich
nicht zu machen (wie schon gesagt: "Angebot./.Nachfrage..."
mit allen Folgen). ?quivalenz ist schlicht eine Illusion
(genau wie homo oeconomicus etc)-- egal wie man sie zu
bestimmen meint.


Leider ist von allen Marx Schriften ausgerechnet
"das Kapitel vom Geld" nicht online.
zumindest nicht in Deutsch....
aber hier ist noch eine englische Version
http://www.marxists.org/archive/marx/works/1857-gru/g2.htm

Da spielt Marx das Arbeitsstundenbeispiel in 
Auseinandersetzung mit dem Proudhonisten Darimon durch.

er endet mit dem resumé

"The difference between price and value, between the
commodity measured by the labour time whose product
it is, and the product of the labour time against which 
it is exchanged, this difference calls for a third commodity
to act as a measure in which the real exchange value of commodities is
expressed. "

"Because price is not equal to value, therefore the 
value-determining element -- labour time -- 
cannot be the element in which prices are
expressed, because labour time would then 
have to express itself simultaneously as the 
determining and the non-determining element, as the
equivalent and non-equivalent of itself. Because labour 
time as the measure of value exists only as an ideal, 
it cannot serve as the matter of price-comparisons."

Das hat Casimir anhand von Pauls eigenem Beispiel
gezeigt. Ob jetzt die 5000 oder die 10000 Stunden gelten
kann innerhalb eines Arbeitszeitmodells nicht
gelöst werden. 

Ich nehme an, Du wolltest sagen "konnte bis heute nicht
geloest werden". Welches sind die Ursachen einer hoeheren
oder niedriegeren Produktivitaet? Viele moegliche, vielleicht
Betriebsmittel, Standort, Ausbildung, Betriebsklima, ...

Angenommen Gesellschaft vereinbart vereinbart die groesste
aufgewandte Zeit als zu verechnende Groesse, so haette das
5000der Kollektiv 5000 Stunden mehr erwirtschaftet.
Gesellschaft kann nun vereinbaren, ob oder wieviel davon
dem Kollektiv zukommt, oder zur Produktivitaetssteigerung
eingesetzt wird, oder ...
Das Kollektiv kann dann vereinbaren ob
oder wieviel dem einzelnen Kollegen zukommt, 
oder zur Produktivitaetssteigerung eingesetzt oder ...

Marx setzt in den obigen Beispielen eben den Markt als
Preisbildungsinstrument voraus. Preisabsprachen gibt's
ja heute schon.

Es sei denn, man führt den Kommunismus 
ein und vereinbart die gesellschaftlich notwendige 
Arbeitszeit ex ante  dann erübrigt sich aber die ganze Tauscherei.

Marx hatte eine Loesung gefunden, keine andere gesucht.

Der Tausch als Vergesellschaftungsmedium 

Vielleicht hast Du die Bindung von Tausch an Markt im
Hinterkopf, vielleicht ist der Begriff Verrechnung treffender.

führt
hingegen notwendig zum Geld. 

Weil Mensch es seit tausenden von Jahren so
gewoehnt sucht er vielleicht mit wenig Energie
nach anderen Methoden der Verteilung.

Geld aber verdeckt seinen
Charakter als geronnene Arbeitszeit und führt zu einer
notwendigerweise verdinglichten sozialen Beziehung.

Und schafft den Nebel zum Nutzen der Steuermaenner.



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