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Re: Oekonux kein linkes Projekt? (was: Re: [ox] "Oekonux - wie weiter?" - Selbstverstaendnisdebatte)



Hi,

Thomas Uwe Gruettmueller schrieb:
Zum Begriff "links" fallen mir spontan folgende Bedeutungen ein:

Also mir fällt vor allem das emanzipatorisch vs. antiemanzipatorisch ein. Und da
kannst du Pi-mal-Daumen die Menge der Menschen nehmen, die ein- oder
ausgeschlossen werden.

2. "links": soziale und demokratische Werte vorrangig betrachtend,
   im Gegensatz zu
   "rechts": wirtschaftliche Aspekte vorrangig betrachtend;

   Dies ist eine ziemliche Schwarzweißmalerei: Wie lassen sich
   soziale und demokratische Werte ohne eine laufende Wirtschaft
   realisieren, bzw. umgekehrt?

In diesem durch Medienmüll usw. aufgedrückten Denkschema kommen wir nicht
weiter. In meiner Sicht ist kapitalistische Wirtschaft strukturell
antiemanzipatorisch (=ausschliessend -> Knappheitsökonomie) und Freie Software
strukturell emanzipatorisch (=einschliessend -> Reichtumsökonomie). Das heisst
noch lange nicht, dass es nicht auf beiden Seiten solche und solche Leute gibt.
Es gibt keine Automatismen.

Meine Frage ist, wie wir _diese_ laufende Wirtschaft schnell abschalten und
ersetzt bekommen durch emanzipatorische Formen der Produktion des Lebens, die
nicht dreiviertel der Menschheit ausschliesst. Das ist die Frage nach der
Verallgemeinerbarkeit der strukturell emanzipatorischen Produktionsform Freier
Software.

Aber es gibt nach meiner Wahrnehmung auch einige, die sich diesen
Schuh nicht anziehen wollen

Den Schuh läßt sich auch die FSF nicht anziehen.

Ich diskutiere nebenbei auch auf der Liste der Liste der FSF-Europe mit. Diese
fährt im Gegensatz zur FSF voll auf "making money" ab. "Geld machen" wird als
Mittel gesehen, um die vier Grundfreiheiten der FSF durchzusetzen. Für mich ist
das grotesk. In diesem Sinne steht die FSF "links" von der FSFE, aber ich kann
auf das Adjektiv gut verzichten.

Ciao,
Stefan

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