[ox] Anmerkungen zum Prinzipiellen aller Art
- From: UlrichLeicht t-online.de (Ulrich Leicht)
- Date: Mon, 16 Apr 2001 11:20:00 +0200
UlrichLeicht t-online.de
Lieber Stefan Mn.(und alle)!
Deine Sorgen und Befürchtungen sind wieder einmal nicht angebracht ...
Du hast doch gesehen, IG Medien oder ver.di, die Stadt Dortmund oder die FH,
miemand vereinnahmte Oekonux, und auch jetzt bei der "Prinzipiellen"- Debatte
keep cool, zum zweiten!
So blind und naiv kann mensch ja nicht sein, daß er nicht regsitriert hätte,
daß die Oekonux-Konferenz außer von den beiden Stefans doch wesentlich in ihrer
konkreten Organisierung und Vorbereitung auch von Menschen mit auf den
Weg gebracht und getragen wird (Sabine und Helmut sind an erster Stelle zu
nennen), die Oekonux und GPL-Gesellschaft nicht einfach als "Grundlage für eine
neue, Freie Gesellschaft" sehen. Im besten Fall sind sie noch, von Stefan Mz.
sogenannte, "Keimformenanhänger" wie ich.
Helmut und dem "mek-software" kommt es auch, wie der Beitrag von Brigitte
Streicher auf der Konferenz schont andeutet, u.a. auf den von Stefan Mn. nicht
so geliebten "Widerstand" an.
Ralf K., die Rosa-Luxemburgis, Markus L., Hans-Gert und natürlich auch Sabine
haben doch von Anfang an ihre (z.T. sehr grundsätzliche Kritik) deutlich
gemacht. Sie berührte sich teilweise auch mit der von Christian Fuchs (die ich
auch trotz aller verfehlten persönlichen "Idioten"-Angriffe und eines falschen
"Totalitätsverständnisses" des warenproduzierenden Systems inhaltlich für
auseinandersetzungswert halte - vielleicht mal an anderer Stelle mehr).
Aber anders als der sich diffamierend absetzende Christian Fuchs haben sie,
weil ihnen die Themen und das Nachdenken über gesellschaftliche Emanzipation
auch jenseits herkömmlicher politischer Ansätze wichtig scheint, das Projekt
unterstützt, und sich selbstbewußt und erfolgreich dafür engagiert, daß auch
ihre Sichtweise zu Wort kommen kann. Das Ergebnis sind zumindest 2-3 eigene
und andere workshops direkt in diese Richtung: "Informationsgesellsachaft",
"Produktivkraftentwicklung" und "Widerstand und Perspektive".
Deshalb halte ich Stefan Mns Sorge,
Liebe Sabine und alle!
5 hours ago sabine nuss wrote:
verschiedentlich kam nun die Reaktion, dieses von mir angerissene Thema
auf der Konferenz zu diskutieren. Das hatte ich eigentlich auch vor.
Dann sollten wir das auch machen. Irgendwo muß sich das unterbringen
lassen. Ich fände es wichtig.
für völlig unangebracht. Es ist bestens untergebracht, und kann nicht nur in den
3 oben genannten Veranstaltungen zur Sprache kommen.
Sabines Haltung ist doch einfach Klasse, solidarisch und eindeutig. So wie sie
jetzt trotz "vieler Bauchschmerzen" viel Zeit und Kraft in das Projekt steckt,
so wird sie sich nach dem Kongreß entscheiden, ob, was und wie sie in der Sache
weiter macht. Da nützt alles falsche Buhlen nicht.
Da Stefan beim "unnötigen Buhlen" um Sabine auch gleich noch als Entlastung die
Seitenhiebe auf "krsiis" à la St. Mz.("Kommunismus", + "Zusammenbruchstheorie")
loswerden zu müssen glaubte, auch dazu eine Anmerkung:
sabine nuss wrote:
Ihr hattet angenommen, ich würde die Utopisten-Threads in dieser Liste hier
überbewerten und daher so reagieren. Dies stimmt nur zum Teil: Die Utopisten
waren der Auslöser, aber nicht der alleinige Anlass. Dass sich Oekonux als
Projektionsfläche anbietet, ist mir bewußt und dass eben nun halt die
Utopisten an der Reihe sind, so wie Stefan Mz. das ausgedrückt hat, mag
auch stimmen.
stefan merten antwortete u.a.:
Ja, und es stimmt auch, daß das nervig und ein Problem werden kann.
Insbesondere wenn die "Kritiker" nicht mal verstehen, worüber sie
eigentlich reden. Den Krisis-Leuten geht es ja nicht anders. Und die
haben sich nach meiner Wahrnehmung auch so eingeigelt, daß sie nicht
mal mehr uns richtig wahrnehmen können. Das sollte uns nicht
passieren. und
Sehr wichtig! Betriebsblindheit ist was ganz Schlimmes und kommt gerne
schleichend. Auch hier der Hinweis auf Krisis: Das "Manifest gegen die
Arbeit" finde ich ein gutes Beispiel dafür, wie Betriebsblindheit dazu
führt, daß Anspruch und Wirklichkeit um Größenordnungen
auseinanderklaffen.
Ich finde die "Krisis-Leute" (wer immer das tatsächlich auch ist), die sich
vornehmlich auch auf dieser Liste tummeln, alles andere als sich einigelnd.
Diese "doppellistigen" wie z.B. Franz Nahrada, Franz Maria und Lorenz aus Wien,
Petra oder Horst, oder die stillen Heinz W oder Karl D., Uli aus Hiddunghausen
und ich selbst haben oekonux/free software nicht nur wahrgenommen, sondern auch
in Krisis-Kreisen wie Hans Gert in PDS- oder Sabine bei prokla und anderen
linken Kreisen bekannt gemacht und die Bebatte hier auch bereichert. Und selbst
für die "Krisis-Gurus" trifft diese "Betriebsblindheit" nicht zu. Nicht nur
weil Norbert Trenkle sich ja auch auf dem Kongreß zu Wort meldet, ich erinnere
auch an die Einlassungen von Robert Kurz in Dortmund, sondern weil dies von der
Sache her ein Thema ist, mit dem sich "krisis" schon immer auch beschäftigt,
ohne von oekonux konkret gewußt zu haben.
Lassen wir mal dahin gestellt, wo überall sich Betriebsblindheit einschleicht
und wo mehr oder weniger abgelegt werden muß, und auch das mit dem
Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit. Wir sind alle in der
"bescheidenen" Lage, Suchende zu sein, bleiben wir bescheiden und überhöhen wir
nichts, auch nicht den Weg in die "GPL-Gesellschaft". Wäre Klasse, wenn der
Oekonux-Kongreß dazu beitragen könnte, uns wichtige Klärungen, Orientierungen
und neue Impulse mit auf den Weg zu geben, auch wenn ich wegen der Fülle
auf den ersten Blick kaum Orientierung finde. Wird aber trotzdem klappen.
Ich selber habe nur ein Problem. Ich bin in Urlaub und kann nicht teilnehmen.
Deshalb wünsche ich Euch allen viel Spaß und Erfolg in 2 Wochen in Dortmund.
Ansonsten liebe wertlose Ostergrüße!
Uli
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de