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[ox] Server und Servants



*Server & Servants*

Weshalb das Internet nicht zur Überwindung sozialer Grenzen führt
von Ingo Schmidt (www.sozialismus.de)

http://www.linksnet.de/artikel.cfm?id=227

Die Verbreitung der Computerserver führt zur Entstehung einer neuen Schicht
von Servants. Sollen die Server der Bevölkerung dienen, ist eine
Umgestaltung der Gesellschaftsverhältnisse notwendig.

An die modernen I(nformations-) u(nd) K(ommunika-tions)technologien, die
durch das Internet immer engmaschiger verknüpft werden, sind
unterschiedliche Erwartungen geknüpft. Während in den Sozialwissenschaften
die Frage gestellt wird, ob diese technologische Entwicklung neue Formen
gesellschaftlicher Steuerung hervorbringt, streiten sich
Wirtschaftswissenschaftlerinnen darüber, ob die neuen Technologien zu einer
Phase anhaltend hohen Wachstums führen werden.


Die Auseinandersetzungen, die sich um beide Fragestellungen entwickelt
haben, werden selbst zu einem beträchtlichen Teil über Mailinglists,
Web-Sites und Chat-Rooms im Internet geführt. An die Stelle sorgsam
formulierter Argumente und stets nachvollziehbarer Bezüge treten deshalb
vielfach eingängige Hypothesen, deren Begründung sich mit dem nächsten
Maus-Klick verflüchtigt. Damit entsteht in der Tat ein Netzwerk aus
Hyperlinks, das dem Bilde seiner Nutzer entsprechen dürfte. Die Beziehungen
zwischen virtueller und realer Welt bleiben dem Fetischcharakter der
Internet-Ökonomie jedoch verborgen. Um von solchen Wahrnehmungen der neuen
Technologien zu einer kritischen Analyse zu gelangen, soll im Folgenden
gezeigt werden, weshalb das Internet weder eine neue Form sozialer Steuerung
noch einen störungsfreien Wachstumsmotor darstellt. Vielmehr spielt sich
technologischer Fortschritt weiterhin in sozialen Strukturen der
Akkumulation ab, weshalb auch seine Entwicklungsrichtung von der Veränderung
dieser Strukturen abhängt.


Vom Internet zur Network Society?


In seinem Bemühen, der politischen Ökonomie idealistische Konstruktionen
auszutreiben, ist Marx mitunter mehr bei einem technologischen Determinismus
als beim historischen Materialismus gelandet. Dies gilt beispielsweise für
sein berühmtes Diktum: »Die Handmühle ergibt eine Gesellschaft mit
Feudalherren, die Dampfmühle eine Gesellschaft mit industriellen
Kapitalisten.« (MEW 4, 130) In ähnlicher Weise legen zahlreiche
Veröffentlichungen zum Thema Internet die Vermutung nahe, dass sich
gegenwärtige Gesellschaften keineswegs in postmoderner Beliebigkeit
auflösen, sondern vollständig durch technologische Entwicklungen bestimmt
werden. Obiges Marx-Zitat ließe sich dann folgendermaßen fortschreiben: ...
und das Internet führt zu einer - herrenlosen - Netzwerkgesellschaft.


Ob es sich dabei noch um kapitalistische Gesellschaften handelt, bleibt
zumeist unklar, spielt aber auch keine Rolle, da das Ende hierarchischer
Beziehungen und sozialer Grenzen bestenfalls einen Kapitalismus ohne Klassen
zulässt. In theoretischen Konzepten, die von technologischen Entwicklungen
auf gesellschaftliche Beziehungen schließen, hat die Frage nach den
Produktionsverhältnissen, innerhalb derer neue Technologien entstehen und
alte verdrängt werden, ohnedies keinen systematischen Platz. Deswegen wird
die Netzwerkgesellschaft auch weniger gegenüber dem Kapitalismus als
gegenüber der Industriegesellschaft abgegrenzt. Dieser Unterscheidung liegt
die Annahme zugrunde, die Industriegesellschaft - unabhängig davon, ob ihre
Basistechnologie in Dampfmaschinen, Verbrennungs- oder Elektromotoren
bestanden hat, sei durch eindeutige institutioneile Grenzziehungen
gekennzeichnet. Dazu gehören die Fabriken, in denen einzelne Kapitale eine
homogene Arbeiterschaft ausbeuten, klassenspezifische Konsumformen und
nationalstaatliche Grenzen.


Nun darf die theoretische Konstruktion solcher Grenzen, wie hilfreich sie
für das Verständnis gesellschaftlicher Entwicklungen auch sein mag, nicht
darüber hinwegtäuschen, dass es auch in der Vergangenheit
vielfältige »Grenzüberschreitungen« gegeben hat. Gemessen daran sind
gegenwärtige Entwicklungen in den Bereichen Unternehmens- und
Arbeitsorganisation, Pluralisierung von Lebensstilen und Globalisierung, die
als empirische Indikatoren entgrenzter Gesellschaften gelten, weniger
spektakulär, als es zunächst erscheinen mag. So hat der Krisenzyklus die
Grenzen zwischen aktiver Arbeiterschaft und industrieller Reservearmee
beständig verschoben. Dabei haben sich nicht nur die Beziehungen zwischen
Markt- und Haushaltssektor verändert, sondern es fanden auch fortwährende
Migrationsbewegungen zwischen Land und Stadt, aber auch über nationale
Grenzen hinweg statt. Kurz: Die industrielle Entwicklung - auch wenn man die
Produktionsverhältnisse außer acht lässt - war viel zu dynamisch, um sich in
das o.g. Schema theoretischer Grenzziehungen pressen zu lassen.1


Bleibt der historische Vergleich mit der Industriegesellschaft ganz
außerhalb der Betrachtung und wird stattdessen nach den konstitutiven
Eigenschaften der Netzwerkgesellschaft gefragt, erhält man die folgende
Antwort (Castells 1998; Louca 2000): Das Internet ermögliche die Integration
verschiedener Kommunikationsweisen wie Datenübertragung, Telefongespräche,
Video- und Musikübertragung, erlaube einen dezentralen Zugang und sei zudem
mit einer sprunghaften Beschleunigung gesellschaftlicher
Koordinationsleistungen verbunden. Dabei kommen Dezentralität und
Beschleunigung besondere Bedeutung zu. Die Abstimmung individueller
Entscheidungen und Handlungen innerhalb arbeitsteiliger Gesellschaften hat
immer schon Formen angenommen, die durch die idealtypischen
Koordinationsmechanismen Markt und Staat nicht vollständig zu erfassen
sind.2 Die technischen Kapazitäten des Internet bezüglich dezentraler
Zugänge und kostengünstiger Informationsübertragung bieten nun aber die
Möglichkeit, soziale Netzwerke aus ihrer Rolle als Lückenbüßer
unvollständiger Koordinationsleistungen in Märkten und Hierarchien zu
befreien. Vielmehr entwickle sich eine auf die neue Technologie gestützte
Netzwerksteuerung deshalb zu einem überlegenen Koordinationsmechanismus,
weil sie die ökonomischen und politischen Grenzen der Steuerung durch Geld
und Macht zu überwinden vermag.


Bedenkt man jedoch, dass die Synthese von Computernetzen und sozialen
Netzwerken als Kern so unterschiedlicher Gesellschaftsprojekte wie einem
flexiblen Kapitalismus, einer globalen Zivilgesellschaft und sogar dem
Sozialismus gehandelt wird, müssen Zweifel an der technologischen
Bestimmtheit gesellschaftlicher Verhältnisse auftauchen. Die
Entwicklungsbedingungen einer globalen Zivilgesellschaft (Kößler; Mel-ber
1993) haben sich durch das Internet insofern verbessert, als nunmehr über
regionale Mobilisierungen hinaus eine globale Kommunikation und Abstimmung
von Aktivitäten möglich ist.3 Deren inhaltliche Ausrichtung ist jedoch durch
die Nutzung neuer Kommunikationsmedien nicht vorgegeben. So können über das
Internet einerseits inhaltliche Kontroversen und Aktionen organisiert
werden, die dem globalisierten Kapital einen »neuen Internationalismus«
entgegenstellen sollen. Andererseits kann die globale Zivilgesellschaft als
Bestandteil der sozialen Einbettung ökonomischer Restrukturierung verstanden
werden, die beispielsweise Währungsfonds und Weltbank mit ihrer Politik der
Strukturanpassung erzwingen (Petras 1997).


Schließlich werden Probleme der Definition und Durchsetzung privater
Verfügungsrechte, die mit der Verbreitung des Internet verbunden sind, als
Voraussetzungen sozialistischer Vergesellschaftung angesehen (Henriksson
2000; Pollack 1998). Zur Begründung wird angeführt, dass Informationen, die
sich jemand einmal über die neuen Technologien verschaffen konnte, beliebig
oft verwendet werden können, ohne dass jedes Mal dafür bezahlt werden
müsste. Außerdem kann niemand sagen, wie viel er oder sie für die »Ware
Information« zu zahlen bereit ist, solange deren Eigenschaften nicht bekannt
sind. Ist dies aber der Fall, verfügt man über die Information, ohne dafür
gezahlt zu haben. Dieser widersprüchliche Charakter bezüglich unendlicher
Nutzbarkeit und Wertschätzung kann aus dem Gebrauchswert Information nur
unter großen technischen und juristischen Aufwendungen eine »Handelsware«
machen. Hierbei ist an die dauernde Einführung neuer Softwarevarianten und
Kopierschutzeinrichtungen ebenso zu denken wie an eine Neuformulierung von
Urheberrechten zum Schutz geistigen Eigentums. Ob die notwendigen
Aufwendungen, um dem Informationsmarkt einen institutionellen Rahmen zu
geben, tatsächlich so hoch sind, dass sie die Kapitalverwertung in diesem
Sektor dauerhaft verhindern, kann derzeit niemand realistisch einschätzen.


Auch die These, »freie« Software wie z.B. das Betriebssystem Linux sei die
Alternative zu privatwirtschaftlich angebotenen Computer-Programmen, um
Zivilgesellschaft oder gar Sozialismus zu entwickeln (Meretz 2000), ist in
diesem Zusammenhang kritisch zu sehen. Übersehen wird dabei nämlich, dass
freie Software keineswegs eine kostenfreie Computernutzung erlaubt. Hierfür
sind neben dem Zugang zu entsprechender Hardware insbesondere
Qualifikationen im Iuk-Bereich notwendig. Die Kostendegression der
Hardwareproduktion und -bereitstellung mag nun zwar die Möglichkeit
schaffen, diesen Gütern eine ähnlich weite Verbreitung zu ermöglichen, wie
sie andere Massenkonsumgüter - zumindest in den kapitalistischen
Metropolen - auch aufweisen. Eine gleichmäßige Verteilung von
IuK-Qualifikationen müsste unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen
aber politisch durchgesetzt werden, da sie der hierarchischen Arbeitsteilung
widerspricht, die auch im Computersektor zur Herausbildung eines gering
qualifizierten High-Tech-Proletariats tendiert.


Die Hoffnung auf den Internet-Boom


Die Vorstellung, das Internet führe zu anhaltend hohem und schwankungsfreiem
Wachstum, lässt die gerade angesprochenen Probleme, Informationen der
Warenform zu unterwerfen, weitgehend außer acht.


Dagegen wird betont, dass die Netzwerksteuerung, die sich mit der neuen
Technologie ausbreiten kann, sowohl stabilisierend als auch
wachstumsfördernd auf die Ökonomie wirken kann (Piore; Säbel 1989).


Zur Begründung wird angeführt, dass die neuen Technologien eine
friktionslose Anpassung an die Änderung ökonomischer Daten erlauben, handele
es sich dabei nun um die Schwankungen von Rohstoffpreisen,
Präferenzverschiebungen privater Haushalte zwischen bestimmten Waren oder
Änderungen der Erwerbsneigung. Da die entsprechenden Informationen hierüber
kostengünstig verfügbar und Anpassungen des Produktionsapparates dank
internetbasierter Steuerungstechniken ohne Zeitverzögerung möglich sind,
kommt es stets zu einem Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Diese
einzelwirtschaftlichen Überlegungen werden vielfach dahingehend
verallgemeinert, dass es künftig keine gesamtwirtschaftlichen Differenzen
zwischen Angebot und Nachfrage mehr gäbe. Aus dieser Perspektive werden
konjunkturelle Schwankungen als Folge unzureichender Anpassungskapazitäten
des Unternehmenssektors an geänderte Rahmenbedingungen verstanden, die als
Folge der Internet-Revolution verschwinden (Weber 1997).


Aus der These, die neuen Technologien verringerten die Friktionskosten, die
in der Ökonomie insgesamt anfallen, folgt, dass die Ressourcen, die bislang
für Anpassungen an geänderte Marktbedingungen verwendet werden mussten, nun
für eine Ausweitung der Produktion genutzt werden können. Deshalb kommt es
nicht nur zu einer Stabilisierung des Akkumulationsprozesses, sondern
zugleich zu dessen Beschleunigung. Dies gilt umso mehr, als Netzwerke
positive externe Effekte aufweisen. Die Kostenersparnis, die durch den
Einsatz der neuen Technologien erzielt werden kann, ist nämlich umso größer,
je mehr Unternehmen und private Haushalte ihre Aktivitäten hierüber
koordinieren. Ein Beispiel: Solange nur einzelne Spediteure ihre Leistungen
über das Internet anbieten, besteht für Unternehmen des produzierenden
Gewerbes unvollständige Information über die günstigsten
Transportmöglichkeiten. Hieraus ergeben sich Spielräume monopolistischer
Preissetzung, die die Transportkosten möglicherweise so stark erhöht, dass
das effiziente Verfahren der Just-In-Time-Lieferung (JIT) bzw. Produktion
nicht angewendet wird und stattdessen kostspielige Lager in den
Produktionsstätten vorgehalten werden.


Die Realisierung der genannten Stabilisierungs- und Wachstumseffekte hängt
jedoch entscheidend davon ab, dass stets ausreichende Kapazitäten zur
Informationsverarbeitung bereitstehen. Verursacht der Zugang zum Internet
aber nur geringe Kosten, beispielsweise weil dessen Hardware in hohem Maße
öffentlich finanziert wird und einzelne Nutzer lediglich Pauschalgebühren
zahlen, entsteht das Problem der »Tragik der Allmende« (MacKie-Mason; Varian
1994). Wenn die Grenzkosten der Nutzung, also die Inanspruchnahme von
Datenübertragungs- und -Verarbeitungskapazitäten pro Zeiteinheit für die
Nutzer kostenfrei bleiben, werden wahllos Informationen aus dem Netz
abgerufen, ohne zu überlegen, ob sie für eine Entscheidung relevant sind
oder nicht. Dieses Problem der »Überfüllung« wird umso größer, je mehr
Audio- und Videodienste, die extrem hohe Kapazitätsanforderungen stellen,
über das Internet verbreitet werden. Entwickeln sich die
Koordinationsleistungen, die die neuen Technologen ermöglichen, durch
übermäßige Nutzung aber von einem freien zu einem knappen - und daher
kostenträchtigen - Gut, ist die Überlegenheit der Netzwerksteuerung
gegenüber bekannten Organisationsformen von Märkten und Hierarchien
keineswegs mehr gewährleistet.


Das Problem der Überfüllung wird am Beispiel der JIT-Produktion besonders
deutlich, weil diese Organisationsform positive externe Effekte gleich
doppelt auszunutzen versucht. Zum einen durch die Verminderung von
Lagerkosten durch die intensivierte Nutzung des Straßennetzes, bei der für
die Unternehmen selbst nur geringe Kosten entstehen. Die hieraus
resultierende Verstopfung des Straßenverkehrs, die auch die ökonomischen
Vorteile der JIT-Produktion untergräbt, ist schon lange Alltagserfahrung.
Zum anderen wird mit der gegenwärtigen Ausweitung der Internet-Nutzung aber
auch die Steuerungskapazität moderner Managementkonzepte bedroht.
Die »Übernutzung« kann nun dadurch verhindert werden, dass die Grenzkosten
der Inanspruchnahme von Netzwerkkapazitäten durch entsprechende Gebühren auf
die Nutzer überwälzt werden. Die Vorteile der Netzwerksteuerung - nämlich
die Realisierung externer Kostenvorteile - gehen aber aus Sicht von
Unternehmen und Konsumenten auch in diesem Fall verloren.


Insofern führt Übernutzung zum selben Resultat wie deren Vermeidung: In
einer arbeitsteiligen Gesellschaft entsteht ein Koordinationsbedarf, dessen
Bewältigung Transaktionskosten verursacht. Mögen diese durch technische
Fortschritte auch gesenkt werden, die gleichzeitig fortschreitende
Spezialisierung erhöht zugleich die Zahl der notwendigen Transaktionen. Aus
diesem Grund wird sich auch das Internet nicht
als »Gratiskoordinationskraft« erweisen.


Im Gegenteil gewinnen die Transaktionskosten in dem Maße an Bedeutung, in
dem der technische Fortschritt die Kosten der unmittelbaren
Produktionsarbeit einschränkt. Aus dieser Bedeutungszunahme von
gesellschaftlicher Koordination und technischem Fortschritt, die beide an
Qualifikation und Nutzung von Information gebunden sind, wird vielfach der
Übergang von der Arbeits- zur Wissensgesellschaft (Kreibich 1986; Stehr
1995) abgeleitet. Dass auch die Abstimmung einzelwirtschaftlicher
Entscheidungen sowie die Produktion technischen Fortschritts den Einsatz von
Arbeitskraft (Lucas 1988; Romer 1986) voraussetzen und deshalb Kosten
verursachen, wird' dabei häufig unterschlagen.


Die anhaltende Verlagerung konkreter Arbeit aus der unmittelbaren Produktion
in die Bereiche Forschung, Verwaltung, Distribution u.a.m. und der damit
verbundene Anstieg des durchschnittlichen Qualifikationsniveaus der gesamten
Erwerbsbevölkerung belegt die These eines säkularen Übergangs zur
Wissensgesellschaft also deshalb nicht, weil sich die Bedeutung abstrakter
Arbeit als Grundlage der Kapitalakkumulation hierdurch nicht ändert.
Konjunkturell spielt die Betonung von Wissen und dessen Anwendung im
Produktionsprozess jedoch eine ganz beachtliche Rolle. Mit der Durchsetzung
einer neuen Basistechnologie - und als solche sind das Internet sowie
hierüber verbundene Computersteuerungen ganz sicher anzusehen - werden nicht
nur bestehende Technologien, sondern auch Qualifikationen entwertet.
Spektakulär und als Ankündigung einer qualitativ neuen Gesellschaftsform
erscheint der »Aufstieg der Symbolanalytiker« (Reich 1993) nur vor dem
Hintergrund dieser Entwertungsprozesse. Mit der Verallgemeinerung dieses
neuen Typus von Produktivkräften sowie den hierin eingeschlossenen
Beschäftigungsstrukturen wird Computerarbeit letzten Endes als ebenso
selbstverständlicher Bestandteil des kapitalistischen Produktionsprozesses
erscheinen wie Handwerksproduktion und Fließbandfertigung in früheren
Zeiten.


Die Frage, ob eine internet-gesteuerte Ökonomie dauerhaft hohes und stabiles
Wachstum bewirken könne, lässt sich zusammenfassend folgendermaßen
beantworten: Die Bedeutung unmittelbarer Produktionsarbeit wird durch die
neuen Technologien weiter verringert. Dies bedeutet aber nicht, dass die
wirtschaftliche Entwicklung deshalb in Zukunft Grenzen überwinde, die ihr in
der Vergangenheit durch die Verfügbarkeit und Wirksamkeit lebendiger
Arbeitskraft gezogen waren. Vielmehr erfordern auch Entwicklung und Betrieb
der neuen Technologien den Einsatz von Arbeitskraft. Insofern ist zunächst
lediglich von einem Strukturwandel der Arbeit, nicht aber vom -
computergestützten - Ende der Arbeitsgesellschaft auszugehen. Dann ist zu
fragen, ob das Internet als Basistechnologie zu einer trendmäßigen Erhöhung
oder Verringerung des Produktivitätswachstums führt oder nicht. Die
empirischen Anzeichen hierfür sind bislang geringer, als es die aufgeregte
New Economy-Debatte vermuten lässt (Gordon 2000).


Soziale Voraussetzungen einer technologischen Revolution


Es wurde bereits angedeutet, dass der Internet-Ausbreitung neben den
gesamtwirtschaftlichen Folgen, die unter dem Stichwort New Economy gehandelt
werden, insbesondere tiefgreifende Auswirkungen auf die Struktur von
Wirtschaft und Gesellschaft zugerechnet werden. Gegenüber der verbreiteten
These, die neue Technologie erlaube den Übergang zu einer
Netzwerkgesellschaft, welche die Grenzen zwischen einzelnen Unternehmen,
Nationalstaaten sowie Produktions- und Reproduktionssphäre aufhebe, wird
hier davon ausgegangen, dass technologische Revolutionen und ihr Verlauf
durch gesellschaftliche Produktionsverhältnisse bestimmt werden.


Konkret: Neue Formen der Unternehmensorganisation führen nicht zur Ablösung
marktbeherrschender und politisch einflussreicher Konzerne durch machtlose
Unternehmensnetzwerke. Vielmehr entstehen gerade in Bereichen, die die neuen
Technologien herstellen oder besonders intensiv nutzen, neue Konzerne, deren
Einfluss zu Lasten früher dominierender Unternehmensgruppen wächst.
Ähnliches gilt für den Bereich der Arbeitsorganisation: Die über das
Internet ermöglichte Ausbreitung von Heimarbeit einerseits und der
Einbeziehung von Konsumenten in die Produktionsplanung andererseits hebt die
Trennung zwischen Produktions- und Reproduktionssphäre nicht auf, sondern
stellt eine neue Stufe der Kolonisation von Lebenswelten durch das die
Produktion beherrschende Kapitalverhältnis dar. Diese Grenzverschiebungen
innerhalb des Unternehmenssektors sowie zwischen Unternehmens- und
Haushaltssektor sollen nun näher beschrieben werden, bevor abschließend die
Spaltungen erläutert werden, die der Einsatz der neuen Technologien zwischen
verschiedenen Gruppen von Lohnabhängigen hervorbringen kann.


In etwa zeitgleich mit der Ausbreitung des Internet haben Unternehmen des
Finanzsektors in den kapitalistischen Metropolen und einigen
Schwellenländern enorm an Einfluss gewonnen, was aus der Entwicklung ihrer
Umsätze und Finanzierungsleistungen sowie der Börsenkapitalisierung des
gesamten Unternehmenssektors ersichtlich wird. Für den gleichzeitigen
Aufstieg von Internet und Finanzmärkten können sachliche Argumente ins Feld
geführt werden. Internet-Dienste werden nicht nur von keiner Branche so
intensiv genutzt wie im Finanzsektor. Auch deutet die im Vergleich zum
industriellen Kapital ungleich höhere Mobilität des Finanzkapitals darauf
hin, dass schnelle Anpassungen an veränderte Rahmendaten, die durch die
neuen Technologien möglich werden, nur im Bereich der Finanzen auch
tatsächlich vollzogen werden können.


Die Gewichtsverlagerung vom industriellen Kapital zum Finanzkapital scheint
die These vom Übergang in die Wissensgesellschaft zu bestätigen. Während
industrielles Kapital Gewinne abwirft, wenn es akkumuliert und mit
lebendiger Arbeit kombiniert wird, resultieren die Gewinne des Geldkapitals
im modernen Finanzsektor zu einem guten Teil aus der Nutzung von
Informationsvorsprüngen.4 Auf dieser Beobachtung beruht die populäre
Redeweise, der zufolge es heutzutage nicht mehr auf Unternehmensgröße,
sondern auf die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung ankomme.


Nun ist die rasante Entwicklung des Finanzsektors seit den 80er Jahren nicht
zu leugnen. Aber abgesehen davon, dass politische Deregulierungen
(Huffschmid 1999, Kap. 3) hieran einen mindestens ebenso bedeutenden Anteil
hatten wie die Entwicklung der Computertechnologie, fuhrt eine
gesamtwirtschaftliche Betrachtung zu einer vollkommen anderen Bewertung.
Dabei ist davon auszugehen, dass die Gewinne des Finanzsektors nichts
darstellen als einen Abzug vom volkswirtschaftlichen Gewinn insgesamt. Es
handelt sich dabei also zunächst um eine Umverteilung zwischen produktivem
und zinstragendem Kapital.5


Ein solches Phänomen ist in Phasen, in denen sich neue Basistechnologien
durchsetzen, vollkommen normal und leicht zu erklären: Tiefgreifende
Neuorganisationen des Produktionsprozesses sind mit einer Entwertung
bestehender Anlagen und Verschiebungen des sektoralen Marktfertiges
verbunden, die Schumpeter zutreffend als »schöpferische Zerstörung«
bezeichnet hat. Für Unternehmen besteht in dieser Situation das Problem,
bereits realisierte Gewinne unter Bedingungen erhöhter Unsicherheit
investieren zu müssen. Was liegt da näher als der - aus Sicht einzelner
Unternehmen - sichere Weg auf den Finanzmarkt? Gesamtwirtschaftlich ist es
gerade die hierauf gegründete Hypertrophie fiktiven Kapitals, die erstens
die Anpassung an die veränderte Struktur des produktiven Kapitals und
zweitens die Vernichtung überakkumulierten Kapitals ermöglicht.


In der Tat gibt es zwei Mechanismen, die gegenwärtig sowohl den sektoralen
Strukturwandel als auch die Entwertung von Kapital in hohem Maße über die
Finanzmärkte vermitteln. Da ist zunächst die »Asset-Inflation«, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass ein immer höherer Preis bzw. Kurs für ein
Wertpapier zu zahlen ist, um hieraus einen gegebenen Ertrag zu ziehen (IMF
2000, Kap. 3). Zudem ist die gegenwärtige Fusionswelle zu nennen, die in
besonderem Maße auf den Finanzsektor und die Computerbranche konzentriert
ist (Bischoff et al. 2000). Gerade in der Branche, welche der
Netzwerksteuerung ihre technologische Grundlage liefern soll, vollzieht sich
der Prozess der Monopolisierung, der bei der Entstehung aller bedeutenden
Industrien zu beobachten war, mit beispielloser Geschwindigkeit. Da zudem
über die Hälfte aller Unternehmenszusammenschlüsse die Gewinn- und
Umsatzerwartungen nicht erfüllen, die ihnen zugrunde lagen und somit auch
den Preis eines Zusammenschlusses bestimmt haben, findet auf diesem Wege
zugleich eine Kapitalvernichtung statt.


Auch von einem Bedeutungsverlust des Staates kann gerade an diesem Punkt
keine Rede sein. Nicht nur lassen sich die Ursprünge des Internet auf den
militärisch-industriellen Komplex der USA zurückführen, vielmehr spielt
staatliche Einflussnahme noch heute auf dreierlei Weise eine wichtige Rolle
bei der Durchsetzung der neuen Technologien.


So erfolgt erstens ein nicht unerheblicher Teil der Finanzierung
insbesondere im Hardware-Bereich aus öffentlichen Mitteln. Zweitens sind
viele der heutigen Netzanbieter - z.B. AT8tT in den USA und Deutsche
Telekom - aus öffentlichen Monopolbetrieben hervorgegangen, deren
Privatisierung auch den Zweck hatte, Informationstechnologien zu einer
rentablen Anlagesphäre zu machen. Aufgrund der technischen Eigenschaften
leitungsgebundener Dienste würde Preiswettbewerb jedoch zu einem ruinösen
Unterbietungswettlauf führen. Aus diesem Grund erfolgt auch nach den
Privatisierungen im Telekommunikationssektor eine Preisregulierung, die
natürlich zugleich einen Ansatzpunkt politischer Einflussnahme darstellt.
Das gleiche gilt drittens für den Bereich Lizenzierung und Patentierung
technologischer Standards sowie die Finanzierung technologischer Neuerungen,
die gleichfalls sehr stark von öffentlichen Mitteln abhängig ist.


Die vielen Unternehmensneugründungen widersprechen dem nicht. Eine Spaltung
zwischen monopolistischen und kompetitiven Bereichen konnte auch in früheren
Phasen der kapitalistischen Entwicklung beobachtet werden; sie stellt sich
nunmehr auch im luK-Sektor ein. Polemisch könnte man sagen: Der
Internet-Provider steht in einem ähnlichen Verhältnis zu Netzbetreibern und
Softwareentwicklern wie der Kioskbesitzer zum Coca-Cola-Konzern.


Nun ist zu zeigen, wie durch den luK-Sektor eine Landnahme des privaten
Haushaltssektors stattfindet. Dabei sind zwei Punkte zu unterscheiden:
Einerseits ermöglicht das Internet die räumliche Auslagerung aller Arbeiten,
die ausschließlich die Benutzung eines Computers erfordern (Meiksins 1998).
Praktisch werden hiervon - bislang zumindest - vorwiegend standardisierte
Tätigkeit erfasst, die nur ein geringes Maß an Entscheidungsfreiheiten und
vorgelagerte Kommunikationsprozesse erfordern. Die Produktion relativen
Mehrwerts erfolgt hier nicht durch die »Schließung der Poren des
Arbeitstages«, sondern durch das Einfügen bezahlter »Arbeitspartikel« in den
Bereich nichtbezahlter Hausarbeit.


Schließlich erfolgt eine Landnahme, wenn zeitaufwendige Arbeiten, die der
Zirkulations- und Finanzsphäre angehören, nicht mehr von Beschäftigten der
entsprechenden Unternehmen, sondern von der Kundschaft selbst - online -
ausgeführt werden. Hierzu zählen u.a. die Produktauswahl beim Tele-Shopping
und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs beim Internet-Banking. Die damit
verbundene Externalisierung von Kosten konnte auch bei früheren
Rationalisierungsschüben des Zirkulationsprozesses beobachtet werden,
beispielsweise als die Ersetzung dezentraler, kleiner Läden durch große
Supermärkte, die nur unter Inkaufnahme langer Anfahrtswege zu erreichen
sind, Transportleistungen von den Unternehmen auf die Kunden zu überwälzen
ermöglichte.


Mit der Herausbildung von Konzernen und Kleinbetrieben im luK-Sektor wurde
bereits auf eine veränderte »Teilung der Arbeit innerhalb der
Gesellschaft« hingewiesen. Dagegen stellt die Verbindung von Computern und
Heimarbeit zwar nicht gerade einen Wandel der »Teilung der Arbeit innerhalb
der Manufaktur« (MEW 23, 371 ff.) dar, leitet aber zur Frage
innerbetrieblicher Arbeitsteilung allgemein über. Die von Marx bei der
Analyse des Fabriksystems vorgenommene Unterscheidung zwischen
einer »höhere(n), teils wissenschaftlich gebildete(n), teils
handwerksmäßige(n) Arbeiterklasse« (MEW 23, 443) einerseits und jenen
Arbeitern, denen »das Arbeitsmittel (als Maschine) sofort zum
Konkurrenten« (MEW 23, 454) wird, kann auch zum Verständnis neuerer Formen
der Arbeitsmarktsegmentation dienen. Schließlich sind diese Spaltungen nicht
an bestimmte Technologien gebunden, sondern werden unter kapitalistischen
Produktionsverhältnissen beständig reproduziert (Braverman 1977).


Allerdings sind mit jeder neuen Technologie unterschiedliche Möglichkeiten
verbunden, die Intensität der Arbeitsverausgabung zu kontrollieren. So ist
der Wert der von Symbolanalytikern erbrachten Arbeit nicht an der
gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit zu bemessen, da die Identifizierung
ökonomischer Probleme und die anschließende Entwicklung von
Lösungsstrategien (Reich 1993, Kap. 3) selbst erst die Maßstäbe
hervorbringt, welche an die Arbeitsleistung personenbezogener Dienste und
unmittelbarer Produktionsarbeit angelegt werden. Da eine Kontrolle der
Arbeitsintensität in diesem Fall nicht möglich ist, werden hohe, so
genannte »Effizienzlöhne« (Teilen 1984) gezahlt, um die Beschäftigten zu
hoher Leistung zu motivieren.


Andererseits ermöglicht die Entstehung vieler Computerarbeitsplätze, die
untereinander vernetzt sind, auch eine zentralisierte und zudem
automatisierte Kontrolle der jeweiligen Arbeitsleistung. Dadurch entsteht
ein High-Tech-Proletariat, das nur über äußerst geringe eigene
Entscheidungsmöglichkeiten im Arbeitsprozess verfügt. Der Gegensatz zwischen
verschiedenen Beschäftigtengruppen, der damit entsteht, kann folgendermaßen
zugespitzt werden: Symbolanalytiker arbeiten mit Computern, um die
Arbeitsleistung derjenigen zu erhöhen, die standardisierte
Routinetätigkeiten am Computer erbringen. Computernetzwerke führen im
Produktionsbereich also keineswegs zum Abbau von Hierarchien, wie die
Protagonisten der Netzwerkgesellschaft behaupten. Vielmehr fügen sich auch
die neuen Technologien in die hierarchischen Produktionsverhältnisse des
Kapitalismus ein. Die Verbreitung der Computerserver führt unter diesen
Bedingungen zur Entstehung einer neuen Schicht von Servants. Sollen
umgekehrt die Server der Bevölkerung als Mittel zur Befriedigung ihrer
ökonomischen Bedürfnisse dienen, ist eine Umgestaltung oder gar Umkehrung
der gegenwärtigen Gesellschaftsverhältnisse notwendig. Dies ist jedoch keine
Frage der Wahl der »richtigen« Technik, sondern politischer Bewegung.


Ingo Schmid arbeitet am Volkswirtschaftlichen Seminar der Universität
Göttingen.


Literatur


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Braverman, H. (1977), Die Arbeit im modernen Produktionsprozess,
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Castells, M. (1996), A Rejoinder: On Power, Identities and Culture in the
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Haug, F. (2000), Immaterielle Arbeit und Automation, in: Das Argument 235,
Vol. 42, 204-214.


Henriksson, L. (2000), Kann der Kapitalismus die digitale Revolution
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Huffschmid, J. (1999), Politische Ökonomie der Finanzmärkte, Hamburg.


Huws, U. (1999), Material World: The Myth of the Weightless Economy, in:
Panitch, L.; Leys, C., Socialist Register 1999, Rendlesham, 29-55.


International Monetary Fund, (2000), World Economic Outlook, May 2000,
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Kößler, R.; Melber, H. (1993), Chancen internationaler Zivilgesellschaft,
Frankfurt/M.


Kreibich, R. (1986), Die Wissenschaftsgesellschaft, Frankfurt/M.


MacKie-Mason, J. K.; Varian, H. (1994), Economic FAQs About the Internet,
in: Journal of Economic Perspectives, Vol. 8, 75-96.


Louca, F. (2000), Der Fluss der Veränderung, in: Internationale
Pressekorrespondenz, Nr. 345/346, 35-39.


Lucas, R. E. (1988), On the Mechanics of Economic Development, in: Journal
of Monetary Economics, Vol. 22, 3-42.


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et al., Capitalism and the Information Age, New York, 151-164.


Meretz, S. (2000), Linux 8t Co - Freie Software: Ideen für eine andere
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Petras, J. (1997), Imperialism and NGOs in Latin America, in: Monthly
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Piore, M. J.; Säbel C. F. (1989), Das Ende der Massenproduktion,
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in: McChesney, R. et al., Capitalism and the Information Age, New York,
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Reich, R. B. (1993), Die neue Weltwirtschaft, Frankfurt/M., Berlin.


Romer, P. M. (1986), Increasing Returns and Long-Run Growth, in: Journal of
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Yellen, J. L. (1984), Efficiency Wage Models of Unemployment, in: American
Economic Review, Vol. 74, 200-205.


1 Einen guten Überblick über die Dynamik kapitalistischer Entwicklung bietet
Conert 1998.


2 Einen Überblick über »Netzwerke zwischen Markt und Staat« gibt die
gleichnamige Prokla 97, Vol. 24, Nr. 4.


3 Als Beispiel sei auf Peoples' Global Action verwiesen: www.agp.org/agp


4 Eng verknüpft mit dieser Vorstellung ist die These, die
Wissensgesellschaft sei von der materiellen Produktion unabhängig. Vgl.
kritisch hierzu: Haug 2000, Huws 1999.


5 An dieser Stelle ist zu beachten, dass die Verteilung des Volkseinkommens
zwischen Löhnen und Gewinnen in den USA, die am Wachstum des Finanzsektors
den größten Anteil haben, seit Jahrzehnten nahezu konstant ist, während
sinkende Lohnquoten in einigen Ländern Europas zu finden sind.



________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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