Re: [ox] Freie Resourcen für Alle!
- From: f.nahrada magnet.at (Franz J. Nahrada)
- Date: Sat, 17 Feb 2001 09:10:15 +0100
liste oekonux.de schreibt:
Besser als ein illusionärer Kampf um Geld für alle wäre da schon eine
Kampagne für die kostenlose Nutzung von z.B. in Staatsbesitz befindlichen
Resourcen wie Raum (Wohn-u. Gewerberaum), Produktionsmittel, Boden usw.
Das
wäre nicht nur hier bei uns eine emanzipatorische Perspektive, sondern
weltweit machbar.
Sozusagen ein transnationales Ringen um freie Resourcen.
Naja, darum drehte sich die Debatte der vergangenen Wochen,
zumindest habe ich mit den "globalen Dörfern" genau diesen
Punkt zu berühren versucht.
Derzeit wird eine Fülle von Ressourcen vom öffentlichen Sektor
in den Marktsektor transferiert. Österreich zum Beispiel
überlegt massive Verkäufe von Grund und Boden im Bereich der
Bundesforste.
Argumentiert wird das mit dem Argument der monetären
Konsolidierung etc. Was eine monetäre Landwirtschaft kostet,
wissen wir spätestens seit BSE. Die Folgekosten und Begleitkosten
marktlicher Nutzung explodieren, und die weitere Aufgabe
staatlicher Ressourcen und ihr Transfer in den Marktsektor
zur Verlängerung der staatlichen Fähigkeit zur Abdeckung
dieser Folgekosten bedeutet nur, Öl ins Feuer zu gießen.
Es ist nicht einzusehen, warum nicht Modelle des Transfers
in den "sozialen Sektor" zumindest versucht werden. Wenn schon
das "Familiensilber" aufgegeben wird, dann doch in einer Form,
die als "Investition" in eine nachhaltige Sicherung durch
technologisch fortgeschrittene Umsetzung lokaler Ressourcen
beständiges Lernen über Stoffkreisläufe und die Gestaltung
derselben erlaubt.
Es stehen auch schon die Akteure bereit: virtuelle Communities
von künftigen Ökodorf - Bewohnern organisieren sich über das Netz.
Als "Gegenleistung" für die staatliche Zurverfügungstellung von (s.obige)
Ressourcen organisieren sie einen Forschungs- und Entwicklungsbetrieb
nach dem Muster der freien Software, der die Verfeinerung und
Analyse der lokalen Kreisläufe zum Gegenstand hat, aber auch
Wissenselemente für gesellschaftliche Infrastrukturprojekte.
Damit betreiben sie auch eine negative Arbeitsmarktpolitik.
Sie treten nicht als Nachfrager und auch nicht als Arbeitslose auf.
Utopisch?
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