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Re: [ox] SuSE's Yast ist open



Hallo allerseits,

On Mon, Feb 05, 2001 at 08:25:17PM [PHONE NUMBER REMOVED], Benni Baermann wrote:
Hallo Stefan,

On Mon, Feb 05, 2001 at 07:43:52PM +0100, Stefan Merten wrote:
Am Wochenende tauchte mal wieder das Gerücht auf, daß Yast, das
Installations- und Administrations-Tool von SuSE, proprietär wäre.

Nun, auf meinen SuSE-6.3-CDs ist das Quellpaket für Yast als auch
Yast2 jedenfalls drauf und es gibt keinen Hinweis darauf, daß es sich
um proprietäre Software handelt.

Bei älteren Versionen war es immer so, dass es zwar offen war, aber
nicht weitergegeben und verändert werden durfte. Es gab eine
spezielle SuSe-Lizenz. Neuere Versionen kenne ich nicht mehr. Steht
Yast jetzt etwa unter GPL?

Eben, das ist doch der entscheidende Punkt: Unter welcher Lizenz steht 
YAST?

Da ich kein S.U.S.E-Nutzer bin kann ich nur aus fremder Erfahrung berichten:

- Der YAST steht (laut mehreren Leuten, die es eigentlich wissen sollten) 
  NICHT unter der GPL oder einer anderen Freien / Open-Source- (BSD-Style)
  -Lizenz.

- Der YAST ist auf der herunterladbaren Version der S.U.S.E-Distribution
  nicht enthalten!
 
Am meisten stört mich allerdings das m.E. kaputte, von Micro$oft abgeschaute
Konzept:

YAST ist das einzige Anzeige- / Editier-Werkzeug für eine Datenbank in einem
proprietären Format, in der alle wichtigen Systemeinstellungen gespeichert 
werden. Die Datenbank heißt bei M$ "Registry" und der Editor statt YAST
Regedit, bzw. Regedt32.


Fast noch mehr schreckt mich allerdings die Kernelpatcherei von S.U.S.E.:

Ich weiß, dass die vorkompilierten Kernel auf der S.U.S.E.-Kauf-CD bei 
mancher Hardware (z.B. bestimmte AC97-Soundchips) funktionieren, der
offizielle Kernel mit gleicher Versionsnummer (X.Y.ZZ, hier 2.2.16 glaube
ich bei S.U.S.E. 7.0) aber versagt.

Was mir leider bisher niemand sagen konnte, ich allerdings auch nicht 
wirklich selbst nachgeforscht habe: 

- Sind diese Patches im Source verfügbar?
- Werden sie wenigstens den Kernel-Maintainern (Alan Cox, Linus Torvalds) zur
  Verfügung gestellt?
- Sind sie auf der Download-Variante vorhanden, die insgesamt enorm
  abgespeckt sein soll (nur eine CD?!?)?

Ich vermute, daß die Antwort dreimal "Nein" lautet, fände es aber höchst
interessant einmal eine definitive Antwort zu erhalten:

Vielleicht kümmert sich ja ein S.U.S.E.-Fan darum (Stephan?).


Ich persönlich habe aus o.g. Gründen / Vermutungen und einigen anderen 
Aspekten in den letzten Jahren keine S.U.S.E. mehr benutzt, die letzte 
bei mir installierte S.U.S.E brachte Kernel 1.2.xx mit. 

Ich selbst bin inzwischen RedHat-Fan. Personen, die bevorzugt wirklich
Freie Software (nicht "nur" Open-Source-Software) nutzen wollen, würde
ich die Debian-Distribution empfehlen, die allerdings ein anderes, 
technisch wohl besseres Paketformat (.deb, statt .rpm) benutzt.
(Die Mandrake ist auch ganz fein und immer noch der RedHat ähnlich, 
auch wenn sie inzwischen definitiv eine eigenständige Distri darstellt.
Nur: Kann man Technik trauen, die aus Frankreich kommt ;-))

Bei beiden (RedHat und Debian) sind auf jeden Fall die herunterladbaren
Versionen identisch mit den CDs der (bei RedHat der "kleinsten") 
Kauf-Version. Das gilt meines Wissens nach auch für die Mandrake-Distribution.

Es gibt auch bei allen anderen (soweit ich sie kenne) keine speziellen,
distributionstypischen Konfigurationswerkzeuge und keine "geheimen" 
Datenbanken, sondern nur die üblichen Konfigurationsdateien in /etc 
(und Unterverzeichnisse), so wie es bei einem Unix eben ist.


Ciao,
	Florian

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