Re: Kapitalistische Krise oder Aufschwung? (was: Re: [ox] Gedanken vom 1./2.1...
- From: RalfKrae aol.com
- Date: Sun, 4 Feb 2001 12:08:08 EST
Hallo allerseits,
In einer eMail vom 04.02.01 01:52:34 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit schreibt
smerten oekonux.de:
Ich würde mit Benni sagen: Abwarten. Die US-Ökonomie rutscht gerade
aus dem Aufschwung (um nicht zu sagen in die Krise) - und die hat die
ganze Zeit die Weltwirtschaft gezogen. Und allerorten werden geringere
Umsatzaussichten diagnostiziert. Klar, weil eben auch die
Dienstmädchen und Bauarbeiter, die in den USA noch viel mehr als hier
ihr Geld an den Aktienmärkten verbrannt haben und jetzt nicht mehr
kaufen können.
Dass der Aufschwung in den USA ein Ende nmmt, liegt in erster Linie daran,
dass der nächste zyklische Abschwung einfach fällig war, nicht primär an der
Aktienentwicklung. Eher ist deren Entwicklung davon geprägt.
> Aber auch nicht weniger als immer schon im Kapitalismus. Ob es passt
oder
> nicht, gegenwärtig befindet sich die Ökonomie eher in einer
Aufschwungphase
> und es gibt immer noch einen klaren Zusammenhang zwischen
> Beschäftigungsentwicklung und Wachstumsraten.
Dann ist das Gerede vom "job-less growth" wohl nur Wunschdenken
einiger linker Krisenphantasten?
Erstens war es bei den meisten nicht Wunschdenken, sondern
Problembeschreibung, dass trotz gewissen Wachstums Arbeitslosigkeit nicht
sank. Ökonomisch gesehen lag zweitens das Problem darin, dass das Wachstum
nicht stark genug war (und außerdem das Erwerbspersonenpotential wuchs),
nicht daran, das der Zusammenhang gar nicht mehr existierte (einige
behaupteten das zwar und einige mißverstanden die populäre Formel in dieser
Weise, aber das war immer falsch). Dass so starkes Wachstum, wie nötig
gewwesen wäre, um Arbeitslosigkeit abzubauen, auf die Dauer auch ökologisch
nicht wünschenswert wäre, ist andere Frage, die dann die Suche nach Wegen zur
Bekämpfung der Arbeislosigkeit ohne hohes Wachtum verstärkte, also v.a. durch
Arbeitszeitverkürzung.
Viele Grüße
Ralf Krämer
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