[ox] Selbstentfaltung und Vernetzung (was Text zur Konferenz)
- From: Hans-Gert Graebe <graebe informatik.uni-leipzig.de>
- Date: Mon, 20 Nov 2000 10:04:24 +0100 (MET)
Stefan Meretz
Neben der Möglichkeit der Selbstentfaltung tritt die globale
Vernetzung und Selbstorganisation hinzu. Sie ermöglicht eine
globale Allokation von Ressourcen, die kein Global Player der
"alten" New Economy zustande bringt. Das hat etwas mit der
besonderen Form der Ressource zu tun: Es handelt sich um
Wissen.
Sabine Nuss
Das hat nicht etwas mit purem Wissen zu tun, sondern mit der
Vernetzung. Mit der technischen Neuerung, die es ermöglicht,
das Wissen zu verbreiten, schnell und quasi
transaktionskostenfrei. Wissen gabs schon vorher.
"Selbstentfaltung, globale Vernetzung, Selbstorganisation" sind
uralte Prinzipien der Organisation von Wissenschaft. Neu ist
nur, dass diese Prinzipien auf einmal für viele und nicht nur
eine elitäre Minderheit gelten sollen. Es ist mE kein Zufall,
dass das Internet, obwohl von den Militärs ausgedacht, zuerst von
der Wissenschaft "entdeckt" wurde. Und noch eins: "globale"
Vernetzung ist irreführend. Richtig wäre mE globale Vernetzungs-
_Möglichkeit_. _Reale_ Vernetzungen nutzen nur einen Bruchteil
der Möglichkeiten aus, wobei eine synaptische Netzstruktur
entsteht - ähnlich organisiert wie unser Gehirn. Vieles über
lange Wege verschaltet, räumliche Nähe sprengend, aber _kausalen_
Linien folgend. Aber eben _nicht_ global (im Sinne von
allumfassend) vernetzt bzw. das nur auf einer niederen,
technischen, syntaktischen Ebene.
Hans-Gert Gräbe
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