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Re: [ox] das Wesen des Menschen



Hi Hartmut!

4 hours ago PILCH Hartmut wrote:
Als Beispiel: Nimm ein Mitglied eines bislang "unentdeckt" gebliebenen
Stammes aus dem Amazonas-Urwald und einen New Yorker Yuppie. Beides
unzweifelhaft Menschen. Was bleibt da noch an Gemeinsamkeiten? Meine
These: Das ist nahe bei Null. Sogar biologische Grundfunktionen wie
die Nahrungsaufnahme sind kulturell überformt.

Vermutlich wird dieser Urwald-Indianer in kuerzester Zeit Coca-Cola
trinken, Fernsehen gucken und den Grossteil unserer
Zivilisationsgewohnheiten annehmen, wenn er ihnen nur recht kurze Zeit
ausgesetzt waere.

Danke für deine Zustimmung. Besser hätte ich es gar nicht formulieren
können, was du hier in wenigen Sätzen so eindrucksvoll unterstreichst.

Zunächst ist nichts, aber auch gar nichts an den beiden gleich -
außer, daß sie das Potential zur Veränderung, zum Lernen haben -
Menschen halt.

Du wählst den "Urwald-Indianer" - der Yuppie hätte es umgekehrt
genauso getan (zumindest wenn der nicht die Gewißheit hätte, daß ihn
ein paar Ledernacken bald wieder zur Cola bringen).

Was macht der "Urwald-Indianer" wenn er in eine andere Umgebung
versetzt, von seiner gewohnten Umgebung getrennt wird? Er paßt sich
der neuen Umgebung an so gut er kann - unter Verlust des Lachens
übrigens.

Was ist das jetzt anderes als eine kulturelle Leistung? Das kann
"Urwald-Indianer" wie Yuppie überhaupt nur, *weil* sie ganz
entscheidend eben Kultur- und nicht Naturwesen sind.


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan


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