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Re: [ox] Gewerkschaftstagung der MES am 7./8. Oktober 2000 in Wuppertal



Hi!

Today Marx-Engels-Stiftung e V wrote:
So stellte die  Abschlußerklärung  des Hamburger Kongresses
"Jahrhundertbilanz der Gewerkschaft" fest:  ?Die Gewerkschaften
sind in der Krise. Während das Kapital immer mächtiger wird und
global triumphiert, haben sie im Zuge gesellschaftlicher
Umwälzungen an Mitgliedern und Durchsetzungsmacht verloren.
Die Kapitalseite ist dabei, den gesamten produktiven Prozeß, von
der Planung über die Herstellung bis zur Vermarktung, weltweit zu
zergliedern und neu zu verknüpfen.

Entlang unserer Diskussionslinien können wir der Kapitalseite dafür
eigentlich ja nur dankbar sein - oder? Sie entwickeln - zumindest in
der Richtung - die Produktionsmittel und ansatzweise -verfahren, die
wir für eine GPL-Gesellschaft brauchen.

Damit einher gehen
Massenarbeitslosigkeit, eine wachsende Zahl prekärer
Arbeitsverhältnisse, die gesellschaftliche Ausgrenzung und
Entwertung großer Bevölkerungsgruppen und ganzer Regionen
weltweit.

Die Entwertung nach Wertmaßstäben. Die dadurch mögliche Aufwertung
nach Selbstentfaltungsmaßstäben müßte in den Vordergrund rücken - na
ja, so weit die  Theorie...

Bei Strafe ihres Absinkens in die Bedeutungslosigkeit
müssen die Gewerkschaften neue Antworten finden auf die
dramatischen Veränderungen im Produktionsprozeß (?Ende des
Fordismus?), auf den damit einhergehenden Wandel sozialer
Milieus und die tendenzielle Entmachtung des traditionellen
politischen Systems der Nationalstaaten,

Toll wäre es, wenn sie nicht nur konservative Ideen kriegen
könnten...

Der gesellschaftlich
produzierte Reichtum wird immer größer.

Zumindest der Reichtum an Gebrauchswerten - ja. Vielleicht eine
Perspektive für gewerkschaftliche Argumentation?

Die digitale Revolution
ermöglicht rasante Produktuvitätssprünge. Doch davon profitieren
zunehmend nur die großen Kapital- und Vernögensbesitzer.

Richtig. In gewisser Weise wären Lohnkämpfe, die diesen Namen
verdienen, heute schon ein großer Schritt vorwärts - anstatt der
permanenten Unterordnung unter Sachzwanglogik und Standortkonkurrenz.

Noch wichtiger wäre aber - im Sinne unserer Debatte - eine Ausrichtung
auf die Gebrauchswerte und eine eigenständige Produktion solcher
just/mainly for fun.

Unter
dem Druck der Unternehmerverbände ist der
Sozialstaatskompromiß der Nachkriegszeit aufgekündigt worden.
Die unter dem ideologischen Diktat des Neoliberalismus
organisierte gesellschaftliche Ungleichheit wird immer krasser. Vor
diesem Hintergrund sind die Hauptaufgaben der Gewerkschaften
die gerechte Verteilung des Reichtums, der Kampf gegen die
Massenarbeitslosigkeit und  -  vor allem mit Blick auf die
Europäische Union und die Einführung einer gemeinsamen
Währung -  der Kampf für soziale, demokratische, kulturelle und
ökologische Standards. Ein neuer Typus von Vollbeschäftigung ist
möglich.?

Guten Morgen liebe Gewerkschaften, willkommen in der Endphase des
Kapitalismus. Die 60er/70er sind vorbei.

Aus marxistischer Sicht bietet die MARX-ENGELS-STIFTUNG nun
eine wissenschaftliche Tagung an, in der breitgefächert
Standpunkte dargestellt werden können.

Plant da jemensch von euch hinzugehen?

Ulrich Leicht und Helmut Weiss, Sprecherrat  der IG Medien,
Dortmund:
Tradierte Konzepte überwinden. Sieben Thesen, mehrer
Hochzeiten und eine Todesfall?

Na, die kennen wir doch ;-) . Ist das entsprechende Paper zu haben?


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan


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http://www.oekonux.de/



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