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Re: [ox] Bericht von MES Tagung und zu "human capital"



Annette Schlemm schrieb:
Ulrich Leicht wrote:
------------------------------- B e r i c h t
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Danke für den interessanten Bericht

Frank Deppe,
politisch klug genug, gestand auch die von mir beklagte Anbierderung der
Linken und Altkommunisten an die Gewerkschaftführung und ihren Etatismus zu,
das Kuschen vor Unvereinbarkeitsbeschlüssen, die Diffamierung der Opposition
(linken oppositionellen Listen z.B.in den 70er Jahren) als reaktionäre
Spaltungsmanöver seien in der Tat Leichen im eigenen Keller.
Und es gelte sich, mit Kurz und Gorz und Linux auseinanderzusetzen. 

"mit Linux auseinanderzusetzen"? Wie war das gemeint? 

Liebe Annette
schnell ganz kurz.

Ich glaube, dies hatte/hat praktisch keine Bedeutung. Frank Deppe wollte mir 
und den Anwesenden nur klar machen, daß er sich auskenne und wisse, vorher der 
Wind weht. Und wer sich auch auskennt, kann dann ja selber einordnen. Näher 
ein ging er auf Gorz, dessen "Ende des Proletasriats" bei den Altmarxisten ja 
immer als konterrevolutionär verpönt war. Er nahm dies zum Anlaß auch in 
Zusammenhang mit meiner Kritik beszüglich der "Leichen im Keller" zu erklären, 
es sei offensichtlich so, darüber müßte er mal mit Oskar Negt Klärung 
herbeiführen, warum gerade in Umbruchphasen, in denen, wie zu Beginn der 70er 
Jahre, die intellektuelle Linke gefragt ist und sich positioniert, dies immer 
auch in scharfer Konfrontation gegeneinander und der Befürwortung für die eine 
oder andere politische Richtung geschieht. 
Frank Deppe spielt in der Gewerschaftsdebatte insofern eine positive Rolle, 
daß er dafür plädiert, die Arbeitsteilung Gewerkschaften/Partei 
(Teewasser/Revolution)aufzubehen und anmahnt, daß eine Perspektive für die 
Gewerkschaftsbewegung nur erfolgreich sein kann, wenn sie das 
antikapitalistische systemüberwindende Moment, die Vision einer anderen auch 
sozialistischen Gesellschaft (was damit konkret gemeint ist, da fängt dann der 
neue Streit an) im Visier hat.

Gruß Uli


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