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[chox] heise online: Zwist um Java als Open Source



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen von "HS
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Authentizität des Absenders haben, ignorieren Sie diese E-Mail bitte. 
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Zwist um Java als Open Source

Am letzten Tag der Entwicklerkonferenz JavaOne[1] sollte eine
Podiumsdiskussion die Frage klären, ob die Freigabe von Java als Open
Source vorteilhaft wäre. Als Befürworter der Idee war auch IBMs
Vizepräsident Rod Smith anwesend, der im Februar mit einem offenen
Brief für eine Open-Source-Implementierung der Java-Plattform
plädierte[2]. Auch Brian Behlendorf von der Apache Group und Lawrence
Lessig[3], Stanford-Jurist und Vordenker eines neuen Umgangs mit
geistigen Eigentum, plädierten für eine Lockerung der
Lizenzbedingungen.

Die Sun-Vertreter stehen der Idee skeptisch gegenüber: Java-Vater James
Gosling und der Rob Gingell, zuständig für den Java Community Process
(JCP[4])  halten nicht viel davon, dass Sun seine Kontrollfunktion über
die Java-Plattform lockert: "Wenn Open Source die Antwort ist, bitte
verraten Sie mir das Problem", forderte James Gosling. Sun hatte zudem
immer wieder betont, man habe ja bereits einige Elemente von Java als
Open Source freigegeben -- auch die Veröffentlichung des 3D-Desktops[5]
Looking Glass oder der Bibliotheken Java3D und JDNC führt der Konzern
als Beispiel an.

Bisher muss allerdings jede neue Funktion, die in Java aufgenommen
werden soll, zunächst der Java Community Process absegnen, in dem Sun
den größten Einfluss hat, auch wenn sich das Unternehmen die
Verantwortung mittlerweile mit vielen Partnern teilt. Die
Expertengruppen im JCP entwickeln für jede neue Java-Funktion eine
Referenzimplementierung und Kompatibilitätstests, die sicherstellen,
dass der Code der Spezifikation genügt. IBM-Vize Rod Smith forderte,
auch die Kompatibilitätstests sollten als freier Code der Allgemeinheit
zur Verfügung stehen. In der Vergangenheit verhinderten oft teure
Lizenzen für die Testsoftware eine freie Implementierung der
Java-Standards. Niemand dagegen werde doch so dumm sein, eine
inkompatible Version einzusetzen oder gar zu kaufen.

"Wir wollen ein Open-Source-Java sehen, das mit anderen
Open-Source-Projekten verheiratet ist", forderte Smith. Behlendorf
sekundierte dem IBM-Manager auf Einwände von Gosling hin, man könne die
Sourcen für J2SE und alle APIs finden: Die Leute forderten darüber
hinaus eine Open-Source-Implementierung all dieser Spezifikationen, die
Sun unter Kontrolle halte. Man werde bei Groovy[6], einer
Scripting-Sprache für die Java Virtual Machine, sehen, wie das
funktioniere.

Die Forderungen und Argumente der Sun-Kritiker überzeugten allerdings
weder Gosling noch Gingell. Man frage immer danach, wie stark sich Sun
zu Java verpflichte -- aber übersehe dabei, dass man immerhin die
komplette Firma auf den Erfolg von Java setze, meinte Gingel trocken.
Suns Chef Scott McNealy hatte in seiner JavaOne-Keynote eigentlich
bereits den Tenor vorgegeben[7]: Er rüffelte Red Hat für deren
Enthaltung beim Java Community Process und IBM dafür, dass das
Unternehmen nicht genügend Software der Open-Source-Gemeinde zugänglich
mache. Für Gosling hieß das Fazit der Veranstaltung dann auch
erwartungsgemäß, die beste Methode, Einfluss zu nehmen, sei, sich zu
beteiligen: "Gehen Sie zur JCP und stimmen sie mit ab." Eine wirkliche
Klärung der Frage, ob eine Open-Source-Variante für Java vorteilhaft
wäre, bedeutete dies nun allerdings auch nicht. (kav[8]/c't) /
 (jk[9]/c't)

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  [3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/48184
  [4] http://jcp.org/
  [5] http://www.heise.de/newsticker/meldung/48718
  [6] http://groovy.codehaus.org/
  [7] http://www.heise.de/newsticker/meldung/48734
  [8] kav heise.de
  [9] jk ct.heise.de

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