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[ox-de] keimform.de / Streifzüge: Das gute Leben produzieren



URL: http://www.keimform.de/2011/das-gute-leben-produzieren/

[Veröffentlicht in: Streifzüge Nr. 51
<http://www.streifzuege.org/streifzuge-51-2011-inhaltsverzeichnis>]

Wenn wir über das gute Leben nachdenken, stellen wir uns ein Leben in Fülle
vor -- wo niemand Not leiden muss, wo es genug für alle gibt und jede/r
seine oder ihre Bedürfnisse befriedigen kann. Aber geht das überhaupt?
Scheitert die Möglichkeit eines Lebens in Fülle nicht zwangsläufig an der
Endlichkeit der Erde? Und wo soll die Fülle herkommen? Kommt nicht vor den
Freuden des Konsums die Mühsal des Produzierens, vor dem angenehmen "Reich
der Freiheit" das weniger erfreuliche "Reich der Notwendigkeit"? Um diese
zwei Herausforderungen für die Vision eines guten Lebens für alle soll es
im Folgenden gehen.

Der ökologische Fußabdruck
--------------------------

Der *ökologische Fußabdruck* ist die Fläche auf der Erde, die nötig ist, um
den Lebensstil einer Gruppe von Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Er
umfasst die Fläche, die benötigt wird, um die verwendeten Ressourcen
anzupflanzen bzw. abzubauen und um den Müll, der während Herstellung,
Nutzung und Entsorgung der genutzten Produkte anfällt, aufzunehmen und zu
absorbieren. Die Maßeinheit für den ökologischen Fußabdruck ist der
"globale Hektar" -- ein Hektar (hundertstel Quadratkilometer) Land von
durchschnittlicher Fruchtbarkeit.

Hier ergibt sich ein Problem, denn der ökologische Fußabdruck der
Menschheit beträgt derzeit achtzehn Milliarden globale Hektar, die
insgesamt verfügbare *Biokapazität* der Erde umfasst aber nur etwa zwölf
Milliarden globale Hektar. Das Missverhältnis ist offensichtlich: So wie
wir heute leben, bräuchten wir eigentlich anderthalb Erden. Wir verbrauchen
die Ressourcen der Erde schneller, als sie sie erneuern kann, und leben
somit auf Kosten unserer Kinder, denen die übernutzten Ressourcen später
fehlen werden.

Das "wir" ist dabei allerdings sehr ungleich verteilt, denn in vielen
Ländern ist der durchschnittliche Fußabdruck pro Person sehr gering. In
Bangladesch und Afghanistan beträgt er 0,6 globale Hektar pro Person, in
Indien und dem Jemen 0,9 Hektar, im Irak und auf den Philippinen 1,3
Hektar. All diese Länder liegen unter dem Durchschnittswert, der nachhaltig
möglich wäre, wenn man die zwölf Milliarden Hektar Biokapazität auf die gut
sechseinhalb Milliarden heute lebenden Menschen aufteilt: 1,8 Hektar pro
Person.

Der tatsächliche weltweite Durchschnitt liegt mit 2,7 Hektar 50% darüber.
Deutschland und Österreich verbrauchen knapp das Doppelte dieses Werts,
nämlich 5,1 bzw. 5,3 Hektar pro Person. In den anderen europäischen Ländern
sieht es ähnlich aus. An der Spitze des Verbrauchs liegen die USA und
einige arabische Länder mit 8,0 oder mehr Hektar (vgl. Wikipedia 2010). Wir
in den hochindustrialisierten Ländern leben also nicht nur auf Kosten
unserer Kinder, sondern auch auf Kosten der Menschen anderswo in der Welt.
Denn es ist völlig klar, dass wir nur deswegen so leben können, weil die
Leute anderswo sehr viel weniger Ressourcen verbrauchen.

Zwei Konzepte von Fülle
-----------------------

Wenn man über materielle Fülle für alle nachdenkt, ist klar, dass diese
Fülle -- unabhängig von der Gesellschaftsform, in der sie produziert wird
-- im Rahmen der verfügbaren Biokapazität bleiben muss. Die Grenze von
derzeit 1,8 Hektar pro Person muss eingehalten werden, sonst geht die Fülle
für einige notwendigerweise auf Kosten anderer oder auf Kosten unserer
Kinder. Man mag Fülle mit der Möglichkeit "grenzenloser Verschwendung"
assoziieren -- wo man sich z.B. fünf Autos in die Garage stellen oder sich
nach Belieben Dinge aneignen kann, um sie, wenn einer/einem der Sinn danach
steht, nach kurzer Verwendung wieder wegzuschmeißen. Eins ist völlig klar:
Fülle als grenzenlose Verschwendung ist in unserer begrenzten Welt nicht
möglich -- jedenfalls nicht für alle und nicht für lange Zeit.

Aber man kann sich unter "Fülle" auch etwas anderes vorstellen, nämlich:
"genau was ich brauche, wenn ich es brauche". Mit Dingen, die man schnell
wegwirft, kann man sich nicht mehr Bedürfnisse befriedigen als mit Dingen,
die man länger behält, und mit fünf Autos kommt man nicht unbedingt
schneller und bequemer zum Ziel als mit einem -- oder mit komfortablen
öffentlichen Verkehrsmitteln, sofern sie existieren. Dieses zweite Konzept
von Fülle orientiert sich nicht an der Anhäufung von Dingen, sondern an der
Befriedigung von Bedürfnissen.

Kann man auf dieser endlichen Erde so produzieren, dass für alle genug da
ist, dass alle nutzen können, was sie brauchen, wenn sie es brauchen? Für
eine Antwort muss man auf die Form der Gesellschaft gucken, in der
produziert wird.

Für unsere heutige Gesellschaft, den Kapitalismus, ist die Frage zu
verneinen. Zwar bringt sie offensichtlich Fülle für einige hervor, aber
diese geht auf Kosten anderer -- insbesondere der Menschen in der Dritten
Welt, in den armen Ländern, die von der kapitalistisch produzierten Fülle
großteils ausgeschlossen sind. Fülle für alle ist unter kapitalistischen
Verhältnissen grundsätzlich nicht möglich. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Zum einen geht es im Kapitalismus immer um *Kapitalverwertung,* also darum,
aus Geld mehr Geld zu machen. Das geht aber nur, wenn ich produziere, also
Ressourcen einsetze. Wenn die Geldvermehrung funktioniert, das vorhandene
Kapital gewachsen ist, muss es neu angelegt werden und noch weiter wachsen.
Dieser permanente Wachstumszwang muss dazu führen, dass die Ausnutzung der
Biokapazität zwangsläufig über die dauerhaft möglichen Grenzen hinaus
getrieben wird. Dass wir heute mehr Biokapazität vernutzen, als nachhaltig
verfügbar ist, ist also systembedingt. Unter kapitalistischen Bedingungen
ist nichts anderes möglich, denn ohne Wachstum kommt es zur Krise: die
Verwertung mancher Kapitalien scheitert, Firmen gehen Pleite, Menschen
werden arbeitslos und damit von der kapitalistisch produzierten Fülle
weitgehend ausgeschlossen. Es gibt somit nur zwei schlechte Alternativen:
Krise ist schlecht für die Menschen, aber dauerhaftes Wachstum geht
notwendigerweise auf Kosten der Natur.

Zweitens ist Fülle für alle auch deswegen ausgeschlossen, weil
kapitalistisch produzierte Güter verkauft werden müssen -- andernfalls kann
man damit kein Geld verdienen. Verkaufen kann man Dinge aber nur, wenn sie
*knapp* sind, es nicht genug davon gibt. Andernfalls tendiert der Preis
gegen null. Dann gehen Hersteller Pleite, die Verwertung scheitert, und der
entsprechende Bereich wird für die kapitalistische Wertverwertung
uninteressant, sofern nicht durch "Marktbereinigung" wieder Knappheit
hergestellt werden kann. Vor diesem Problem steht heute die Musikindustrie,
da man Musik Dank des Internets so leicht mit anderen teilen kann, dass sie
im Überfluss vorhanden ist.

Zum dritten besteht ein Konflikt zwischen Fülle für alle und einem weiteren
Grundprinzip des Kapitalismus: der *Konkurrenz.* Konkurrenz bedeutet, dass
die Gewinne der einen die Verluste der anderen sind. Ganz gleich ob Firmen
um Marktanteile konkurrieren oder Menschen um Arbeitsplätze: Durchsetzen
können sich nur einige, für die anderen bleibt die Pleite oder die
Arbeitslosigkeit. Fülle gibt es vielleicht für die, die gewinnen, aber den
Verlierer/innen im Konkurrenzkampf bleiben nur bescheidene staatliche
Almosen.

Gemeinsam produzieren statt gegeneinander arbeiten
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Es braucht also eine andere Produktionsweise, und das bringt uns zu der
zweiten zu Beginn aufgeworfenen Frage, ob den Freuden des Konsums nicht
notwendigerweise die Plage des Produzierens "im Schweiße deines Angesichts"
vorangehen muss. Im Kapitalismus wird die Arbeit als Mittel zum Zweck
betrachtet -- Firmen beschäftigen Arbeiter/innen, um verkaufbare Waren zu
produzieren, und die Menschen arbeiten, um Geld zu verdienen, das sie zum
Leben brauchen. Wenn Politiker/innen sagen, dass die "Anreize zum Arbeiten
erhöht werden müssen", meinen sie damit Sanktionen gegen Menschen, die
(vermeintlich oder tatsächlich) nicht arbeiten wollen. Arbeiten scheint
etwas zu sein, was man nur gezwungenermaßen macht, sodass das "gute Leben"
immer dann pausiert, wenn man den Arbeitsplatz betritt.

Aber muss das so sein? Schaut man sich um, beispielsweise im Internet,
stellt man fest, dass schon heute vieles auf eine Weise produziert wird,
die der gängigen Vorstellung von Arbeit als etwas, das man nur gegen
[Schmerzens-]Geld erledigt, widerspricht. Zahllose Menschen schreiben
freiwillig und ohne Bezahlung an der freien Enzyklopädie Wikipedia mit; sie
stellen Freie Texte und Freie Musik ins Internet, die jede/r nicht nur
lesen bzw. anhören, sondern auch weitergeben und verändern darf; sie
entwickeln Freie Software wie das Betriebssystem GNU/Linux, den Webserver
Apache und den Webbrowser Firefox; sie bauen Freie Funknetze auf, die allen
in der Umgebung kostenlosen Internetzugang ermöglichen; sie entwerfen
Möbel, Kleidungsstücke, Maschinen und viele andere Dinge und stellen die
Baupläne zur freien Verwendung und Weiterentwicklung ins Internet.

Diese *commonsbasierte Peer-Produktion* ist dabei längst keine
Randerscheinung mehr, sondern ein unabdingbarer Bestandteil der modernen
Welt (vgl. die *Streifzüge*-Kolumne "Immaterial World" von Stefan Meretz
sowie Siefkes 2010). Das Internet würde ohne Freie Software nicht
funktionieren, und die Wikipedia hat sich für viele Menschen zur
Informationsquelle Nr. 1 entwickelt.

Peer-Produktion basiert auf dem *Bedürfnisprinzip:* Im Gegensatz zur
herkömmlichen kapitalistischen Produktion geht es nicht um den abstrakten
Zweck der Geldvermehrung, sondern die konkreten Bedürfnisse, Wünsche und
Ziele der Beteiligten bestimmen, was passiert. Dadurch ändert sich auch der
Charakter des Tuns: Viele der Beteiligten arbeiten an solchen Projekten
nicht mit, weil sie damit Geld verdienen (obwohl es das auch gibt), sondern
weil ihnen gefällt, was sie da tun, aus Interesse an den Dingen, die da
entstehen, weil man etwas dabei lernt oder weil man den anderen etwas
zurückgeben möchte. Die Wikipedia z.B. funktioniert nur deshalb, weil hier
die anstrengende und monotone Arbeit des Enzyklopädie-Schreibens durch
etwas ersetzt ist, was viele Menschen gerne und freiwillig machen.

"Commonsbasiert" ist die Peer-Produktion, weil sie auf *Gemeingütern*
(engl. *Commons*) aufbaut und ihrerseits neue Gemeingüter herstellt oder
die vorhandenen verbessert und betreut. Gemeingüter sind Güter, die von
einer Gemeinschaft entwickelt und gepflegt und den Nutzer/innen zur
Verfügung gestellt werden. Die Gemeinschaft, die sich um ein Gemeingut
kümmert, legt fest, wer es nutzen kann -- mindestens die Mitglieder der
Community, oft aber auch viele andere, im Falle von Freier Software und
anderen Formen Freien Wissens sogar die ganze Welt. Das wird durch Freie
Lizenzen (wie die GNU GPL und die Creative-Commons-Lizenzen) formell
festgeschrieben.

Da die Mitarbeit bei Peer-Projekten freiwillig ist, muss niemand
vorbestimmte Aufgaben übernehmen. Die Aufgabenverteilung erfolgt gemäß dem
*Stigmergie-Prinzip* (vgl. Heylighen 2007). Die Beteiligten hinterlassen
Hinweise auf begonnene oder gewünschte Arbeiten, die andere dazu anregen,
sich darum zu kümmern. Zu solchen Hinweisen gehören etwa To-Do-Listen und
Bug-Reports in Softwareprojekten und "rote Links" (auf noch nicht
existierende Artikel) in der Wikipedia. Viele der Neueinsteiger/innen
orientieren sich an den Hinweisen, ebenso jene, die eine bestimmte Arbeit
abgeschlossen haben und neue Aufgaben suchen. Je mehr Beteiligten eine
Sache am Herzen liegt, desto sichtbarer werden die Hinweise und desto
größer die Chance ihrer Bearbeitung.

Mit Peer-Produktion zum guten Leben?
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Peer-Produktion kommt der Idee des guten Lebens zweifellos näher als die
kapitalistische Produktion -- man beteiligt sich freiwillig an Projekten,
die einer/einem wichtig sind, und arbeitet dabei mit anderen
gleichberechtigt (als "Peers") zusammen, statt sich einem Chef oder einer
Obrigkeit unterordnen zu müssen. Aber kann die Peer-Produktion, was der
Kapitalismus nicht kann: Fülle in dem oben genannten zweiten Sinne
produzieren, also "was man braucht, wenn man es braucht"? Und zwar nicht
nur in einigen Bereichen (z.B. Software) und nicht nur für manche Menschen,
sondern in allen Bereichen und für alle?

Um dies möglich zu machen, muss die Peer-Produktion den Sprung von der
immateriellen in die materielle Welt schaffen, sodass nicht nur
Informationsgüter, sondern auch materielle Güter und Dienstleistungen
peer-produziert werden. Aber geht das überhaupt -- funktioniert
Peer-Produktion nicht nur deshalb, weil Informationen so einfach kopiert
und bearbeitet werden können?

Auch wenn nicht wenige Autor/innen glauben, dass die leichte Kopierbarkeit
den Informationen inhärent ist, handelt es sich tatsächlich eher um eine
Frage der richtigen *Infrastruktur.* Noch vor 30 Jahren war etwa die
verlustfreie Vervielfältigung von Musik Konzernen mit teuren
Spezialmaschinen vorbehalten, wie Glyn Moody (2010) betont. Erst die
Verbreitung von Internet-Breitbandanschlüssen und hinreichend großen
Datenträgern hat sie alltäglich gemacht.

Ähnliche Entwicklungen sind für die Herstellung materieller Dinge nicht nur
denkbar, sondern in bestimmten Bereichen schon im Gange. Die
Vervielfältigung materieller Dinge ist unter drei Voraussetzungen möglich:
Man muss über die *gesamten Baupläne* sowie über die *benötigten
Produktionsmittel* und *Ressourcen* verfügen. Im folgenden Abschnitt soll
kurz skizziert werden, wie eine verallgemeinerte Peer-Produktion diese
Voraussetzungen erfüllen kann.

Bausteine einer verallgemeinerten Peer-Produktion
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Die Betrachtung der heutigen Formen der Peer-Produktion zeigt, dass die
verwendeten Ressourcen und Produktionsmittel im Allgemeinen *Gemeingüter*
oder *verteilter Besitz* sind. Bei digitaler Peer-Produktion sind Wissen
und Informationen die wichtigsten Ressourcen. Sie gelten dabei als
Gemeingüter, die von allen genutzt und weiterentwickelt werden können.
Exemplarisch für eine bei Peer-Produzierenden weitverbreitete Ansicht
formuliert die *Wikimedia Foundation,* die hinter der Wikipedia steht,
sogar den Anspruch, dass alles öffentlich relevante Wissen Gemeingut sein
sollte:

  Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang zur
  Gesamtheit allen Wissens hat. Das ist unser Ziel. (Wikimedia Foundation
  2010, eigene Übersetzung)

Eine Form Freien Wissens ist *Freies Design,* auch *Open Hardware* genannt.
Open-Hardware-Projekte entwerfen materielle Dinge und teilen ihre Baupläne
und Konstruktionsbeschreibungen mit der ganzen Welt. Dieser Bereich der
Peer-Produktion ist noch relativ jung, aber in den letzten Jahren sind
zahlreiche neue Projekte entstanden. Das US-amerikanische Magazin *Make*
hat Ende 2009 einen großen Report zum Thema veröffentlicht (Make 2009), der
weit über hundert Projekte enthielt -- seitdem dürften es noch deutlich
mehr geworden sein. Dieses *Freie Produktionswissen* darüber, wie Dinge
hergestellt werden (aber auch, wie man sie benutzt, wartet, repariert und
schließlich fachgerecht recycelt), ist der erste Baustein der materiellen
Peer-Produktion.

Die wesentlichen Ressourcen -- bei digitaler Peer-Produktion das Wissen --
werden in der Logik der Peer-Produktion also als Gemeingüter behandelt. Für
die materielle Peer-Produktion, die nicht nur Wissen, sondern auch
natürliche Ressourcen benötigt, bedeutet dies, dass gemäß der Logik der
Peer-Produktion die Naturressourcen ebenfalls als Gemeingüter zu betrachten
sind. Die entsprechende Schlussfolgerung hat schon Karl Marx gezogen:

  Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen
  Gesellschaften zusammengenommen, sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind
  nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und haben sie als boni patres
  familias [gute Familienväter] den nachfolgenden Generationen verbessert
  zu hinterlassen. (Marx 1894)

Dass natürliche Ressourcen gemäß dieser Logik zum Gemeingut werden,
bedeutet, dass niemand Exklusivrechte auf sie erheben, sie verwerten oder
verkaufen kann. Sie müssen in ihrer Substanz erhalten bleiben, dürfen also
genutzt, aber nicht aufgebraucht werden. Jede/r hat in diesem Rahmen das
Recht auf anteilige Nutzung, wobei der ökologische Fußabdruck oder
verwandte Messgrößen Richtwerte vorgeben können. Bei der heutigen
Bevölkerungsgröße könnten die von einer Person genutzten Güter also
natürliche Ressourcen im Umfang von maximal 1,8 globalen Hektar erfordern.
Nur so kann mit der ersten Herausforderung, der Begrenztheit der irdischen
Ressourcen, auf eine Weise umgegangen werden, bei der niemand zu kurz
kommt.

Die Bewahrung und Nutzung der natürlichen Ressourcen als Gemeingüter ist
der zweite Baustein der materiellen Peer-Produktion. Die Durchsetzung
dieser Logik ist wahrscheinlich die größte Herausforderung für die
Verallgemeinerung der Peer-Produktion, da sie mit der heutigen Auffassung
praktisch aller Dinge, einschließlich großer Teile der Natur, als
Privateigentum radikal bricht.

Jede Produktion ist auf Produktionsmittel angewiesen -- zum Beispiel auf
die Maschinen, mit denen etwas produziert wird. Im Bereich der digitalen
Peer-Produktion gehören die Produktionsmittel meist vielen verschiedenen
Leuten. Zum Schreiben von Freier Software verwende ich meinem eigenen
Computer, der offiziell mein *Eigentum* ist. Ich dürfte ihn verkaufen oder
auch vermieten, aber das tue ich nicht, sondern ich *benutze* ihn. Dies
wird als *Besitz* bezeichnet: Besitz ist, was man benutzt. Die Wohnung, die
ich gemietet habe, ist mein Besitz, aber das Eigentum meines Vermieters.

Bei digitaler Peer-Produktion fallen Besitz und Eigentum bei den
materiellen Produktionsmitteln meist zusammen, aber worauf es ankommt, ist
der Besitz. Die Produktionsmittel werden benutzt, nicht verwertet. Dabei
ist dieser Besitz über viele Menschen verteilt. Es gibt keine Einzelperson
oder kleine Gruppe von Personen, die alle Rechner kontrolliert, die die am
Linux-Projekt Beteiligten benutzen. Durch die Verteilung des Besitzes
werden einseitige Abhängigkeitsverhältnisse verhindert. Niemand kann die
anderen blockieren, indem er die Nutzung der Produktionsmittel verweigert
oder unter Bedingungen stellt.

Die Entwicklung im Bereich materieller Peer-Produktion geht in eine
ähnliche Richtung: Dezentrale produktive Infrastrukturen entstehen, die
sich die Beteiligten zum Zweck ihrer Bedürfnisbefriedigung organisieren. Es
geht darum, zu produzieren, was man haben möchte, oder zu tun, was man
gerne tut, nicht ums Geldverdienen. Dabei sind die produktiven
Infrastrukturen so verteilt, dass niemand den Zugang zu diesen
Produktionsmitteln kontrollieren kann.

Ein Beispiel sind *Mesh-Netzwerke.* Das klassische Modell eines Netzzugangs
ist hierarchisch: Ein Provider bietet Tausenden oder Hunderttausenden von
Menschen Zugang zum Internet. Der Provider kann jeder/m Einzelnen gezielt
den Zugang nehmen; er kann Zugänge zensieren und überwachen, was die
Nutzer/innen machen; und wenn ihm selbst der Zugang abgeschnitten wird,
sind alle seine Kund/innen offline. Dagegen sind Mesh-Netzwerke dezentrale
Netzwerke, in denen alle beteiligten Computer gleich sind: Jeder kann mit
allen anderen direkt per Funk kommunizieren, sofern sie in seiner
Reichweite sind; wenn nicht, suchen sich die betroffenen Rechner einen
möglichst schnellen Weg über andere Computer in ihrer Nähe. Es gibt keine
zentralen Server, die abgeschaltet werden könnten, und wenn einzelne
Rechner ausfallen, sucht sich das Netzwerk andere Wege um die fehlenden
Rechner herum. Es gibt also keine zentrale Instanz, die das Netzwerk oder
Teile davon kontrollieren könnte.

Die Einwohner/innen der südafrikanischen Stadt Scarborough organisieren
sich mittels eines solchen Mesh-Netzwerks Internet und Telefonie. Die
nötige Hardware ist über viele Leute verteilt -- wer beitragen möchte,
kauft sich einen WLAN-Router, eine Antenne oder andere nötige Hardware. Es
gibt niemand, dem das ganze Netz oder ein größerer Teil davon gehört;
niemand, der es abschalten oder zensieren könnte. Die benötigte Software
und ein Teil der nötigen Hardware wird als Freie Software und Open Hardware
entwickelt, kann also selber angepasst und ggf. hergestellt werden (vgl.
Rowe 2010).

Was heute in einigen Städten schon für Internet und Telefon funktioniert,
ist auch für die dezentrale Versorgung mit (Solar- und Wind-)Energie oder
Wasser denkbar. Selbstorganisierte Projekte zur Wasserversorgung existieren
beispielsweise in Südamerika (vgl. De Angelis 2010).

Ein weiteres Beispiel sind die im Bereich der digitalen Peer-Produktion
weitverbreiteten *Hackerspaces* (siehe <http://hackerspaces.org>) --
selbstorganisierte Räume (wie sie auch in der linken Szene existieren), wo
sich Menschen treffen, um beispielsweise Freie Software zu schreiben oder
zur Wikipedia und anderen Freien Projekten beizutragen. Hackerspaces sind
immer auch Lernräume, wo man Workshops veranstalten oder sein Wissen
informell teilen und an andere weitergeben kann; zudem dienen sie der
Entspannung und Erholung. Finanziert werden sie üblicherweise durch
freiwillige Beiträge der Benutzer/innen -- laufende Kosten wie die Miete
werden über einen Verein gedeckt, an den jede/r ein paar Euro pro Monat
überweist. Die Nutzung des Raums ist dabei aber üblicherweise nicht an eine
Vereinsmitgliedschaft gebunden, sondern steht allen frei.

Im Bereich der materiellen Produktion wurden in Dutzenden von Städten
sogenannte *Fab Labs* <http://fab.cba.mit.edu> eingerichtet -- im
deutschsprachigen Raum gibt es schon sechs davon, nämlich in Aachen,
Berlin, Köln, München, Wien und Luzern. Von der Idee her sind Fab Labs
ähnlich wie Hackerspaces selbstorganisierte Räume, wobei sie heute noch
teuer sind und meist von Universitäten oder anderen größeren Organisationen
gesponsert werden müssen. In solchen Labs gibt es eine ganze Reihe von
Produktionsmaschinen, die von den Menschen in der Umgebung benutzt werden
können. Fab Labs verfügen u.a. über *CNC-Maschinen,* die computergesteuert
Materialblöcke zurechtschneiden oder -fräsen können, sowie über *Fabber*
(auch 3D-Drucker genannt), die Gegenstände umgekehrt aus vielen Schichten
aufbauen, wobei die einzelnen Schichten quasi "ausgedruckt" werden und
daraus Schicht für Schicht ein dreidimensionaler Gegenstand entsteht.

Fast alle heutigen Produktionstechniken werden tendenziell kleiner und eher
verfügbar für begrenzte Gruppen (beispielsweise für Leute, die Hackerspaces
betreiben), ohne dass diese dafür viel Geld ausgeben müssten. Heute sind
die Fab Labs noch teuer, weil sie auf proprietäre Maschinen setzen, die auf
dem Markt eingekauft werden müssen und entsprechend viel kosten. Dies
ändert sich aber allmählich, da in den letzten Jahren diverse Peer-Projekte
entstanden sind, die CNC-Maschinen, 3D-Drucker und andere Produktionsmittel
entwerfen und ihre Ergebnisse als Open Hardware veröffentlichen. Solche
Freien Produktionsmittel -- kleine CNC-Maschinen wie *Contraptor*
<http://www.contraptor.org> und *Valkyrie*
<http://letsmakerobots.com/node/9006>, kleine Fabber wie *RepRap*
<http://reprap.org> und *Fab Home* <http://fabathome.org> -- sind noch
nicht konkurrenzfähig mit der kapitalistischen Massenproduktion, aber in
bestimmten Bereichen auch nicht mehr so weit davon entfernt.

Sobald die Maschinen selber das Ergebnis von Peer-Produktion sind und im
Rahmen solcher produktiver Zentren selbst wiederum hergestellt, also
vervielfältigt werden können, wird es spannend. Denn so wird eine partielle
Abkoppelung vom Markt möglich, wo man die Dinge nicht mehr kaufen muss,
sondern sie in Peer-Produktion gemeinsam herstellen kann. Die
selbstorganisierte Bereitstellung und Verwendung von Produktionsmitteln ist
der dritte Baustein der materiellen Peer-Produktion.

All das würde nie zustande kommen ohne die Menschen, die in freiwilliger
Selbstauswahl nützliche Dinge entwerfen und ihr Wissen teilen, natürliche
Ressourcen zugänglich machen und erhalten sowie selbstorganisierte
Produktionsinfrastrukturen einrichten und betreiben. Die freiwilligen
Beiträge der Beteiligten, die -- jede/r auf die Art und Weise, die ihren
oder seinen Bedürfnissen und Interessen entspricht -- dazu beitragen, dass
Peer-Projekte (sei es für Software oder materielle Produktion) erfolgreich
sind, sind der vierte und zweifellos wichtigste Baustein.

Fairness-Fragen
---------------

Kann eine Gesellschaft auf der Basis von Peer-Produktion und
Selbstorganisation tatsächlich aus eigener Kraft funktionieren? Oder ist
sie in bestimmten Bereichen der gesellschaftlichen Organisation auf
herkömmliche Elemente der Vergesellschaftung -- wie Staat, Polizei, Markt
-- angewiesen? Der Ruf nach einer zentralen Regulierungsinstanz kommt
besonders schnell bei Fragestellungen auf, die sich unter dem Begriff der
Fairness (oder Gerechtigkeit) fassen lassen.

Dies betrifft zum einen den Zugang zu Ressourcen. Gemäß der Logik der
Peer-Produktion können Ressourcen genutzt werden, sofern sie in ihrer
Substanz für die Nachwelt erhalten bleiben und sofern für die anderen
jeweils ähnlich viel da ist wie für eine/n selbst. Doch was geschieht, wenn
sich einige über diese Begrenzungen hinwegsetzen und langfristig so viel
verbrauchen, dass sie die durchschnittlich pro Person verfügbare
Biokapazität deutlich überschreiten und so auf Kosten anderer leben?

Die Verhinderung und Sanktionierung solchen Fehlverhaltens scheint zunächst
eine zentrale, staatliche Instanz zu erfordern, doch die Praktiken heutiger
Peer-Projekte zeigen, dass es auch anders geht. Die Beteiligten reagieren
auf Fehlverhalten mit "flaming and shunning", was man auf Deutsch mit
"Schimpfen und Schneiden" wiedergeben könnte (vgl. Lehmann 2004). Man
beschimpft die Übeltäter/in zunächst, es kommt zu "Flames", lautstark und
öffentlich (z.B. auf Mailinglisten) geäußerter Kritik. Werden diese
Warnungen ignoriert, kann der/die Betroffene "geschnitten" werden, d.h. man
verweigert die weitere Zusammenarbeit mit ihr oder ihm. Das kann bis zum
Boykott, bis zum zeitweiligen oder dauerhaften Ausschluss aus dem Projekt
führen.

Nun sind aber in jeder Gesellschaft die Menschen auf andere angewiesen --
ohne die Zusammenarbeit mit anderen ist das Überleben schwierig und ein
gutes Leben definitiv unmöglich. Wenn der allgemeine Konsens dahin geht,
bestimmte Verhaltensweisen nicht zu akzeptieren und mit
Kooperationsverweigerung zu sanktionieren, werden sich solche
Verhaltensweisen daher kaum aufrecht halten lassen.

Ein anderer möglicherweise problematischer Bereich betrifft die Verteilung
von Aufgaben. Normalerweise funktioniert Peer-Produktion auf der Basis von
Selbstauswahl und Stigmergie. Jede/r sucht sich Aufgaben aus, die ihr oder
ihm gefallen oder wichtig sind, und orientiert sich dabei an den Hinweisen,
die andere hinterlassen. Doch wie geht man damit um, wenn das bei
bestimmten Aufgaben nicht funktioniert, wenn sich dafür keine Freiwilligen
finden?

Eine erste Frage ist, ob solche Aufgaben tatsächlich notwendig sind. Wenn
sie niemandem so wichtig sind, dass sie oder er zu ihrer Erledigung bereit
wäre, dann kann man darauf vielleicht einfach verzichten? Wenn das nicht
der Fall ist, bleibt als weitere Möglichkeit zum Umgang mit solchen
unbeliebten Aufgaben die *Automatisierung.* Automatisierung hat seit Beginn
der "industriellen Revolution" ja schon enorme Wirkungen entfaltet; immer
größere Teile der Produktion werden ganz oder teilweise automatisiert.
Besonders gut geeignet für die Automatisierung sind dabei Aufgaben, die
eintönig und repetitiv und deshalb wenig beliebt sind. Kreative Aufgaben,
die menschliche Intelligenz und Intuition erfordern, bleiben übrig, sind
erfahrungsgemäß aber auch weniger problematisch, da sie spannend und
reizvoll sind.

Allerdings stellt im Kapitalismus der Lohn eine Grenze der Automatisierung
dar -- je schlechter bezahlt ein Job ist, desto schwieriger wird es, ihn
ohne Mehrkosten zu automatisieren. Viele undankbare Tätigkeiten wie z.B.
das Putzen werden aber so schlecht bezahlt, dass unter kapitalistischen
Umständen ihre Automatisierung wenig sinnvoll ist. Wenn es dagegen bei
Peer-Produktion Aufgaben gibt, an deren Erledigung alle oder viele
interessiert sind, die aber niemand selber erledigen will, dann ist der
Anreiz, sie ganz oder teilweise zu automatisieren, sehr hoch. Und da die
Automatisierung von Tätigkeiten selbst eine spannende und herausfordernde
Beschäftigung ist, sind die Chancen, dafür Freiwillige zu finden, sehr viel
besser.

In vielen Fällen lassen sich Tätigkeiten auch so *umorganisieren und
umgestalten,* dass sie interessanter und angenehmer werden. Im Kapitalismus
finden die undankbaren Arbeiten meist unter sehr schlechten Bedingungen
statt (z.B. Büros putzen um 4 Uhr morgens), aber diese Rahmenbedingungen
sind der Aufgabe nicht inhärent. Bei Peer-Produktion entscheiden die
Freiwilligen, unter welchen Umständen sie eine Aufgaben übernehmen und wie
sie sie ausgestalten. Sie können also sagen: "Wir machen das tagsüber, und
wenn das den anderen nicht passt, sollen sie's selber machen."

Falls aber weder Automatisierung noch Umorganisation greifen, können die
Betroffenen Faustregeln zur *fairen Aufteilung* dieser Aufgaben entwickeln.
Alle, die an der Erledigung Interesse haben, übernehmen hin und wieder im
Wechsel eine der Aufgaben. Auf diese Weise hat niemand allzu viel damit zu
tun.

Peer-Produktion ist kein Allheilmittel zur Lösung aller gesellschaftlichen
Probleme, aber sie eröffnet vielfältige Möglichkeiten, sich mit anderen
zusammenzutun und sich gemeinsam der Dinge anzunehmen, die einer/einem
wichtig sind. Unter kapitalistischen Umständen ist kein gutes Leben für
alle möglich. Die Voraussetzungen der verallgemeinerten Peer-Produktion
sind sehr viel besser, weil sie auf dem *Bedürfnisprinzip* basiert:
Menschen tun sich zusammen und produzieren etwas, weil es ihren produktiven
oder konsumtiven Bedürfnissen entspricht. Anders als im Kapitalismus, wo
sich im Konkurrenzkampf jede/r strukturell gegen die anderen durchsetzen
muss, muss bei gemeinsamer Produktion Bedürfnisbefriedigung aber weder auf
Kosten anderer noch auf Kosten der Natur gehen. Im Gegenteil:
Peer-Produktion funktioniert deshalb so gut, weil sich die Menschen
gegenseitig bei der Befriedigung ihrer Bedürfnisse unterstützen, was für
alle Beteiligten von Vorteil ist.

Literatur
---------

* De Angelis, Massimo (2010): *Water Umaraqa.* URL:
  <http://www.commoner.org.uk/blog/?p=241> (5.1.2011).
* Heylighen, Francis (2007): Warum ist Open-Access-Entwicklung so
  erfolgreich? In: Bernd Lutterbeck, Matthias Bärwolff, Robert A. Gehring
  (Hg.), *Open Source Jahrbuch 2007.* Lehmanns Media, Berlin. URL:

<http://www.opensourcejahrbuch.de/portal/articles/pdfs/osjb2007-02-04-heylighen.pdf>
  (20.1.2011).
* Lehmann, Frauke (2004): FLOSS Developers as a Social Formation. *First
  Monday,* 9(11). URL:

<http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm/article/view/1186/1106>
  (25.1.2011).
* Make (2009): *Open Source Hardware 2009.* URL:

<http://blog.makezine.com/archive/2009/12/open_source_hardware_2009_-_the_def.html>
  (5.1.2011).
* Marx, Karl (1894): *Das Kapital. Dritter Band.* MEW 25. Dietz, Berlin
  1983.
* Moody, Glyn (2010): *Ethics of Intellectual Monopolies.* Keynote auf der
  FSCONS 2010.
* Rowe, David (2010): *Baboons, Mesh Networks, and Community.* URL:
  <http://www.rowetel.com/blog/?p=124> (5.1.2011).
* Siefkes, Christian (2010): Peer Produktion: Wie im Internet eine neue
  Produktionsweise entsteht. *Widerspruch -- Münchner Zeitschrift für
  Philosophie,* Heft 52. URL:
  <http://www.keimform.de/2011/peer-produktion/> (19.1.2011).
* Wikimedia Foundation (2010): *Homepage.* URL:
  <http://wikimediafoundation.org/wiki/Home> (5.1.2011).
* Wikipedia (2010): *List of countries by ecological footprint.* URL:
  <http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_ecological_footprint>
  (11.1.2011).


Herzliche Grüße
	Christian

-- 
|------- Dr. Christian Siefkes ------- christian siefkes.net -------
| Homepage: http://www.siefkes.net/ | Blog: http://www.keimform.de/
|    Peer Production Everywhere:       http://peerconomy.org/wiki/
|---------------------------------- OpenPGP Key ID: 0x346452D8 --
Take sides. Neutrality helps the oppressor, never the victim.
Silence encourages the tormentor, never the tormented.
        -- Elie Wiesel



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