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Re: [ox] Weltliche Religion



Hallo Stefan,

Am Freitag, 12. Mai 2006 15:38 schrieb Stefan Seefeld:
Jac wrote:
Hallo Andreas,

Am Donnerstag, 11. Mai 2006 20:19 schrieb AndreasFH:
die einsteinsche quantentheorie hat die äthertheorie (endgültig)
wiederlegt! es ist falsch zu behaupten diese sei zusammen mit der
newtonschen pysik ein spezialfall der quantentheorie.

Die Physiker, die ich kenne, akzeptieren die geleisteten Versuche der
neunziger Jahre, eine mit der Quantentheorie zu vereinbarende Theorie
des Äthers zu formulieren. Denn die Tatsache, daß das Vakuum des
Raumes nicht mehr leer ist, sondern von Teilchen durchsetzt, die eine
nachweisbare Nullpunktenergie entwickeln, legt die Annahme eines
"Weltraumäthers" unter anderen Voraussetzungen wieder nahe.

Ich weiss nicht so recht worauf Du Dich hier beziehst. Hast Du Referenzen ?

Hatte ich - ist aber leider auf einer abgestürzten FP geblieben. Ferner ist 
nach zwei Umzügen im letzten Jahr viel verlorengegangen. Ich weiß jetzt 
nicht, ob ich den Ausdruck noch finde.

Die (spezielle) Relativit"atstheorie, die eine "Aquivalenz aller nicht-
beschleunigten Bezugssysteme feststellt, w"urde in sich zusammenbrechen,
g"abe es tats"achlich einen "Ather, da dann ja ein ausgezeichnetes
Bezugssystem existieren w"urde (n"amlich das welches relativ zum "Ather
ruht).

Insofern sind die beiden Theorien zumindest komplett inkompatibel.

Stimmt.

Endgültige Widerlegungen gibt es in der Wissenschaft ebenso wenig
wie Objektivität im mikroskopischen Bereich - wodurch der klassische
Ansatz des Materialismus sich gerade als erledigt gezeigt hat, wenn die
bislang erfolgreiche Quantenphysik nicht zu falsifizieren ist.

Eine Theorie ist nicht eine kontextfreie Aussage, sondern eine, die
Dinge unter bestimmten Voraussetzungen erkl"art. Insofern gibt es m.E.
doch eine endg"ultige Widerlegung, da es ausreicht ein Gegenbeispiel
zu finden, welches trotz erf"ullter Voraussetzungen nicht mit der
Theorie in Einklang zu bringen ist.

Allerdings unter der Voraussetzung, daß dieses Gegenbeispiel sich nicht
bei einer der immer mal wieder vorgenommenen Überprüfung als unhalt-
bar zeigt.

Nat"urlich kann man die Theorie verfeinern, indem man entweder die
Aussage abwandelt, oder indem man die Voraussetzungen verfeinert (etwa,
indem man voraussetzt, dass alle gemessenen Geschwindigkeiten klein
gegen"uber der Lichtgeschwindigkeit sind).

Was die Objektivit"at betrifft, so gibt es seit einigen Jahrzehnten
tats"achlich erhebliche Debatten "uber die Interpretation(en) der
Quantentheorie. Keine Ahnung was der aktuelle Stand ist (und ob es
"uberhaupt eine allgemein anerkannte Interpretation gibt).

Aber man sollte nicht vergessen, dass Wissenschaft als Methode auch
auf bestimmten Voraussetzungen beruht (z.B. der der Objektivit"at).

Der Aussage oder des (ideellen) Standortes des Betrachters?

Insofern sollte es doch erhebliche Fragen aufwerfen, wenn als *Ergebnis*
der wissenschaftlichen Forschung Objektivit"at negiert wird. Das
ist ein klarer innerer Widerspruch.

Sicherlich. Nur wenn im Experiment wir im Sammler einen Blitz für ein
Teilchen feststellen und einen Blitz für ein weiteres Teilchen, ist die
Behauptung, Blitz 1 sei vom selben Teilchen wie Blitz 2 ausgelöst,
eine nicht entscheidbare Behauptung.

Jedenfalls kann eine Methode, die auf Objektivit"at beruht, nicht
'einfach' dazu f"uhren, die Nichtexistenz von Objektivit"at zu
beweisen. Sie kann h"ochstens zu inneren Inkonsistenzen f"uhren,
deren Interpretation dann aber eher die Methoden als die Ergebnisse
in Frage stellen.

Sie kann. Schon in der Relativitättheorie wird Objektivität (Unab-
hängigkeit vom beobachteten System) ein Stück weit negiert. Der
Beobachter ist Teil des beobachteten Systemes, welches auf die
Ergebnisse seiner Beobachtung rückwirkt.

Zu Marx später mehr - es ist spät.

Gruss,
Jacob
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