Re: [ox] Re: Arbeit
- From: Jac <sortesindet marsmail.de>
- Date: Thu, 11 May 2006 04:44:39 +0200
Hallo Rudolf,
Am Mittwoch, 10. Mai 2006 16:53 schrieb Rudolf Sponsel:
Das sind solche, die revolutionäre Prozesse fördern, auf den Weg
bringen oder an ihnen teilnehmen. Reich war einer, wenn auch
wahrscheinlich verrückt. Die meisten PsychoanalytikerInnen taugen nicht
zum Revolutionär, allenfalls in Feuilletons, Cafehäusern,
intellektuellen Kulturnischen oder als Marketing:"Das Unbehagen in der
Psychoanalyse. Eine Streitschrift" veröffentlicht (Hrsg. Lohmann).
Stimmt nicht ganz. Otto Gross nahm an der Revolution 1918/19 teil
und publizierte zahlreiche Artikel zur Psychoanalyse in revolutionären
Blättern der damaligen Zeit. W. Reich war vor 1933 Mitglied der
KPD in Deutschland, Fritz Pearls als Schöpfer der Gestaltterapie
war Mitglied anarchistischer revolutionärer Zirkel etc...
S. Freud war es, der all jene gesellschaftskritischen Psychoanalytiker
aus der internationalen Psychoanalysegesellschaft warf, die die
Psychoanalyse als revolutionäres Werkzeug zur Befreiung der
Menschen auffassten und nicht als Methodik, den Menschen fähiger
zu machen, trotz Spaltung und Entfremdung in der bestehenden
Gesellschaft besser zu funktionieren. Die aus dieser Spaltung her-
vorgegangene gesellschaftsunkritische Psychoanalyse wird heute
allerortes an den Universitäten gelehrt.
Gruss,
Jacob
Gruss,
Jacob
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