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[ox] [ot:ox_osjahrbuch_2005] Freie Software ist keine Ware




Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#10
(10)
 - Tauschfrei  Es muß nichts eingetauscht werden - Im Überfluß vorhanden
 Es gibt keine Knappheit jenseits technischer Begrenzungen -
Offenliegende Quellen machen Geheimnisse unmöglich - Kooperation statt
Konkurrenz Freie Software ist so wertlos wie die Luft zum Atmen  Nur
Waren können einen (Tausch)wert haben  Der Gebrauchswert ist aber davon
unabhängig

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#10.2
(10.2)
[Artikel] Eine Ware ist ein Produkt, das zum Zwecke des Tausches
("Verkauf") hergestellt wird. Dabei ist der Preis nicht relevant: Es
gibt auch Waren mit dem Preis 0, z.B. Freeware. Freeware ist keine Freie
Software. Freie Software zeichnet sich durch freie Verfügung (vgl. die
"vier Freiheiten"), nicht aber notwendig durch ihre Kostenfreiheit aus.
Entscheidender bei Freier Software ist, dass sie nicht für einen Tausch
hergestellt wird.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#10.3
(10.3)
[Artikel] Weil Freie Software keine Ware ist, muss sie auch nicht knapp
sein. Freie Verfügung bei Software bedeutet: Sie ist im Überfluss
vorhanden, jede und jeder kann sich einfach ein Exemplar nehmen
("kopieren"). Einzig technische Einschränkungen wie etwa der Zugang zum
Internet begrenzen die "Entnahme". Das betrifft besonders Länder mit
einer schlechten Infrastruktur, doch auch hier gibt es Lösungen zur
Verbreitung der Freien Software (Computer-Zentren, CD-Verbreitung).

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#10.4
(10.4)
[Artikel] Weil Freie Software keine Ware ist, können ihre Quellen jedem
offen zugänglich sein. Die Offenheit befördert die kooperative
Entwicklung. Es lädt NutzerInnen ein, die Software zu benutzen und Fehler
und Wünsche zu melden, und es lädt EntwicklerInnen ein, Verbesserungen und
Erweiterungen einzubringen. Jeder auch noch so kleine Beitrag bringt alle
voran. Freie Software "saugt" Kreativität und Wissen an. Nicht nur bei
der "Entnahme" herrscht Überfluss, auch die "Hineingabe" ist
potenziell unbegrenzt. Freie Software funktioniert nach einem
Inklusionsmodell.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#10.5
(10.5)
[Artikel] Weil proprietäre Software in der Regel eine Ware ist, kann sie
sich viele Freiheiten nicht gönnen. Sie muss die "Entnahme" begrenzen,
ob wohl es dafür keinen wirklichen Grund gibt. Knappheit muss künstlich
erzeugt werden. Sie muss die "Hineingabe" beschränken, denn nur
ausgewählte EntwicklerInnen dürfen in den Quelltext sehen.
Geheimniskrämerei und unsichere Software sind oft die Folge. Proprietäre
Software basiert auf einem Exklusionsmodell.



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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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