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Re: [ox] interessantes Interwiev



Holger Weiss schreibt:
Eswird nicht um das für oder wider von Kapitalismus gerechtet,
Letzteres waere in einer buergerl. Verfassung auch absurd, oder?

Sorry daß ich diese Verfassungsdiskussion ausgelöst habe. Sie ist hier
ziemlich offtopic und ich möchte sie einerseits auflösen und andererseits
beenden. Eigentlich war es mir nur wichtig, in dem Zusammenhang der "die
Wirtschaft ist für die freie Software nützlich" - Geschichte die Frage
aufzuwerfen, wie denn das mit der Brötchenfrage ist. Was ist, wenn die
Teile der Wirtschaft zwar freie Software befördern, aber im großen und
ganzen ebenderselbe Wirtschaftszusammenhang - den auch rms als
Kapitalismus benennt - ein ziemlich eindeutig von allgemeiner Versorgung,
Existenzsicherung und Zukunftsperspektive verschiedenes Resultat hinlegt?
Hier war meine Asssoziation, daß es weniger drauf ankommt den im
allgemeinen Bewußtsein alternativlosen Kapitalismus anzugreifen als ein
Bewußtsein der Keimform im Zusammenhang mit diesen gesellschaftlichen
Notwendigkeiten zu kriegen und ihre Möglichkeit und Replizierbarkeit zu
befördern. In diesem Zusammenhang ist die Verfassungsfrage aufgetaucht. Es
ist einerseits dringend geboten, über eine gesellschaftliche Alternative
nachzudenken - andererseits ist dieses Nachdenken selbst implizit ein
Angriff auf die Strategie der Wirtschaft, durch zunehmendes Bewirtschaften
lukrativer Handlungsverbote (Patente, Lizenzen) jene Kapitalverwertung zu
sichern, die der alte wirtschaftliche "Versorgungsgesichtspunkt"
angesichts der finalen Krise nicht mehr hergibt. Stallman hat recht, wenn
er den zunehmenden unmittelbaren und direkten Herrschaftscharakter des
Wirtschaftssystems diagnostiziert. Die Aufnahme explizit
wirtschaftspolitischer Ziele in expliziten Verfassungsrang spiegelt diese
Strategie m.E. wider und ist ein notwendiges Komplement. Das eine ist ohne
das andere nicht zu haben. Darüber können wir uns irgendwo anders streiten.

Franz

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