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[ox] Text zu "Digitale Kreativität"



Aus Anlaß eines morgigen Presseevents hier in Wien, bei dem es auch um die
Oekonux-Konferenz geht, konnte ich kurzfristig ein Papier in englischer
Sprache zum Thema "Digitale Kreativität" publizieren, das ich 2002 als
Einleitungsvortrag zur CULTH (Cultural Heritage in the Global Village)
Konferenz gehalten habe. Eigentlich hätte es auch mit geringen
Modifikationen mein Beitrag zur Oekonux - Konferenz sein können und
versteht sich explizit auch als solcher (auch wegen des Mottos). Ich
versuche in diesem Beitrag primär von der Natur des Mediums her zu
argumentieren, nach dem Muster:  Selbstentfaltung gut und schön, aber sie
hat zuallererst immer noch eine objektive Voraussetzung und einen
objektiven Auslöser. Diese aber betrifft aber gerade deswegen wesentlich
weitere Bereiche als "nur" Freie Software, vielmehr den gesamten Bereich
digitaler und digitalisierter menschlicher Produktion. Der Text ergab sich
aus einer intensiven Diskussion mit Kim Veltman.

Also hier ist der Link:

http://www.bookandsurf.at/html/digital_creativity.html

Der Inhalt in Kürze:

Die Unterscheidung zwischen Original und Kopie wird durch die digitalen
Medien hinfällig. Jede Kopie ist, da sie modifizierbar ist, potentielles
digitales Original. Das digitale Zeitalter ist ein Zeitalter der
potentiellen Massenoriginalität.
der gesamte vorhandene kulturelle Inhalt der Menschheitsgeschichte wird
in diese Massenoriginalität hineingesogen werden, schon deswegen, weil die
Interpretationsmöglichkeiten und -notwendigkeiten durch sich gegenseitig
interpretierende Digitisate dies erfordern.
Multimedialität ist zuvorderst Neuschöpfung von Inhalt, weil die
verschiedenen medialen Modalitäten von Inhalten als ganzes mehr sind als
die Summe der Teile.
Das Digitale Medium ist inhärent kreativ, weil nicht nur Inhalte
aufbewahrt, sondern vor allem auch die Methode der Generierung von
Inhalten 
Das Digitale Artefakt ist kreativ, weil es potentiell mit allen anderen
im globalen Netzwerk in einem Kontinuum steht; alle Trennungen zwischen
digitalen Inhalten sind relativ und künstlich, sie sind autonom und
verbunden zugleich.
Das digitale Artefakt verlangt nach Kreativität, weil seine ubiquitären
Realisierungsmöglichkeiten nach je spezifischen lokalen Ausprägungen
verlangen.

FranzN







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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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