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[ox] Re: Währung (was Re: Einführung )



Hi,

Enrico Weigelt schrieb heute:
Man könnte sagen, eine Währung ist ein normalisiertes Tauschgut.
Das bedeutet, daß sich alle Wertverhältnisse zwischen allen
auf dem Markt befindlichen Gütern auf ein Wertverhältnis gegenüber
einem Normal zurückführen lassen. Dieses Normal ist dann das Geld.
Innerhalb eines mehr oder weniger abgeschlossenen Lebensraums (Land/Staat)
existiert im Normalfall nur eine Währung, mit der man alles käufliche
messen kann.

Wichtig scheint mir hier noch zu ergänzen bzw. einzuschränken:
Seit der Abschaffung der Golddeckung sind obige Aussagen nur noch sehr
beschränkt gültig, sowohl zeitlich als auch zwischen unterschiedlichen
Warenkategorien.  Krassestes Beispiel war die deutsche Währungsreform,
worin durch die Entwertung der bisherigen Währung den Leuten ihr Bargeld
millionenfach aus der Kommode geklaut wurde, ohne in ihre Behausung
einbrechen zu müssen.  Millionenbauern und andere Oligarchen waren
vom Klau allerdings nicht betroffen (sondern profitierten sogar relativ),
weil sich eben _nicht_ "alle Wertverhältnisse zwischen allen auf dem
Markt befindlichen Gütern auf ein Wertverhältnis gegenüber einem Normal
zurückführen" liessen, sondern bestimmte Warenkategorien wie Land oder
Klunker von der Geldentwertung unbeeindruckt blieben bzw. sogar ihr
Tauschwert (als "sichere Anlage") anstieg.


Und was soll bitteschön die Alternative sein ?
Wieder zurück ins Mittelalter -> jeder baut sein Essen wieder selbst an
und ist damit den Ganzen Tag beschäftig ?!

Nunja, es steht ja nach wie vor jedem frei, ins Kloster zu gehen ;-)

*) um Autarkie leben zu können müsste jedem Menschen zumindest soviel an
Boden zur Verfügung stehen, die er braucht um die eigene Existenz zu sichern.
Wer hat das in unseren Breiten noch?
Wie soll das bei der Bevölkerungsdichte gehen ?!
Das geht nur durch eine drastische Reduktion der Weltbevölkerung. Sowas hat
vor 70 Jahren schonmal jemand ganz groß versucht ...

Naja, "jeder baut sein Essen wieder selbst an"  müsste wohl nicht sein, aber
mit "jeder baut seine eigene Behausung wieder selbst an" bzw. "jeder besitzt
selber einen entsprechenden Land-Anteil, statt 2 Tage pro Woche nur für die
Millionenbauern (für Mieten und überhöhte Steuern+Warenpreise) zu arbeiten"
wäre schon viel gewonnen...  und "eine drastische Reduktion der
Weltbevölkerung" wäre dazu nicht erforderlich.

Grüsse,
Christoph Reuss



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