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Re: Re: Re: [ox] Re: Gegen die eigenen Beduerfnisse handeln?



Hi Benni und Liste!

4 days ago Benni Baermann wrote:
On Wed, Jun 04, 2003 at 10:35:58PM [PHONE NUMBER REMOVED], Casimir Purzelbaum wrote:
Wenn "nicht abstraktiv" heißen soll 'Verstehen ohne Abstraktion', dann
kann ich mir das nicht vorstellen. Ich verstehe den Vorschlag der
"Verallgemeinerung ohne Abstraktion" einfach nicht, da ich mir
Wahrnehmung nicht ohne Abstraktion vorstellen kann -- weshalb mir auch
der sub-thread mit Matti teilweise nebulös erscheinen mußte. Hast Du
vielleicht einen erklärenden link?

http://www.thur.de/philo/as124.htm und weitere in der näheren verlinkten
Umgebung bei Annette.

Danke für den Link. Das hätte sicher schon früher hilfreich sein
können.

Ich zitiere mal die Passage über das konkret-Allgemeine und füge ein
paar Kommentare ein:

III. "Die Wahrheit ist konkret" sagt Hegel und meint damit, daß alle
einzelnen Sachverhalte in Allgemeines eingebunden sind, dies aber in
jeweils konkret bestimmten Beziehungen. Die konkreten, bestimmten
Beziehungen braucht das Einzelne überhaupt, um seine Wesenszüge zu
realisieren.

Das klingt ziemlich logisch. Ein Etwas im Nirwana - d.h. ohne die
Möglichkeit eine Beziehung zu irgendetwas einzugehen - kann seine
Wesenszüge nicht realisieren.

Ich würde formulieren: "Alles ist relativ." bzw. "Es kommt halt immer
darauf an, von wo aus man draufschaut." Gibt's immer noch Leute, die
das bestreiten? Hmm, ich fürchte die gibt's...

Alle Eigenschaften und Merkmale haben ihre Wurzeln zwar
im Ding selbst, sie realisieren sich aber immer in Beziehungen zu
äußeren Dingen. Das Ding "beweist diese Eigenschaft nur unter der
Bedingung einer entsprechenden Beschaffenheit des andern Dinges,
aber sie ist ihm zugleich eigentümlich und seine mit sich identische
Grundlage." (Hegel 1986, S. 134).

Ja, so ist das wohl.

Das abstrakt-Allgemeine, das ebenfalls dort beschrieben wird, ist für
mich auch immer nur quasi eine sprachliche Abkürzung. Dass das nicht
"stimmt" im Sinne einer Eigenschaft die den Dingen zukommt, denke ich
eigentlich immer schon mit und für mich wächst daraus vor allem die
Notwendigkeit, bei Bedarf genauer hinzuschauen. Deswegen fechte ich
z.B. gegen Universalismus und andere Eurozentrismen - um mal diesen
Aspekt herauszugreifen.

Damit haben wir einen konkreten allgemeinen Zusammenhang, der als
das konkret-Allgemeine das Spezifische des Einzelnen nicht
verschwinden läßt, sondern geradezu prägt. Das Einzelne ist
gegenüber diesem konkret-Allgemeinen ein Besonderes, erhält seine
Spezifik - aufgehoben in einem konkreten Zusammenhangsgefüge, einem
Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner einzelnen Teile.

Hier kann ich nicht mehr so ganz folgen, aber ich verstehe, dass es
sich um eine Abgrenzung zum abstrakt-Allgemeinen handeln soll.

= ihr Leben reproduzierende Menschen innerhalb einer bestimmten
Gesellschaftsform

Alles andere wäre wohl etwas unhistorisch - oder?

Und darum ging der Streit? Na denn...


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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