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Gibs Gruppen? (was: Re: [ox] Re: Warum Herrschaftsdebatte?)



Hi StefanMz, Liste, alle!

3 weeks (22 days) ago Stefan Meretz wrote:
ich weiss nicht, was in meiner Queue der 46 ungelesenen Mails noch kommt.

Ich habe gerade den "Gibs Gruppen?"-Thread gelesen und schaue gleich
mal, ob mir dazu noch was Schlaues einfällt. Eins habe ich aber jetzt
schon gelernt: Vieles in dieser Debatte dreht sich um Dinge, die nach
meiner Wahrnehmung auf dieser Liste *niemensch* vertreten hat. Viel
verschwendete Energie :-( . Aber vielleicht kann dieser Thread ja
wieder nützliche Energie freisetzen :-) .

Bei dieser Mail ist eine kurze Klarstellung schon mal jetzt für mich
notwendig:

Vorher will ich aber noch kurz hierzu was sagen.

On Friday 07 March 2003 11:42, Stefan Merten wrote:
Da halt immer
Einzelne in der Gruppe handeln und die Gruppe *als solche* ja nicht
handeln kann (oder?) gibt es nur noch zwei Denkmöglichkeiten:

Die eine ist die, die mir StefanMz zu vertreten scheint: Das Handeln
der Einzelnen sollte im emanzipatorischen Interesse immer als völlig
losgelöst betrachtet werden.

Der Schein trügt, ich vertrete das Gegenteil: Die Einzelnen handeln stets
als gesellschaftliche Wesen, oder anders formuliert: Ihr Handeln ist
gesamtgesellschaftlich vermittelt. Daher kann das Handeln überhaupt kein
bisschen losgelöst betrachtet werden.

Gut. Das geht auch aus allem anderen hervor, was ich von dir gelesen
habe. Nur in dieser Debatte schien mir das anders zu sein. Das fand
ich selbst reichlich paradox.

Aber vielleicht kann ich ja hier auch nochmal zwischendrin anknüpfen.
Du sagst, dass das Handeln gesellschaftlich vermittelt ist. Ja,
sicher. Aber wie sieht denn die Vermittlung konkret aus? Denkst du
nicht, dass z.B. die Menschwerdung / Kulturalisierung / Sozialisation
von Menschen sehr stark unter Bezug auf die jeweils vorhandenen
Gruppen stattfindet? Ist hier eine Betrachtung der Gruppe als Phänomen
nicht wichtig? Oder anders gefragt: Wie kürzen sich nach deiner
Ansicht die analytischen Elemente, die durch den Begriff Gruppe
möglich werden, durch eine gesamtgesellschaftliche Betrachtung raus?

Oder habe ich es immer noch nicht begriffen worum es dir geht?

Deswegen brauchen wir Gruppe als Konzept auch nicht.

Die "Gruppe" scheint mir metaphysische Konstruktion denn analytischer
Begriff zu sein. Da ist mein verläufiges Fazit nach allem Geschriebenem.
Die "Gruppe" braucht wer kein Begriff vom gesellschaftlichen Menschen
hat.

Was dann noch als interindividuelle Regulation stattfindet
lohnt sich nicht gesondert zu betrachten.

Doch das lohnt. Aber das ist was anderes als "Gruppe".

Was auch immer dein Begriff von Gruppe ist, den du hier so heftig
bekämpfst. Kannst du das mal erläutern, was für dich Gruppe bedeutet?
Ich denke, dass das aufschlussreich wäre.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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