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Re(2): [ox] Alptraum für den Kapitalismus: Das Produktionsmittlel "W LAN"



olaf schreibt
Nicht zu unterschaetzen ist auch die Unabhaengigkeit von einem 
Carrier, der die Verbindung zum Internet herstellt. Der Endpunkt ist 
nicht klar, es koennte jeder x-beliebige Einwohner sein, der irgendeine 
Verbindung zum Internet hat oder eine herstellt. Er waere natuerlich 
gearscht, waere er der einzige mit dieser Verbindung nach "aussen" waere, 
damit ginge alles Traffic ueber ihn.

Das bringt eine Menge Fragen mit sich.

Zum Beispiel wer den uplink bezahlt. Wer für Sicherheitslücken
im kommunalen Netzwerk verantwortlich ist usf.

Üblicherweise sind diese Haftungsfragen dann diejenigen, an denen
solche Projekte scheitern....Und bei kommunalen Netzwerken gibt
es oft extremes firewalling.

Sage nicht daß diese Probleme nicht zu lösen sind, aber vielleicht
nicht gerade einfach zu lösen und tödlich wenn man sich ihrer nicht
bewußt ist.

Noch eine Bemerkung:
1.
Was die "Wirtschaftsförderung" anbelangt, so macht es vielleicht einen
Unterschied ums ganze, ob eine lokale Kommune hier einen Backbone
für kleine und mittlere Unternehmen zur Verfügung stellt oder ob 
es um das Monopolisieren von Infrastruktur durch Medienfeudalisten
geht. Es gibt viele Leute, die noch nicht mitgekriegt haben, daß die 
alten Theorien von der "antimonopolistischen Demokratie", über die
sich viele vor 20 Jahren abgekringelt haben, einen ganz unerwarteten
Realitätsgehalt bekommen haben könnten: durch die digitale Allmende.
Literaturtip dazu:
http://www.tzw.biz/www/home/article.php?p_id=2019
"Stop!! Sagen Sie das bitte noch einmal: Märkte sind dem 
Kapitalismus entgegengerichtet?!?"
Eine fast schon ungeheuerliche Behauptung, nicht wahr? 
2.
Welf Schröter vom DGB hat auf der Konferenz "neue Medien in der
Stadtteilarbeit" von einer "Entbetrieblichung der Arbeit" gesprochen.
Ich will hier nicht in Arbeits- und Outsourcingkritik verfallen und auch
nicht über die Ich-AG reden, sondern über über neue Formen von
Zusammenschlüssen und Netzwerken, über virtuelle Kooperationen und
von der Tatsache, daß freigesetzte selbständige Arbeit tatsächlich
Supportstrukturen braucht. Wir hatten in Hannover eine Debatte
darüber, ob Kommunen auch nur die wichtigsten dieser Support-
leistungen bereitstellen können. Ich war an diesem Punkt eher
skeptisch, aber was das "dumme Netzwerk" anbelangt denke ich 
daß dies tatsächlich eine kommunale Angelegenheit sein könnte und
sollte.
welf schröter:    http://www.forsoztec.dgb-bw.de/

Was die Zuträglichkeit für Leib und Leben anbelangt, wird sich
sicher eher hier verhandeln lassen als wenn ein GATS geschützter
Investor mit weltweiten Standards unsere Kommunikation in die
HAnd nimmt.

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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