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Re: [ox] Alptraum für den Kapitalismus: Das Produktionsmittlel "W LAN"



On Sat, Sep 21, 2002 at 10:36:42PM [PHONE NUMBER REMOVED], Christoph Reuss wrote:
Alptraum für Elektrosensitive und künftige Krebskranke, bestimmt.
Alptraum für die Telcos, vielleicht (aber dagegen gibt's ja Abhilfen à la M$).
Alptraum für den Kapitalismus ?  Wohl kaum.  Warum wohl  "werden die
 Investitionen von 80.000 US-Dollar von den __Wirtschaftsförderern__ der
 Georgia Resource Alliance getragen" ?  Da geht's um Geld, viel Geld...

Ich sehe da eine Menge Spielraum und der Vervielfachung von 
Moeglichkeiten. Es ist der Wunsch, lokal miteinander 
verbunden zu sein, ohne sich von Anbietern abhaengig zu machen
oder gar fuer Konnektivitaet bezahlen zu muessen. Das erinnert mich an 
Telefonanlagen in Bueros, wo es Unsinn ist, Gespraeche innerhalb dieses
ueber die Telefongesellschaft zu fuehren. Oder an die Bemuehungen zum 
Beispiel in Berlin, Funknetze aufzubauen, Wohnanlagen zu vernetzen, etc., 
von denen man irgendwann mal hoerte (und im Sande verliefen?!)

Was fuer Oekonuxer vielleicht auch interessant ist: das genannte 
Projekt ist doch ein gutes Beispiel dafuer, wie billig Produkte bei einem 
gewissen Stand der Reproduktion werden, so dass man eine Kleinstadt fuer 
gerade mal 80000 Dollar vernetzen kann, "mit satten 11 Megabit/s und in 
der naechsten Generation bereits mit 54 Megabit/s, im Gegensatz zu UMTS 
im optimalen Fall mit 2 Megabit/s". Und das alles fuer lau zu nutzen.

Zum Vergleich: eine einzelne ISDN-Verbindung hat 64Kbit. Das normale DSL 
(Telekom) bietet 768Kbit (Downstream). So langsam kommt man also in die 
Region von 1Mbit...

Nicht zu unterschaetzen ist auch die Unabhaengigkeit von einem 
Carrier, der die Verbindung zum Internet herstellt. Der Endpunkt ist 
nicht klar, es koennte jeder x-beliebige Einwohner sein, der irgendeine 
Verbindung zum Internet hat oder eine herstellt. Er waere natuerlich 
gearscht, waere er der einzige mit dieser Verbindung nach "aussen" waere, 
damit ginge alles Traffic ueber ihn.

Hier bekommt eine Steuer fuer mich wieder einen Horizont...

Zum Thema Geldverdienen und "Da geht's um Geld, viel Geld...", faellt 
mir nicht viel ein. Ich sehe deine Gedanken nicht. Hier laesst sich 
meiner Meinung nach kein Monopol bilden.

1. Die Geraete werden immer billiger, ein Access Point (der sich 
mit anderen Points ueber eine Aussenantenne vielleicht verbinden 
kann) kostet um die 200 Euro, eine Karte fuer den Rechner ca. 100 Euro. 
(http://www.wuermtal-wireless.net/praxiswissen.html)
Das waren die Einstiegskosten, danach kaeme in einem solchen Netzwerk 
erstmal nichts. Wenn ich ins Internet moechte, ist das eine andere Sache.
Aber sowas wie Mail, Chats, etc., das funktioniert erstmal schon lokal, 
ohne weitere Kosten. Mit lokal waere jetzt die Stadt gemeint, wiewohl 
lokal auch die eigene Wohnung ist.

Wenn es lokal dann zum Beispiel auch ein durch Steuern finanziertes 
Rechenzentrum gaebe, mit Caches, virtuellen Festplatten, dem Carrier nach 
aussen, was meiner Meinung nach nicht teuer waere, dann ist quasi der 
Rest geritzt.

2. Die Verwaltung der Netze ist ein leichtes. IPv6 bietet es 
an, man bekommt einen eigenen Adressraum, der immer gueltig ist, egal, wo 
man sich befindet. 

Wie man sich konkret authentifiziert, wenn man sein Notebook 
irgendwo mitnimmt, man sich aber nicht innerhalb seines eigenen Access 
Points befindet, das weiss ich nicht. Das wuerde mich jetzt glatt 
interessieren, ob man sozusagen transparent irgendwohin wandern kann, 
man sich immer im eigenen lokalen Netz befindet, mit Zugriff auf die 
angeschlossenen Geraete.

3. Freiheit insofern, dass man moeglicherweise bestimmen kann, wer meinen
Access Points benutzen darf. Das Netz kann in voelliger Eigenregie 
moderiert werden.


Hm, hm, ich muss hier jetzt Schluss machen, jetzt wirds weich und 
unkonkret, ich habe selber zuviele Fragen, die ich mir nun schleunigst 
beantworten muss, wie das nun genau funktioniert und was die 
Moeglichkeiten sind. 

Aber Geldverdienen, hm, vielleicht mit Angeboten, Streaming, Zeitungen, 
etc.., aber das ist doch erstmal unabhaengig von dem Netz, welches die 
Leuts nutzen koennen, unabhaengig von den ContentAnbietern. Und wenn die 
Content-Anbieter das sponsoren, bitteschoen, soll mir nur recht sein.

Was meinst du also, wo es um viel Geld geht? Bei der Hardware?


Olaf

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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