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Re: [ox] Technik



On Thu, Sep 12, 2002 at 11:29:35AM [PHONE NUMBER REMOVED], Uli Holz wrote:
     Nach einiger Überlegung bin ich zu dem Schluß gelangt, daß es immer
     eine neue Technik ist, die zur Veränderung der Menschheit führt,
     sozusagen es dampfmaschint, wenn die Dampfmaschine erfunden
     wurde. Nach Schwarzpulver, Dampfmaschine etc. sind wir nun beim
     Computer angelangt. Wenn ich mir nun die Netzwerke anschaue, tritt
     als Schwachstelle nur noch der Mensch auf. Seine Rechte müssssen auf
     das energischte beschnitten werden, damit er keinen Unfug
     anrichtet, und viele kehren zurück zur Mainframekultur, am besten
     vor dummen Terminals.

ich wuerde sagen, die softwarebranche so wie sie heute ist, pfeift auf dem 
letzten loch. aus meiner sicht ist diese beschneidung notwendig, um die 
ganzen anwendungsfaelle nicht ausufern zu lassen; man ist nicht flexibel 
genug, es ist zu teuer, software wird monstroes, riesig, langsam, jeden
anwendungsfall in form zu giessen, schafft man nicht. aber dabei ist nur 
dieses "in form giessen" ein problem. selbst, wenn man letztendlich nur 
werkzeuge besitzt, mit denen man etwas machen kann, sie kombinieren kann, 
sie auf materialien anwenden kann, sie sind trotzdem beschraenkt, man muss 
ihre nutzung irgendwie vorschreiben, "die rechte beschneiden", auch um es 
uebersichtlich zu halten.

als ich anfing, informatik zu studieren, wollte ich genau das machen:
oberflaechen bauen, sie intuitiver gestalten. ich wollte wissen, wie man 
etwas benutzbar macht, so dass es fuer jedermann verstaendlich ist. als
ich meinem vater vor den rechner lockte, um ihm email und dem explorer 
nahezubringen, war das eine katastrophe. ich hatte gar keine lust, ihm da 
etwas beizubringen, ich wusste gar nicht, wie ich ihm etwas beibringen 
sollte, dass irgendwie nur im kopf existiert: "dann klickst du darauf, 
dann wirst du auf die und die seite umgeleitet, dieses tab auswaehlen..."

die oberflaechen-symbole halte ich fuer zu eindimensional.

jedenfalls langweilt mich das nun ungemein.

spannender faende ich schon systeme, die mitlernen, quasi mit jemandem 
aufwachsen, ihm dadurch eine natuerliche schnittstelle zur verfuegung 
stellen, weil halt bekannt ist, wie beide miteinander agieren koennen. 
eigentlich geht es doch immer wieder nur darum, dinge zu automatisieren. 
eine recherche im netz, die meistens bei mir so aussieht, dass ich nur die 
headlines lese und ungefaehr weiss, was mich erwartet. suchmaschine 
eintippen, suchbegriffe eingeben, suchen, headlines lesen. eine maschine, 
die mich kennt, die mit mir wuchs, wuesste, was fuer mich relevant ist, 
die fuer mich die suche abnimmt, in die texte reingeht. beispielsweise
fuer mich die jobsuche uebernimmt, nach interessanten angeboten sucht, 
selbstaendig, wissend, was ich bisher gemacht habe, was mich interessieren 
koennte und so weiter.

hm. da wuerden wahrscheinlich sofort die leute aufschreien ala versklavung 
und knechtung von maschinen. worauf ich erstmal nichts zu erwidern weiss.

hach. ich kann jedenfalls mit baeumen, mit logarithmen, mit effizienz und 
so nichts anfangen, auch wenn ich manche probleme fuer sich schon sehr 
interessant finde, sie haben aber keine relevanz fuer mich.

     Wie könnte nun so eine Unternehmung aussehen, ich finde die
     Einführung des Personal Computers schon einen richtigen Schritt.
     Wie sollte z. B. eine Schulung am Computer in den Grundschulen
     aussehen und würde das überhaupt etwas bringen, außer daß man
     spielt. Ich habe schon gesehen, daß an vereinzelten Schulen ganze
     virtuelle Firmen entworfen wurden, aber irgendetwas erschreckt
     mich daran, so nach dem Motto, welches Leistungsprofil haben sie,
     irgendwo sollte man ja auch noch lachen können.

ich finde lernen am computer total schrecklich, wenn es sich um aufgaben 
loesen handeln wuerde. spass am spiel habe ich meist nur im verbund mit 
anderen menschen.

     Die Entwicklung einer symbolischen Oberfläche ist auch eine gute
     Idee, bei Linux aber immer noch zu komplex, ich merke das bei
     Kindern, die mit Windows aller Unkenrufe zum Trotz besser
     zurechtkommen.

komplex, nein, ich denke, der fokus ist ein anderer. bei mir wuchs das 
interesse fuer andere multitasking-systeme dann, als das damalige windows 
bei mehrportbetrieb fuer mailboxen kraeftig in die knie ging. als die 
anforderungen andere wurden. ich von alternativen wusste und sie 
ausprobierte. und so wuchs ich automatisch hinein in die von dir genannte 
komplexitaet. ein experte bin ich damit noch lange nicht. aber ob das 
heute noch so geht, das weiss ich nicht. ich halte oberflaechen jedoch 
fuer sehr beschraenkt.

     Irgendwie gefällt mir das nicht, wenn sich die Menschen dem
     Computer anpassen sollen, es sollte doch anderst herum sein, eine
     Erleichterung des Alltags.

ja, die versklavung und knechtung von maschinen. :-P

     Das Potential liegt m. E. bei den Kindern und ich möchte nicht,
     daß es beim reinen Office- und Spieledenken bleibt, das Ganze ist
     allerdings immer noch zu komplex, ohne das Erlernen einer
     Programmiersprache ist leider nicht viel zu machen.

wenn man programmiert, ist man an die programmiersprache gebunden. das ist 
ebenso einschraenkend. das hat ebenso wenig mit freiheit zu tun. die 
beschraenkung ist ebenso immer diese doofe kiste. man kann wie gesagt nur 
gewisse anwendungsfaelle programmieren. der rest der anwender bleibt 
aussen vor und aergert sich darueber, dass etwas nicht geht. alleine schon 
die vielen formate fuer import und export. nun kann man dem anwender 
sagen, nur dies und das, aber das gefaellt mir auch nicht, und man muss es 
dem anwender wieder beibringen, dass er nur so diese formate erzeugen 
kann. und etwas beibringen in diesem bereich ist sowas von trocken und 
oede...und es widerspricht eben dem, dass doch eher die maschine hilfreich 
sein sollte.

hm.

nunja.

auch nur ein paar gedanken
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