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Re: [ox] Konkurrenz, Vielfalt und Selektion



hallo!

jobst schrieb:

Vielleicht gibts da regionale Unterschiede, aber nach meinen
Erfahrungen hat die Frage, wer mit wem in Wohngemeinschaften
zusammenlebt, vielmehr mit Zufall als mit aktiver Auswahl oder
gar Wettbewerb zu tun. Meist kommt es darauf an, wer gerade auf
Wohnungssuche ist, wenn ein Platz frei wird.

wenn ich mir langfristig menschen suche, mit denen ich in eine WG ziehen
moechte, dann überlege ich mir natürlich, mit wem ich mir das vorstellen kann.
die menschen, die nicht mit mir in eine WG ziehen, nehmen sich dann eine
andere wohnung. ich weiss allerdings nicht, ob ich da irgendwo konkurrenz sehen
wuerde.

konkurrenz betraefe fuer mich eher die frage, wieviele andere
wohnzusammenschluesse sich auf die wohnung "bewerben", in die ich gerne moechte. da kommen
dann i.d.r. 30 oder 40 interessierte auf eine wohnung. aehnlich bei den
arbeitsstellen. da bewerben sich 100 leute fuer 3 ausbildungsplaetze. mehrere
menschen versuchen also eine "sache"  (wohnung, arbeitsplatz etc.) zu erlangen
und muessen sich dazu in konkurrenz zueinander begeben. im rahmen dieser
konkurrenz bilden sich dann diverse hierarchien heraus: eine arbeitsplatzhierarchie
und vielleicht auch eine von den menschen mit den schoensten wohnungen.

ich weiss nicht ob andere menschen sich hierarchien in ihrem kopf
zurechtlegen in denen sie ihre freundinnen und freunde sortieren. wenn dem so ist,
wuerde ich allerdings zweifeln, ob das wirklich "natuerlich" ist oder nicht
vielmehr ein ausfluss von verinnerlichten wertvorstellungen, die auf solche art
dann an die oberflaeche kommen.

Ich seh eben Konkurrenz als unabhängig von Kooperation an.

hm, kooperation hatte ich - zumindest bei christoph spehr - immer so
verstanden, das da menchen sind die miteinander etwas zu tun haben. eine solche
kooperation kann entweder erzwungen sein oder frei. in einer erzwungenen
kooperation gibt es dann menschen die anderen menschen sagen können, was diese zu tun
haben. und die dann am ende auch noch davon profitieren. das funktioniert
dann beispielsweise darueber, dass unternehmerinnen arbeitsstellen ausschreiben
auf die sich dann besagte 100 leute bewerben. mit einem davon wird dann
natuerlich hinterher kooperiert. und dieser eine mensch kooperiert auch mit den
ganzen anderen menschen die hinter dem fliessband stehen. da zuerst denjenigen
gekuendigt wird die am wenigstens produzieren, konkurrieren die menschen
dann sogar innerhalb ihrer kooperation - die eben keine freie ist.

das kooperation das gegenteil von konkurrenz ist wuerde ich also nicht
sagen. aber einleuchten, warum sie toll sein soll, will es mir auch nicht. 

bunte gruesse

schmendrik

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