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Re: [ox] Kladde erweitert



Hi ThomasUG und alle!

2 weeks (20 days) ago Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
On Monday, 20. May 2002 00:02, Stefan Merten wrote:
	http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/

Super! :o)

:-)

Ich denke, daß das dort Geschriebene weitgehend konsensfähig
ist. Dennoch würde ich euch bitten, mal einen kritischen Blick
darufzuwerfen.

Jo, hab ich gemacht, und zwar gründlich. Alles, was ich nicht
anmecker, gilt also als zugestimmt. (Diese Regel gilt aber nur
heute!)

Danke für die Mühe :-) . Auch, weil du es angenehm konkret gemacht
hast.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_5.html
"Charakteristika Freier Software"

StarOffice = OpenOffice.org + unfreie Zusätze
Vorschlag: "OpenOffice.org (StarOfiice)"

Ich habe das ersetzt.

| Das eigentliche Produkt ist kostenlos

Das finde ich mißverständlich. "Das eigentliche Produkt" ist für
mich z.B. die CD.

Ja, ich weiß. Dann empfehle ich dir demnächst einfach einen
ungebrannten Rohling zu nehmen und davon dein GNU/Linux-System zu
installieren. Das sollte nach deiner Definition ja gehen, weil die
Software auf der CD ja relativ unerheblich ist.

BTW erkläre ich das in einem Vortrag immer noch mündlich.

Verbesserungsvorschlag: "Der geistige Anteil des Produkts (der
Code) ist stets kostenlos; der materielle Anteil (der
Datenträger) kann hingegen jeden beliebigen Preis haben."

Was ja nicht stimmt. Niemensch hindert dich daran, auch für den
geistigen Anteil Freier Software Geld zu nehmen. Im Falle von im
Auftrag geschriebener Freier Software ist das ja sogar die
Geschäftsgrundlage - auch wenn der Kunde sie dann beliebig weitergeben
darf.

Mir scheint, daß im gesamten Text, außer beim Thema Knappheit,
immer nur vom geistigen Anteil die Rede ist.

Weil der auch der Entscheidende ist. Nimm deinen Computer, entferne
alle Software bis hin zum BIOS und schreibe mir damit eine Mail. Na,
wahrscheinlich reicht es schon, wenn du nur das BIOS leer flashst.

| Quellcode ist verfügbar
| Wichtig für die meisten der folgenden vier Rechte, die jedeR
| an Freier Software hat

Der Quellcode ist nur für das studieren und anpassen
erforderlich.

Die FSF ist da m.W. anderer Meinung - jedenfalls meinte Georg Greve
das mal. Ist ja auch klar: Wenn du bei der Weitergabe die Quellen
mitgeben mußt, brauchst du sie auch selbst.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_6.html
"Produktionsweise Freier Software"

| Produktionsweise Freier Software

| Geldfrei

Das ist kein Kriterium jeglicher FS. Vorschlag:
"Typische Produktionsweise Freier Software"

Das ist in der Tat schon ein bißchen zugespitzt. Aber in einer
Einführung halte ich das auch für legitim, weil da erstmal ein Konzept
klar gemacht werden soll. Die ganzen Haken und Ösen sind dann erst ab
der zweiten Runde interessant.

| Auf freiwilliger Grundlage

Hierzu fällt mir noch ein Punkt ein (den wir allerdings IIRC
noch nicht besprochen haben):

Es besteht ein gewisses Interesse, eigene Änderungen in die
"offizielle" Version einfließen zu lassen. Anderenfalls müßte
man entweder auf die nachfolgenden Versionen verzichten oder
mühsam jeweils von Hand anpassen.

Dann kennst du nicht CVS, was aus deiner Mühe eine einfache
Kommandozeile macht.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_8.html
"Freie Software und kommerzielle Einflüsse"

| Lizenzen schützen vor Privatisierung

nicht alle, sondern nur die Copyleft-Lizenzen

Habe einen Satz hinzugefügt.

| Freie Software kann nur geldfrei entstehen
| Letztlich schützt dies fundamental vor einer durchgreifenden
| Kommerzialisierung
| Andernfalls wird Freie Software zerstört

Wie ist das gemeint?

So, wie ich es im Thread "Anteil kommerziell erstellter Freier
Software" bzw. dessen Vorläufern darstelle.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_12.html
"Freie Software ist keine Ware"

| Im Überfluß vorhanden
| Es gibt keine Knappheit

Sie ist nicht künstlich verknappt durch Kopier- und
Verbreitungsverbot -- ack.

Ihre materiellen Instanzen können aber dennoch knapp sein, da
noch nicht jeder die Möglichkeit hat, selbst effektiv Kopien zu
erstellen. Beispiel: eine Schule in einem armen Land, mit ein
paar Computern, aber ohne CD-Brenner oder Internet-Standleitung.

(Diese Überlegung wird wichtig, wenn es um die Übertragung auf
materielle Produkte geht.)

Ich habe "jenseits technischer Begrenzungen" hinzugefügt. Zusammen mit
dem "Stichwort: Knappheit" sollte das dann hinreichend klar werden.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_13.html
"Stichwort: Knappheit"

Die Folie gibt mehr den allgemeinen Erkenntnisstand auf der
Oekonux-Liste wieder.

Hier ist vom materiellen Anteil an der Software die Rede.

Nein, es geht nicht um den materiellen Anteil, der oft genug nicht mal
mehr benennbar ist. Aber die Debatte hatten wir hier schon bis zum
Abwinken und ich finde deine Position da immer noch reichlich
krampfhaft.

| Bei Informationswaren muß sie [die Knappheit]  heute
| hergestellt werden

Das Vorkommen ist bei Software unmeßbar hoch (Wie viele CDs
könnte man aus sämtlichem Erdöl herstellen?).

Im Unterschied zum Erdöl wird die Knappheit an Windows-CDs aber
nicht nur durch hohen Bedarf, sondern vor allem durch künstliche
Begrenzung des Angebots erzeugt.

S.o.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_15.html
"Stichwort: Keimform"

| Wert- und Tauschfreiheit

ist nur beim geistigen Anteil freier Software erfüllt. Oder woher

bekomme ich heute meine CDs / meinen Internetzugang umsonst?

S.o.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_19.html

Ergänzung:
 * beschreibt einen Soll-Zustand;

So ist "Utopie" m.W. definiert.

die Entwicklungen im Bereich
   freier Software werden diesen vermutlich nicht herbeiführen,
   jedoch wichtige Voraussetzungen schaffen

Das gehört zur Keimformthese und ist auf anderen Folien entsprechend
berücksichtigt.

| Informationen und Güter stehen Frei zur Verfügung

Was ist hier gemeint? "Frei" wie Freibier?

Frei mit großem "F" natürlich ;-) .

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_20.html
"Freie Informationsgüter"

Ergänzung:
 * Früher waren alle Informationen frei

Ich habe hinzugefügt: "Die Idee, den Zugang zu Informationen zu
beschränken, ist historisch relativ neu"

| Im Internet hat sich schon einiges gebildet [...]
| Freie Musik

Leider nicht :o(

Du hattest doch selbst Links dazu geschickt...

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_21.html
"Freie materielle Güter"

| Konkrete Projekte
| Bisher geht es in erster Linie um Bau- und Konstruktionspläne

Hierbei geht es um eine Übertragung der Entwicklung freier
Software auf die Entwicklung anderer Dinge. "Bisher" impliziert,
daß noch etwas anderes in Aussicht steht. Was das jedoch sein
soll, scheint mir noch sehr vague zu sein.

Das ist ja der Charakter einer Vision / Utopie ;-) .

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_23.html
"Stichwort: Bedürfnis"

| Mobilitätsbedürfnis muß nicht durch Auto befriedigt werden

Nicht alle Dinge dienen der Befriedigung bereits vorhandener
Bedürfnisse, sondern der Steigerung an Lebensqualität; so
z.B. der Computer. Was immer ihn ersetzen sollte, müßte
Posix-compliant sein. Das Auto ist dabei IMHO ein Grenzfall.

Zu Ende gedacht sagst du, daß Steigerung der Lebensqualität kein
Bedürfnis ist. Das würde ich nicht teilen. Mein Bedürfnis ist es
jedenfalls.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_26.html
"Das Utopische Klo"

siehe http://www.opentheory.org/utoklo/

Ich habe einen Link angelegt.

http://www.oekonux.de/einfuehrung/kladde/default_27.html
"Handlungsmöglichkeiten"

| Eigene Produkte Frei zur Verfügung stellen
| Abgabe zum Selbstkostenpreis wäre okay

Hier: "frei":="frei wie Freibier"

Nein, Frei mit großem "F" ;-) .

Im Hinblick auf die Utopie einer geldfreien "GPL-Gesellschaft"
ist diese Forderung IMHO OK, nicht aber wenn es allgemein um die
Übertragung der Prinzipien der Entwicklung freier Software geht.

Verstehe ich nicht.

Ergänzung zum Punkt "Gemeinsam weiter denken":
 * Übertragungsexperimente durchführen

Das heißt doch "Eigene Freie Projekte gründen" - oder?

Anyway ist dieser Teil ja ohnehin noch kaum diskutiert und ich fühle
mich immer ein bißchen unwohl, wenn ich diese Folie verwende :-( .


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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