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[ox] Schnipsel



Hi zusammen!

Mal wieder eine paar Schnipsel aus c't, ix und LinuxMagazin, die ich
für unseren Zusammenhang für interessant halte.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Aus LinuxMagazin 10/01, S. 7:

Caldera-Forum

...

Auf der Keynote am ersten Tag der Konferenz äußerte sich Calderas
Chief Operating Officer Ransom Love erneut kritisch zur GPL. Caldera
wird für eigene Software eine andere Lizenz wählen. "Wir müssen
experimentieren und eine Lizenz finden, die es uns erlaubt,
zusammenzuarbeiten, die aber nicht unser Geschäftsmodell zerstört."

...


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Ebd., S.14:

Ehemaliger Linux-Dienstleister Innominate stellt Insolvenzantrag

Nach dem Einbruch des Linux-Markts und der Konzentration auf immer
neue Kernbereiche ist nun auch die Irrfahrt von Innominate scheinbar
zu Ende.

Angefangen als echter Linux-Allround-Dienstleister, zum Schluß nur
noch Sicherheitsexperte mit deutlich schlankerem Team - die
Umstrukturierungen reichten letzten Endes doch nicht aus, um weiterhin
Kapitalgeber zu finden: Innominate mußte Antrag auf Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens stellen.

Zwar werden noch Gespräche geführt, aber wie das Beispiel anderer
fremdfinanzierter Linux-Firmen - beispielsweise ID-PRO - zeigt,
dürften die Erfolgschancen eher gering sein.

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Aus ix 10/01, S. 21:

LinuxWorld Conference & Expo
Gegen den Trend

Arno Puder

...

Lawrence Lessig, Professor der Rechtswissenschaften in Stanford,
referierte über die Herausforderungen an die OpenSource-Bewegung. In
einer provokativen Aussage argumentierte er, daß die neuen Gesetze die
auf Dezentralität und Offenheit beruhende Technik des Internets
zunehmend einschränken.

Als Beispiel führte er den Digital Millenium Copyright Act an, mit dem
die amerikanische Regierung industriellen Interessengruppen einseitig
Vorteile verschaffe. Während die OpenSource-Gemeinde friedliebend
ihrer Passion nachgehe, schränkte eine restriktive Legislative die
Freiheiten ein, die nach Lessig in hohem Maße die Innovationskraft
schwächen. In einem passionierten Appell rief er die
OpenSource-Gemeinde auf, aktiv für ihre Rechte zu kämpfen und
Organisationen wie die Electronic Frontier Foundation (EFF) zu
unterstützen.

...

Insbesondere die Rolle von OpenSource in der heutigen Gesellschaft
führte zu einer kontroversen Diskussion. Während beispielsweise
Torvalds sich ausschließlich dem Kodieren widmen möchte und dich nicht
für das Geschäftsgebaren Microsofts interessiert, warnte Brian
Behlendorf (Apache) vor den Bemühungen der Redmonder im Rahmen ihres
Passport-Projekts. Er sieht hier eine Konzentration von Macht in den
Händen einer Firma, gegen die seiner Meinung nach sich die
OpenSource-Gemeinde aktiv zur Wehr setzen sollte. Im Sinne von
Professor Lessigs Keynote rief er auf, an offenen Alternativen aktiv
zu arbeiten.

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Ebd., S. 21:

Caldera Forum

Arno Puder

...

Wie viele andere Firmen ist Caldera auf der Suche nach einem
geeigneten Geschäftsmodell, das OpenSource mit geschäftlichen
Interessen vereinigt. Daß man sich dabei auf dünnem Eis bewegt, mußte
Caldera bereits nach einem Schlagabtausch mit der Free Software
Foundation einsehen, die Caldera neulich als Parasit des
OpenSource-Gedankens bezeichnete.

Da half es wenig, daß Caldera während des Forums ankündigte, die
AIM-Benchmarks sowie einige Unix-Werkzeuge wie /grep/ und /awk/ unter
der GPL herauszugeben. Solche Aktionen wären vor zehn Jahren sinnvoll
gewesen, sind aber angesichts heute längst etablierter GNU-Werkzeuge
kaum noch eine Meldung wert.

...

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Ebd., S. 50:

Sand im Getriebe

Wurde noch einem Jahr die eher verhaltene Prognose der TA-Akademie zu
den Beschäftigungseffekten durch E-Commerce als Schwarzmalerei
kritisiert, reibt sich das Institut heute die Hände. Denn die
Situation gibt der damaligen Einschätzung Recht. Neue Untersuchungen
belegen, daß der elektronische Warenverkauf unterm Strich keine neuen
Stellen geschaffen hat. Die Jobs, die neu entstanden sind, wurden an
anderer Stelle eingespart. So beispielsweise im
Business-to-Business-Bereich: mehr Stellen für Produktentwickler
stehen weniger Vertreterstellen gegenüber. Der Effekt der
Rationalisierung durch Ausschaltung von immer mehr Zwischenhändlern
bei sich stetig erweiterndem E-Commerce führt also in der Regel zum
Ab- oder Umbau von Arbeitsplätzen, keineswegs aber zu einer Zunahme.
`Das Anforderungsprofil in der New Economy wird immer höher. Es wird
die Herausforderung der nächsten Jahre sein, auch Stellen für weniger
Qualifizierte, etwa im Service-Bereich, zu schaffen', meint Gerhard
Fuchs. Trotz der Mängel sieht der Experte der TA-Akademie im Bereich
E-Commerce aber nicht gänzlich schwarz für die E-getriebenen
Geschäfte. Voraussetzung dafür sei aber erstens, den Einkauf im Netz
weniger aufwendig und zweitens die Bezahlungssysteme zu vereinfachen
sowie zu standardisieren.

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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