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Re: [ox] Fwd: [nnm] TELEPOLIS: Microsoft oder Linux? Ein Diplom-Informa...



I am sorry for writing English (am German, live in Switzerland, but grew up in Canada).

This annoys me to no extend. The Microsoft'ies use this type of argument all the time. It is a clever marketing trick. Lets not focus on the issue of what company I represent or what technologies I talk about. Instead lets focus on the "issues". As a speaker (who used to purely MS based) now speaking on Open Source I keep seeing these kind of people discussing in a "level headed" approach.

But there is a very simple way to combat them. Do the same type of round around arguments with them. For example security was mentioned. Well then just throw up the stats regarding security. Or throw up the stats on how many new and upcoming jobs are based in Germany. Basically the entire KDE team is from Germany. Talk about things that politicians like to hear, which is job creation and being on the cutting edge of technology. Making Germany strong, blah, blah, blah...

Then the arguments with respect to Microsoft disappear very quickly... The key that the Open Source community needs to learn (is learning) talk about things people want to hear about. Having the sources is not the argument... Being able to look under the hood of the car is also not the argument...

Christian Gross

At 11:06 08/01/2002 [PHONE NUMBER REMOVED], you wrote:
>  Microsoft oder Linux? Ein Diplom-Informatiker im Bundestag
>
>  Peter Riedlberger   08.01.2002
>
>  Hintergrundinformationen zu Ulrich Kelber, MdB
>
>  Die Entscheidung hinsichtlich der Software-Ausstattung des Deutschen
>Bundestags könnte Signalwirkung haben: Wenn Linux an die Stelle der
>Microsoft-Betriebssysteme treten würde, könnte dies genau die Referenz
>sein, die manche mittelständische GmbH zu einem Wechsel ermutigen
>würde. Entsprechend hoch schlagen die Wellen, entsprechend viele
>"offene Briefe" werden veröffentlicht, entsprechend engagiert sind die
>Lobbyisten. Der Artikel will ein paar Hintergrundinformationen zum
>Diplom-Informatiker Ulrich Kelber, MdB geben.
>
>  Mit einem [1]Text von besagtem Abgeordneten Kelber begann der
>Schlagabtausch zwischen [2]Linux-Verband und [3]VSI.
>
>  Im [4]Heise-Newsticker wurde Kelbers Stellungnahme wie folgt
>präsentiert:
>
>     Der prestigeträchtige Streit um das neue Betriebssystem für die
>rund 5000 Rechner im Bundestag geht in die nächste Runde. Der
>SPD-Abgeordnete Ulrich Kelber hat sich in einer Stellungnahme gegen die
>Stigmatisierung einzelner Hersteller ausgesprochen: "Microsoft wird von
>manchen Teilnehmern der Debatte über die zukünftige IT-Ausstattung des
>Deutschen Bundestages in unverantwortlicher Weise wie ein
>terroristisches Netzwerk behandelt", ärgert sich der
>Diplom-Informatiker. Entscheidend dürften aber nicht "Emotionen" und
>"Ideologien" sein, sondern "ausschließlich funktionelle Anforderungen
>und Sicherheits-Aspekte."
>
>  Der akademische Titel erweckt Vertrauen. Wer sollte besser als ein
>studierter Informatiker im Bundestag all den Juristen und Lehrern raten
>können, wie bei der Betriebssystemwahl zu verfahren sei. Ehe wir uns
>ein paar Hintergründe zu Kelber ansehen, seien noch kurz ein paar
>Details aus dem [5]Statement angesprochen:
>
>     Der Source-Code wurde von Microsoft zahlreichen Universitäten zur
>Verfügung gestellt, auch der Deutsche Bundestag hat den Source-Code
>angeboten bekommen, so dass versteckte Schlüssel unmöglich sind.
>
>  Der Source-Code von Windows ist kein Programmlein, das man sich mal an
>einem Abend durchkuckt. Als Hacker bei Microsoft eindrangen und die
>Angst umging, sie könnten den Source-Code gestohlen haben,
>beschwichtigte [6]damals Keith Blackwell, der als
>Bristol-Technology-CEO Teile des Source-Codes gesehen hat:
>
>     Was sollen die mit dem Windows-Source-Code schon anfangen? Wir
>sprechen hier über rund zehn Millionen Codezeilen. Um damit etwas
>anzufangen, brauchte man eine Armee von Entwicklern.
>
>  Um wie vieles wäre es wohl für unseren Bundestag schwieriger, einen
>versteckten Schlüssel zu finden? Noch ein weiterer Punkt verdient
>Beachtung: Wer behauptet, dass Windows versteckte Schlüssel enthalte,
>bezichtigt Microsoft der Lüge. Wer also Microsoft a priori so wenig
>vertraut, wird sich nicht mit dem Source-Code beschwichtigen lassen,
>denn wer könnte unserem Advocatus Diaboli schon garantieren, dass eben
>dieser Source-Code Grundlage des kompilierten Windows war?
>
>  Kurzum werden manche diese Aussage von Seiten Kelbers fragwürdig
>finden.
>
>  Kelber will keine a-priori-Entscheidung für Microsoft. Er setzt dem
>Betriebssystem eine Hürde:
>
>     Microsoft muss seine Kompatibilität zu Marktstandards im
>Auswahlverfahren nachweisen.
>
>  Dieser Satz hat eine durchaus komische Note bei der Firma, die die
>Marktstandards mit so großem Erfolg setzt, dass sie dafür wegen
>[7]Monopolmissbrauch verurteilt wurde.
>
>     Nach wie vor hat Microsoft seine Stärken in der Integration von
>Anwendungen und der Möglichkeit zu niedrigen Gesamtkosten.
>
>  Die "Stärken in der Integration von Anwendungen" bleiben sehr unklar.
>Was ist damit wohl gemeint? Es gibt bestimmte Anwendungen nicht für
>Linux, andere nicht für Windows. Aber die vorhandenen Anwendungen sind
>in Linux durchaus integriert, genauso wie die anderen in Windows
>integriert sind.
>
>  Was wohl die "Möglichkeit zu niedrigen Gesamtkosten" ist? Eine
>"Möglichkeit" (als Wahrscheinlichkeitswert zwischen 0 und 1) zu
>niedrigen Gesamtkosten gibt es immer, die Frage ist doch, wo man denn
>nun billiger weg kommt.
>
>  Was macht denn Ulrich Kelber so? Der Abgeordnete ist derart bürgernah,
>dass er sogar alle seine Einkünfte [8]offen legt:
>
>       Meine Bezüge als Bundestagsabgeordneter: * Diäten: 13.163,84 DM /
>Monat (voll zu versteuern, kein 13. Monatsgehalt) *
>Aufwandsentschädigung: 6.558,- DM / Monat (steuerfrei, für Berliner
>Wohnung, Wahlkreisbüro, Teile Bürokosten, Veranstaltungen, Reisen
>Mitarbeiter, ...) * Freikarte Deutsche Bundesbahn, Freiflüge zwischen
>Bonn und Berlin, Fahrbereitschaft innerhalb Berlins Meine Bezüge als
>Stadtverordneter: * 583,- DM / Monat (steuerpflichtig, 1/3 Abführung an
>SPD-Ratsfraktion zur Finanzierung von Sozial- und Mieterberatung, etc.)
>* 30,- DM / Sitzung * 100,- DM / Sitzung des Aufsichtsrates der
>"Energie- und Gebäudemarketing Bonn GmbH" (ca. 3 Sitzungen pro Jahr) *
>Verzicht auf 9.000,- DM / Jahr für Mitgliedschaft in drei
>Aufsichtsräten der Stadtwerke zugunsten sozialer Projekte *
>Freifahrkarte Stadtwerke Bonn, Parkkarte Rathaus und Stadthaus
>
>  Als Angestellter der Firma Comma Soft: * Weitere Tätigkeit, um nicht
>abhängig von der Politik zu werden, ca. 2 Tage pro Monat (Bezahlung:
>Stundensatz wie vor Einzug in den Bundestag)
>
>  Erstaunlich, dass Kelber den Comma-Soft-Stundensatz nicht nennt, wenn
>er ansonsten die 84 Pfennig bei den Diäten angibt, die 30 Mark
>Sitzungsgeld in Bonn explizit nennt und überhaupt alles bis auf die
>letzte Stelle angibt. In jedem Fall ist es beneidenswert, wenn zwei
>Tage Arbeit im Monat bei der Firma Comma Soft ausreichen, um finanziell
>unabhängig zu bleiben.
>
>  Auf der gleichen Webseite kann man auch die Basisdaten von Kelbers
>Steuererklärung herunterladen (Vorsicht, [9]PDF). Danach zahlte ihm
>Comma Soft letztes Jahr knapp 83.000 Mark, wobei aber nicht angegeben
>ist, wie viel Zeit Kelber dafür arbeitete. Für einen Full-Time-Job wäre
>das am unteren Rand eines Informatikers, bei weniger Arbeitszeit könnte
>das aber durchaus ein erklecklicher Stundensatz sein.
>
>  Wer ist [10]Comma Soft? Hauptsächlich geht es dabei um Knowledge
>Management. Mit ein bisschen Rumklicken auf der Homepage findet sich
>schnell heraus, wer die Partner von Comma Soft sind:
>
>       Comma Soft AG ist ein Tier-1 Partner im Microsoft Exchange
>Solutions Joint Development Program und wir arbeiten sehr eng mit der
>Microsoft Exchange 2000 Entwicklung in Redmond zusammen.
>   [11]Comma Soft
>
>       Die Comma Soft AG ist Microsoft Knowledge-Management
>BackOffice-Specialist, Microsoft Solution Provider und SAP Software
>Development Partner.
>   [12]Comma Soft
>
>  Die Partnerschaft von Comma Soft mit dem Redmonder Riesen ist alt:
>
>       Anfang der 90er Jahre existierte keine angewandte Technologie, um
>PCs für unternehmensweit vernetzte Anwendungen (Client Server Systeme)
>einsetzen zu können. Die Hauptanwendungen beschränkten sich auf Text-,
>Daten- und Zahlenverarbeitung. Marktführer waren File Server
>Architekturen (Novell) und herstellerabhängige Unix Systeme. Microsoft
>bot ein von der Fachwelt nicht akzeptiertes Client
>Server-Betriebssystem an. Comma Soft erkannte als einer der wenigen
>frühzeitig die Vorteile und die Zukunftsorientierung dieser
>Microsoft-Technologie. Das Microsoft-System wies Unzulänglichkeiten
>auf, basierte aber auf offenen Strukturen und standardisierten
>Schnittstellen. Comma Soft präsentierte 1990 als erstes Unternehmen in
>Deutschland diese Microsoft-Backoffice-Technologie einer großen Anzahl
>professioneller Anwender aus dem Großkundenbereich. Dabei bewies Comma
>Soft, dass diese Software effiziente dezentrale Anwendungen auch mit
>Anbindung an den Großrechner ermöglichte und damit einen Quantensprung
>in der IT-Technologie darstellte.
>   [13]Comma Soft.
>
>  Wohlgemerkt: Das ist kein großer Aufdeckungsjournalismus. All diese
>Angaben stehen offen im Netz, jeder kann sie sich herunterladen. Nur
>sollten diese Informationen in die Debatte einfließen. Lesen Sie einmal
>die folgenden beiden Absätze, und entscheiden Sie selbst:
>
>     "Microsoft wird von manchen Teilnehmern der Debatte über die
>zukünftige IT-Ausstattung des Deutschen Bundestages in
>unverantwortlicher Weise wie ein terroristisches Netzwerk behandelt",
>ärgert sich der Diplom-Informatiker.
>
>  oder aber:
>
>     "Microsoft wird von manchen Teilnehmern der Debatte über die
>zukünftige IT-Ausstattung des Deutschen Bundestages in
>unverantwortlicher Weise wie ein terroristisches Netzwerk behandelt",
>ärgert sich der Angestellte der Microsoft-Partnerfirma Comma Soft.
>
>
>  An Lobbyismus ist an sich nichts falsch. Lobbyismus ist zwangsläufig
>Bestandteil des Pluralismus, wenn auch sicher nicht sein schönstes
>Gesicht. Wenn der Präsident des Bauernverbandes Forderungen von Bauern
>durchsetzen will, ist das verständlich und okay. Wenn der Angestellte
>einer Microsoft-Partnerfirma bei Microsoft die "Möglichkeit zu
>niedrigen Gesamtkosten" sieht, dann sei ihm das unbenommen. Aber
>immerhin sollten alle, Bundestagskollegen, Presse, Wähler, wissen, wer
>da spricht, und entscheiden, ob man die kompetente Stimme des
>Diplom-Informatikers hört oder die Stimme des Angestellten der
>Microsoft-Partnerfirma Comma Soft.
>
>  Links
>
>  [1] http://www.kelber.de/artikel/PM20011109_2.html
>  [2] http://www.linux-verband.de/aktuell/News_133.de.shtml
>  [3] http://www.vsi.de/inhalte/spezial/spezial.asp?cid=Spezial&id=20
>  [4] http://www.heise.de/newsticker/data/wst-16.11.01-003
>  [5] http://www.kelber.de/artikel/PM20011109_2.html
>  [6]
>http://www.zdnet.com/zdnn/stories/news/0,4586,2645871,00.html?chkpt=zdnn
>stop
>  [7] http://www.netlondon.com/news/2000-14/BA8FFE7A4C681366802.html
>  [8] http://www.kelber.de/home/glaskelber.html
>  [9] http://www.kelber.de/special/steuer2000.pdf
>  [10] http://www.comma-soft.com
>  [11] http://www.comma-soft.com/Service/Migration2000.htm?PGLCNT=3
>  [12] http://www.comma-soft.com/Unternehmen/CommaSoft/Zert.htm?PGLCNT=8
>  [13]
>http://www.comma-soft.com/Unternehmen/Milestones/Milestones_132_89-90.ht
>m?PGLCNT=13
>
>  Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/11508/1.html
>
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