Message 04278 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT04276 Message: 3/6 L2 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] Die Arbeit hoch? Vortrag von Erich Ribolits



Hallo!

Danke für den Text.

On Thu, Dec 20, 2001 at 09:27:34PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
An einer Stelle muß ich heftig widersprechen.

Ja, das war auch die Stelle, bei der ich geschluckt habe ;-)

18 minutes ago Stefan Merten wrote:
Was aber tatsächlich berechtigt, von einem heraufdämmernden `Ende der
Arbeitsgesellschaft' zu reden, ist das zunehmende Erreichen der
ökologisch diktierten `Grenzen des Wachstums'.

Was natürlich Quark ist, denn...

Permanente Ausweitung
ist einer der Grundpfeiler der kapitalistischen Ökonomie. Das daraus
abgeleitete Generalrezept zur Bekämpfung kapitalistischer Krisen, das
Ankurbeln der Wachstums- und Konsumspirale, stößt derzeit allerdings
immer deutlicher an seine Grenzen. Zunehmend wird unübersehbar, dass
das mit Wachstum untrennbar verbundene Prinzip der hemmungslosen
Ausbeutung aller Ressourcen, fortschreitend wachsende Rohstoff- und
Energieprobleme sowie ökologische Zerstörungen auf progressiver
Stufenleiter nach sich zieht.

...das hat die Verwertungsmaschine noch nie sonderlich gejuckt.
Kapitalismus kann auch auf einem völlig verwüsteten Planeten
funktionieren und wir können alle nur hoffen, daß es (uns?) gelingt,
das Ruder vorher herumzureißen. "Mein Auto fährt auch ohne Wald"
könnte durchaus konsequent weitergedacht werden zu "Mein Euro kauft
auch ohne atembare Luft".

ACK. Nur: Wenn im Text IMHO richtigerweise die anderen als
Krisenfaktoren genannten Aspekte (kapitalismusintern gedacht)
überwindbar genannt werden und es auch die ökologische Krise ist, wie
begründest Du dann folgendes:

D.h.: Selbst ein nachhaltiger Kapitalismus - den ich ohnehin nicht für
durchsetzbar halte -, selbst ein solcher Kapitalismus würde am
Abschmelzen der Arbeit und damit an seiner Krise nichts ändern.

Wir hatten an dem Punkt ja schon öfter Dissens. Ich versuchs nochmal:
Das die unüberwindliche Krise darin bestünde, das Arbeit unaufhaltsam
"abschmilzt" halte ich für nicht besser begründet, als dass dem
Kapitalismus die Natur ausginge. Es sind ja alle immer auf der Suche
nach neuer "Arbeit" und nur weil diese zunehmend zerstörerisch wird,
gibt es keinen Grund daran zu zweifeln, dass dieser Fetisch nicht noch
ein paar hundert Jahre funktionieren kann. Schön ist das dann nicht,
aber funktionieren kann es doch trotzdem? Wie sowas dann aussieht,
kann man sich z.B. in den Science-Fiction-Storys, die in der
Cyberpunktradition (Gibson, Sterling, ...) stehen, anschauen.

Letzten Endes kann man es vielleicht so zusammenfassen: Krisis hat
zwar Recht, darin dass alles immer schlimmer wird, aber das gibt noch
lange keinen Grund zur Hoffnung ;-)

Grüße, Benni
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT04276 Message: 3/6 L2 [In index]
Message 04278 [Homepage] [Navigation]