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[ox] SPIEGEL ONLINE - Microsoft: Seht her, unser Quellcode!



----- Forwarded message from Michael Baermann <Michael_Baermann Physik.TU-Muenchen.DE> -----
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Microsoft: Seht her, unser Quellcode!
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Um den Bundestag zu bewegen, nicht zu Linux zu wechseln, ist
MS-Deutschland-Chef Kurt Sibold bereit, den Windows-Sourcecode offen
zu legen. Darin könnten Schnüffelprogramme verborgen sein, mutmaßen
Kritiker. Sibold will das Gegenteil beweisen.


Im Streit um eine mögliche Ablösung der Windows-Computer im Bundestag
durch das freie Linux-System ist Microsoft in die Offensive gegangen.
Die deutsche Niederlassung des weltgrößten Softwarekonzerns in
Unterschließheim bei München bot am Freitag Bundestag und
Bundesinnenministerium den Zugriff auf den so genannten Quellcode von
Windows an, den gewöhnliche Microsoft-Kunden nicht ohne weiteres
einsehen können. Microsoft wolle damit auf die Diskussion um
angeblich versteckte Funktionen im Windows-Betriebssystem reagieren.

Im Bundestag ist derzeit auf rund 5000 Bürorechnern das ältere
Microsoft-System Windows NT 4 installiert, für das in absehbarer Zeit
die technische Unterstützung durch den Hersteller ausläuft. Seit
mehreren Monaten läuft im Parlament eine interne Debatte, ob der
Bundestag künftig Rechner mit dem neuen Microsoftsystem Windows XP
angeschafft werden sollen oder ob das offene Linux-System eingesetzt
werden soll. Der Computerkonzern IBM bemüht sich zusammen mit dem
Linux-Spezialisten SuSE um den Auftrag.

Befürworter der Linux-Lösung wie der SPD-Abgeordnete Jörg Tauss
hatten insbesondere darauf verwiesen, dass die Microsoft-Software ein
Sicherheitsrisiko darstelle, da ein Großteil der Computerviren durch
Lücken in den Microsoft-Systemen verbreitet würden. Außerdem sei
nicht klar, welche Funktionen überhaupt in den Microsoft-Programmen
stecken. Ins Gerede kamen die Microsoft-Systeme Windows 2000 und XP
unter anderem durch die Integration des Programms "Diskeeper". Die
Software zur Datenpflege wurde von einem US-Unternehmen entwickelt,
das von einem bekennenden Scientologen geführt wird.

Microsoft betont nun, die Lizenzierung des Windows-Quellcodes sei an
sich nichts Neues. Großkunden erhielten seit jüngster Zeit im Rahmen
eines speziellen Programms sogar automatisch ein Recht auf die
kostenfreie Lizenzierung des Quellcodes, mit der die Programmzeilen
offen gelegt werden.

"Gerade im politischen Bereich wächst die Forderung nach erhöhter
Transparenz im Bereich des Quellcodes, um das Vertrauen der Nutzer in
die Integrität der genutzten Produkte sicherzustellen", sagte der
Deutschland-Chef von Microsoft, Kurt Sibold. Er würde sich freuen,
wenn der Bundestag von dem Angebot Gebrauch machen würde. "Dieser
Schritt würde gleichzeitig vielen unbegründeten Spekulationen ein
Ende bereiten, die schließlich enorme Ressourcen auf beiden Seiten
des Verhandlungstisches in Anspruch genommen haben."

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Dr. Michael Baermann
Technische Universitaet Muenchen, Physik Department E22, 
James-Franck-Strasse, D-85748 Garching
Tel. 0048-(0)89-289-12477, Fax: -12469, E-mail: baermann ph.tum.de

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