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[ox] Konferenz-Beitrag: Geschichte und Philosophie des GNU-Projekts



Geschichte und Philosophie des GNU-Projekts
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Peter Gerwinski [peter gerwinski.de]

OMNIS ENIM RES,

QUAE DANDO NON DEFICIT,

DUM HABETUR ET NON DATUR,

NONDUM HABETUR,

QUOMODO HABENDA EST.

Hardware und Software
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"Denn jede Sache, die durch Weitergabe nicht verliert, besitzt man
nicht, wie man soll, solange man sie nicht weitergibt."

o    Materielle Güter - Hardware

     o    Jeder Gegenstand ist letztlich einmalig

     o    Kopieren ist aufwendig

     o    Die Gesamtheit an Material bleibt konstant

     o    Wegnahme enteignet den Besitzer

o    Informationen - Software

     o    Original und Kopie sind nicht unterscheidbar

     o    Kopieren ist einfach

     o    Die Gesamtmenge der Informationen ist veränderbar

     o    Kopieren vermehrt die Gesamtmenge

Freie und nicht-freie Informationen
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o    "Geistiges Eigentum" - Informationsverknappung

     o    Kein Naturrecht, sondern künstlich herbeigeführt

     o    Maximiert die Nutzungsmöglichkeiten für den "Besitzer"

     o    Vermindert die Nutzungsmöglichkeiten für die Gesellschaft

o    Freiheit der Information

     o    Entspricht der Natur von Information

     o    Verändert die Nutzungsmöglichkeiten für den "Besitzer"

     o    Maximiert die Nutzungsmöglichkeiten für die Gesellschaft

Spezialfall "Computerprogramme": Das GNU-Projekt

Geschichte des GNU-Projekts
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Richard Stallman, MIT Artificial Intelligence Lab, Boston, USA

1971

     Software als Allgemeingut

1982

     Einführung nicht-freier Software

1984

     GNU is Not Unix

1985

     Free Software Foundation

1985

     Emacs

1990

     GNU komplett bis auf den Kernel, HURD

1991

     Linux

1992

     GNU/Linux

1998

     Open-Source-Bewegung

2000

     BMWi fördert "Freie Software und IT-Sicherheit"

2001

     Free Software Foundation Europe

Freie Software
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o    Freiheit

Der Benutzer erhält die Freiheit, die Software

1.   zu benutzen,

2.   zu modifizieren,

3.   weiterzugeben und

4.   modifiziert weiterzugeben.

Zugriff auf den Quelltext ist Voraussetzung.

o    Nicht: "Freibier"!

     o    Freie Software ist häufig kommerzielle Software.

     o    Nichtkommerzielle Software ist längst nicht immer frei.

     o    Es ist in Ordnung, für seine Arbeit Geld zu verlangen.

Es ist aber nicht in Ordnung, anderer Leute Freiheit einzuschränken,
sofern dadurch nicht unmittelbare eigene Nachteile abgewendet werden.

o    Nicht: "lizenzfrei"

     o    Software unterliegt grundsätzlich dem Urheberrecht.

     o    Freie Software ist lizensiert.

Software-Lizenzen
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Copyleft - all rights reversed

o    GNU General Public License (GPL)

     o    Umwandlung in nicht-freie Software nicht erlaubt

     o    Kombination nur mit ebenfalls freien Komponenten erlaubt

Anwendung des Urheberrechts zur Sicherung der Freiheit

o    GNU Lesser General Public License (LGPL)

     o    Umwandlung in nicht-freie Software nicht erlaubt

     o    Kombination auch mit nicht-freien Komponenten erlaubt

o    Lizenzen vom BSD-Typ

     o    Umwandlung in nicht-freie Software erlaubt

     o    Kombination auch mit nicht-freien Komponenten erlaubt

Gefahren
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o    Software-Patente

     o    Patent = zugesichertes Monopol um den Preis der
          Veröffentlichung

     o    Erfinden gehört zum Alltag der Programmierung

     o    Software-Entwicklung wird zum Minenfeld

     o    keine unabhängigen Standards

     o    Freie Software besonders betroffen - aber nicht nur!

o    Weitere Gefahren

"Wir unterstützen Linux!"- Aber nicht GNU!

     o    nicht-freie Software für freie Betriebssysteme: "value
          added" = "freedom substracted"

     o    nicht-freie Bibliotheken

     o    proprietäre Protokolle und Datenformate

     o    Hardware ohne Spezifikationen

Free Software Foundation Europe
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     o    Gründung am 24. April 2001 vollzogen

     o    Kompetenzzentrum für Freie Software

     o    Ansprechpartner für Politiker und Industrie

     o    Verwaltung von Spendengeldern

     o    Sternförmige Verwaltungsstruktur

     o    Assoziierte Organisationen

     o    weitere Informationen: http://fsfeurope.org

o    Erstes Mitgliedertreffen

Sonntag, 6. Mai 2001

Zentrum für GNU/Linux und Freie Software

Villa Vogelsang, Antonienallee 1, 45279 Essen

17 Uhr: Presse

19 Uhr: Öffentlichkeit

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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