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[ox] Re: [ox] Begriffsklärung: Kooperation, Macht, Gewalt



Tach!

Kooperation:

On Sun, Oct 21, 2001 at 05:47:01PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Und ich denke in der Tat, da=DF es erhebliche, f=FCr unseren Zusammenhang
wesentliche Unterschiede zwischen einzelnen Kooperationen des o.g.
Kontinuums gibt. 

Ganz meine Meinung. 

Wenn du einfach postulierst, da=DF das nicht so ist -
wie es der "Gleicher als andere"-Text tut - dann w=FCrdest du
voraussetzen, was eigentlich erst zu zeigen w=E4re. Das halte ich
ebenfalls nicht f=FCr sonderlich n=FCtzlich.

Ich gebe Dir völlig Recht, dass Diferenzierungen nötig sind. Nur möchte ich
die halt _innerhalb_ der Theorie der FK machen. Das ist der ganze
Unterschied.

Deswegen m=FC=DFten wir uns nach meiner Auffassung entscheiden, was wir
wollen und welchen Kooperationsbegriff wir benutzen wollen. Mit einem
weiten lassen sich nach meinem Daf=FCrhalten keine interessanten
Aussagen machen, 

Sehe ich anders. 

mit einem engen l=E4=DFt sich halt nicht die ganze Welt
in einen Begriff packen. Mit letzterem h=E4tte ich aber kein Problem,
denn es gibt ja auch noch viele andere sch=F6ne Begriffe :-) .

Auch zum weiten lassen sich ja viele nicht-Kooperationen finden. Es ist ja
nun nicht so, dass Kooperation, wie ich sie verstehe, _alles_ umfassen würde. 

Macht
-----
Exkurs: Gewalt
--------------
Das finde ich alles ziemlich richtig. Macht hatte ich allerdings als
die *F=E4higkeit* Widerst=E4nde zu =FCberwinden bezeichnet. Nach obiger
Definition also die F=E4higkeit Gewalt einzusetzen. Da ist f=FCr mich der
Zusammenhang zur Gewalt.

Nein, Macht kann man auch ohne Gewalt haben. Das streitest Du ab?

Notwehr / Gegengewalt ist nat=FCrlich auch schon anr=FCchig. Hier
verschiebst du das Problem bei der Gewaltanwendung auf die Zwecke die
damit erreicht werden sollen. M.E. m=FC=DFte es uns um Bedingungen gehen,
in denen es *nicht zweckm=E4=DFig* ist, Gewalt / Macht / etc. einzusetzen.
Und zwar sowohl im je eigenen Interesse nicht als auch im
gesamtgesellschaftlichen. Um in deiner Diktion zu sprechen: Die
Ausnahmef=E4lle *strukturell* zu minimieren.

Jep. Und genau das leistet FK. Na, ich hör Dich stöhnen ;-)

Zur=FCck zur Macht
----------------

Da=DF ihm Verf=FCgungsmacht zuw=E4chst l=E4=DFt sich =FCbersetzen mit Gew=
alt
zuw=E4chst - oder?

Ne, das ist Deine Definition von Macht, nicht meine. 


Freier Wille
steht hier f=FCr anthropologische Grunderfahrungen, wie dass der Mensch=
 nicht
nur lebt, sondern sein Leben f=FChrt [...]. Grundlegend f=FCr diese
Erfahrungen ist aber die Begegnung mit andern Menschen, die mit der
gegenseitigen Anerkennung =FCberhaupt erst den Raum m=F6glichen freien =
Handelns
entstehen l=E4=DFt" F=FCr diese Erfahrung gibt es einen Namen: Autonomi=
e (oder
Selbstentfaltung).

Bei Autonomie ist der Teil der Begegnung aber nicht selbstverst=E4ndlich
drin. Bei dem - auch inhaltlich ziemlich weiten - Begriff der
Selbstentfaltung schon eher.

Ja, so kann man das wohl sehen.


Im folgenden werden dann drei unterschiedliche Erscheinungsweisen der M=
acht
differenziert:
=20
- Befehl und Gehorsam
- Autorit=E4t
- Kooperation
=20
Letztere ist die Macht die ich meine (und ich denke auch Christoph Speh=
r
spricht von dieser Macht und ich verstehe auch Selbstentfaltung genau s=
o:
als gegenseitiges Erm=E4chtigen. Im Handbuch heisst es dazu: "Es ist
offensichtlich, dass sich hier eine geschichtlich neue Form der Macht
ank=FCndigt, in der die Gegenseitigkeit prinzipielle Bedeutung gewinnt.=
" Es
geht um eine "Macht der Menschen", die sich "gleichsam als Herrschaft a=
ller
=FCber alle entfalten kann". Im letzten Satz finde ich "Herrschaft" etw=
as
ungl=FCcklich gew=E4hlt, weil Herrschaft f=FCr mich Asymmetrie beinhalt=
et
(Ausbeutung). Aber man k=F6nnte auch da von der "Macht aller =FCber all=
e"
sprechen.

Hupps, jetzt habe ich den Faden wohl zu sehr verloren. W=FCrdest du
nochmal genauer erl=E4utern, was du mit Macht meinst?

Puh. Tja, war dass denn so unverständlich? Hm. Also eine Quelle eines
möglichen Missverständnisses ist die Verwendung des Wortes "Kooperation" in
der Definition von kooperativer Macht. Da hab ich die Wortwahl aus dem
Wörterbuch übernommen ohne zu merken, dass ich oben Kooperation ja anders
definiert hatte, als der Artikel es verwendet hat. Dort bedeutet Kooperation
wohl so was in Richtung Selbstentfaltung.

Ansonsten weiss ich jetzt auch nicht, wie ich Dir noch weiterhelfen kann.
Vielleicht liest Du die Ursprungsmail nochmal und versuchst dann genauer zu
sagen, was Du nicht verstanden hast? Oder vielleicht kann jemand drittes
versuchen zu "vermitteln"?

Sorry wg. dem Quoting und den Umlauten. Hab keinen Schimmer woran es liegt.

Grüße, Benni
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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