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Re: [ox] Fritjof Capra zum WTC - Terror



Der Text gefällt mir nicht aus mehreren Gründen:

1. Die alte Methode: Wir weisen einen -ismus nach
 und verstecken die Wertung, bzw. schieben sie unter.
Z.B. Wenn man einen "biologismus" nachweist, dann sagt dies prinzipiell gar
nichts über den "Gegner" aus. Wenn wir aber annehmen, dass "Biologismus"
etwas ganz Schlimmes sei, so wird daraus eine Wertung. Methode: den anderen
in eine bestimmte verhasste Ecke stellen.
Wo ich gerade vom Biologismus rede: in diese Ecke sind ja wohl alle
möglichen Denker der Moderne gestellt worden und zum teil wirkt diese
Polemik immer noch nach. Genauso hat de Kaiser seine Gegner als
"Anarchisten" bezeichnet. so konnte man früher seine Gegner als Kommunisten
diffamieren.
Meine Idee: nehmen wir einmal das CDU Parteiprogramm und weisen darin nach,
dass jene Partei "sozialistisch" sei. :-)

2. "Die sprachliche Herabwürdigung von Tieren
setzten sie analog der NS-Propaganda gegenüber Juden."
Helmut Kohl "verglich" einmal Gorbatschow mit Goebbels, indem er eine
Aussage von Goebbels als Referenz anführte. Warum soll man eine solche
Analogie nicht schliessen dürfen? der Grudn hier ist wieder einmal das alte
Dogma von der Eizigartigkeit des "Holocaustes", das kein Aussenstehender
versteht.
"Beim Gebrauch von Lederschuhen, Milch und anderen
Tierprodukten halluzinierten die VeganerInnen schon einen "faschistischen
Kontext."  Nun wird gerade in der Linken sehr inflationär mit dem Begriff
faschistisch umgegangen, so auch in diesem Text.

3.) Dazu zähle ich aber auch die "Ökofaschismus" - Attacken, die wohl Grund
für das Ende des ideologischen Ökogeistes waren

"Bei aller Kritik im Detail bekannte sich beispielsweise die Gruppe "Im
Rausch der Tiefe" zu einem "nicht-omozentristischen" Standpunkt, also einem
Denken, daß prinzipiell nicht vom Menschen ausgeht, sondern von Esoterik und
einer diffus aufgefaßten Natur: "
und? Warum sollen sie diesen Standpunkt denn nichtn vertreten dürfen?

"Seltenheitswert hatten Positionen, die den Naturbegriff der Vegan-Szene als
biologistisch kritisierten oder das Einebnen der Unterschiede zwischen
Mensch und Tier als geistige Vorbereitung für die Vernichtung von Menschen
oder den spießig-kleinbürgerlichen Charakter einer
umstürzlerischen Strategie durch den revolutionierten Magen-Darm-Trakt."
was freilich auch sehr quergedacht ist; I
Ist die Logik der "Wer Tiere vernichtet, vernichtet auch Menschen"-these
doch zwingender, auch wenn ich sie nicht teile.

"begründen eine esoterische, ethnopluralistische, ökorassistische Bewegung,
die in den USA mit ihrem Anti-Zentralismus und Bürgerwehr-Konzepten
Berührungspunke zum konventionellen rechten/konservativen Spektrum hat."
hier kommt die Polemik glasklar raus: Bürgerbewegung, da gibt es doch
auch rechte Bürgerbewegungen, also müssen wir das ablehnen. (nebenbei:auch
das eine Bürgerbewegung "rechts" sei und bestimmte Positionen vertritt, sagt
nichts über ihren Wert an sich aus. Analog könnte man der globalisierenden
Wirtschaft Berührungspunkte mit der Kommunistischen Internationale
nachweisen und sie als "vaterlandslose Gesellen" beschimpfen.

"Er behauptet, mit dem Geist der Erde in Kontakt zu stehen. 1987
veröffentlicht das Earth-First-Magazin ein Titelbild mit der Abbildung
eines germanischen Kriegers, umgeben von Tieren aus der Edda-Mythologie,
Kontakte mit der Neuheiden-Szene werden offen eingeräumt."
Warum soll man sich nicht der germanischen Mythologie bedienen dürfen?
Nur weil das 19. Jh. ist? Welche Gefahr geht von der Edda aus?

"Die Rückkehr der Wildnis als Gesellschaftsform ist keine Utopie, sondern
eine Horrorvision und Menschen, die bei Blitz und
Donner, schlechter Ernte oder Krankheit die Strafe einer Gottheit fürchten,
sind keine allseitig entwickelten, freien Individuen."
Wer macht hier wem einen Rassismusvorwurf? Menschen, die unter
animalistischen Religionen leben, sind für den Autoren
die "Wilden", deren Leben einer "Horrorvision" gleichkommt. Vielleicht
sollte man einmal in die Länder fahren und mit den Menschen
Kontakt aufnehmen, die unter diesen "Bedingungen" leben. Mal ein Beispiel:
Wenn jemand mit dem Argument, man schlitze seiner mutter ja auch nicht den
Bauch auf, darauf verzichtet, Edelsteine von seinem Grundstück zu schürfen,
ist der dann ein Barbar? Hier dampft so viel "zivilisatorischer" hochmut und
Aroganz mit, wir vergessen immer wie wenig rational unser eigenes Handeln
häufig ist.

"Heftig bekämpft werden die neuen ÖkofaschistInnen in den USA von der
Strömung um den Ökoanarchisten Murray Bookchins."
da haben wir es ja: "Faschismus", sicherlich kann man diesen Herrn
bookchins auch mit netten ideologischen Nachweisen wiederum in die rechte
Ecke stellen und damit seine Gegner rehabilitieren :-)

"Geplagt von einem Beschützer-Syndrom langt Pilgrim beim faschistischen
Geschichtsrevisionismus an: Er wolle den Schutz der Tiere "genießen",
weil er "immer auf der Seite der Kleinen und Schwachen" stehe, "für die
Juden gegen die Deutschen, für die Deutschen gegen die Amerikaner."
interessant zu hören, dass der "Geschichtsrevisionismus" auf der Seite
der Kleinen und Schwachen, der "Juden gegen die Deutschen" stehe...

"Ein weiterer gewichtiger Grund lautet, "ich will erotisch, stark und potent
bleiben." Laut Pilgrims eigenem Zeugnis steigert vegetarische
Kost die Potenz."
und Potenz lehnen wir ja alle aus tiefster Seele ab... An dieser Stelle
könnte ich mal wieder den Spiess umdrehen und dem Autor vorwerfen, dass er
indem er die Potenz ablehne, sich gegen den Menschen und seine
Selbstentfaltung blabla, in eine Linie mit den Bevölkerungsreduktionspack zu
stellen sei blA bla bla bla
Man kann wohl immer was finden...


Ausgangspunkt ist, daß menschliches und nichtmenschliches Leben und die
Vielfalt der Lebensformen einen Wert in sich selbst haben, unabhängig von
der
Nützlichkeit der Natur für menschliche Zwecke,
welch schändliche These, eine "zweckloser" Mensch, undenkbar...  :-(

Als Ursache ökologischer Zerstörungen sehen die TiefenökologInnen nicht die
kapitalistische Produktionsweise, nicht die Ausbeutung von Mensch
und Natur, sondern den Mangel an Spiritualität. So behauptet *Fritjof
**Capra* in dem Bestseller "Wendezeit", Umweltzerstörungen seien
Ausdruck eines überholten Weltbildes und die Rettung liege in einem
Wertewandel hin zu einem intuitiven Denken.
was immer das sein mag, aber was ist daran so schlimm? Vielleicht hat er
ja recht? Produktionsweisen spiegeln auch bestimmte Werte. Ich finde die
Position von Capra zwar naiv und populisitsch, sehe aber keinen Grund sie zu
attackieren, vor allem Stellungsnahmen von capra mit dem Grund abzulehnen,
dass er "aus einer bestimmten Ecke komme"

Wie andere New-Age-Ideologen greift *Capra* die neuzeitliche Wissenschaft
pauschal an. Er spricht von der "mechanistischen", alten,
"zergliedernden" Wissenschaft, die sich seit dem 16./17.Jahrhundert
durchgesetzt habe, als die "Vorstellung von einem organischen, lebenden,
spirituellen Universum (...) durch das Bild von der Welt als Maschine
ersetzt (wurde)
eine Kritik, die bei Platon ansetzt und aus meiner sicht vollkommen
berechtigt ist. Man sehe sich nur einmal den ideologischen blödsinn aus dem
Lager der KI an, Minsky usw.

Die "neue" Wissenschaft Capras ist dagegen ganzheitlich, mystisch und
ökologisch und heißt Systemtheorie, d.h. es geht um die Einordnung der
Teile und Untersysteme und deren Funktionieren in einem größeren
Zusammenhang.[25]
Capra ist ein Schwätzer, aber das Denken in Systemen,d as er
postuliert, ist ja üblich in der modernen Wissenschaft. Capra bietet etwas
an, das schon alle haben

Die Begriffe organisch und ganzheitlich entstammen der völkischen
Traditionslinie der deutschen Romantik.
A ja, sicherlich haben die romantischen spinner des 19.Jh auch vom
organischen Ganzen gesprochen, aber was sagt dies über die Begriffe aus, zu
völkisch übrigens eine anmerkung: Hitler slebst spricht in Mein kampf davon,
dass er selbst nicht so genau wisse, was das heisssen solle, das spiele für
ihn aber auch keine Rolle. Ich sehe das mit ganzheitlich und organisch
ähnlich, die Herkunft ist doch vollkommen egal, wer das als Erster benutzt
hat, das sind semantische Assoziationsfelder...

"Aus organizistischer Perspektive ist die Welt bzw. die Gesellschaft ein
biologischer Organismus, mit verschiedenen Gliedern und Individuen, die
sich dem Ganzen/der Gemeinschaft unterzuordnen haben. "
wie Jünger im Weltstaat, aber ich dneke das ist jetzt wirklich die
falsche Ecke...

"Die jüdisch-christliche Religion wird seit Nietzsche von der Rechten
angegriffen, weil sie das Prinzip der Gleichheit vertritt,
nicht nur von der Rechten, aber ehe man über Nietzsche spricht, sollte
man ihn selbst lesen. Da wird man erkennen, dass der Kardinalfehler der
meisten Schreiberlinge ist, eine "Lehre" bei ihm zu suchen, während
Nietzsche mehr ein Denkrabauke mit wechselnden Masken ist, der mehr eine
haltung zelebriert.

und von den esoterischen ÖkofaschistInnen, weil sie
monotheistisch-anthropozentrisch ist, statt pantheistisch-ganzheitlich.
ich denke ein Verdienst der sogenannten "Ökofaschisten" ist, dass sie
die westliche Ideologie, der religiöse Fortschritt sei über die primitiven
animalistischen Religionen hin zum monotheismus gegangen, zerschmettert
haben in ihrer naiven Idealisierung der sogenannten Naturreligionen.

"In einem Satz relativiert Metzner die Verbrechen des NS-Faschsimus,
indem er sie in einer nicht näher bestimmten Anzahl von "Holocausts"
verschwinden läßt und unterstellt den gemordeten Juden und Jüdinnen eine
Mitschuld qua Zugehörigkeit zu einer monotheistischen Religion."
Nein, er vertritt nur die these, dass dies der Auswuchs eines bestimmten
religiösen geistes gewesen sei.  Dies hat nichts mit menshclicher "Schuld"
zu tun, sondern ist religiöse Ideologiekritik. Genauso gut könnte man
freilich dem Eisenbahnfetischisten Friedrich Liszt die Schuld an Ausschwitz
geben.

"Seine Alternative zu Nationalstaaten ist wiederum der faschistische
Ethnopluralismus: "Dezentralisierung zu pluralistischen Gesellschaften
völkischer und nationaler Gruppierungen..., die Verbreitung der
bioregionalen Selbstversorgung und Selbsterhaltung."
auch hier wieder das Prinzip: Faschistisch ist, wer nicht unserer
Meinung ist, jetzt also ist der Pluralismus als fashcistisch gebrandmarkt.

Thomas Berry, der als "Theologe der Bewegung" gilt und Direktor des
Riverdale Centre of Religious Research bei New York ist, definiert
Bioregion als "häuslichen Schauplatz einer Gemeinschaft wie das Heim der
häusliche Schauplatz einer Familie ist." Demnach ist die Erde eine
"einzige, allumfassende Gemeinschaft", unterteilt in bioregionale
Gemeinschaften, "relativ selbstversorgend in den sich stetig erneuernden
Prozessen der Natur eingebettet". Bioregionen sind "funktionale
Einheiten des Planeten", die sich selbst fortplanzen, selbst regieren,
selbst heilen und mit Sinn erfüllen. Menschen sollen als Mitglieder an
der "Erdengemeinschaft" teilnehmen.
Vielleicht eine seltsame vorstellungm die an religiöse
Extremgemeinschaften, wie die der Mennoniten oder die Kibuzze erinnert, aber
was ist denn so schlimm an einer solchen Vision, abergesehen vom Fetisch des
Kollektivs?

Die Geburtenrate ist demnach in den letzten dreißig Jahren drastisch
gesunken, die Weltbank prognostiziert, daß das Wachstums bei rund 12,1
Milliarden Menschen im Jahr 2150 stagnieren wird.
Aber eine Wahrheit kann nicht entwertet werden, dass eine sich
exponetiell vermehrende Menschheit imme mehr Raum de Erde besiedelt, Natur
vernichtet und die Bevölkerungsdichte steigt. Wahr ist auch dass der
wachstumsprozess stagnieren muss und das dies evtl. gefährlichen
auswikrungen verbunden sein kann, neuen Verteilungskämpfen, Krisen durch
Völkerwanderungen, usw. Das ist in jedem Fall eine tatsache, die aber nicht
zu inhumanen Empfehlungen missbraucht werdne darf..

Ein sozialdarwinistisches Programm avant la lettre.
hinzuweisen sei darauf: Darwin war kein "Darwinist"

Organisatorisch wird dieser Teil getragen etwa von der /Gesellschaft für
angewandte Tiefenökologie e.V./ mit Sitz in
München. Sie organisiert beispielsweise Seminare zu Themen wie "Die
Stimme der Erde in mir hören" oder "Der Müll in uns und um uns herum"
:-) aber mal im ernst: Welche Gefahr geht von den Leuten aus?

und sorgt für die Verbreitung tiefenökologischer Ideen.
wie schändlich, verbreiten glatt ihre Ideen, das sollte man
verbieten...:-)

Beide schreiben für zahlreiche Zeitschriften in diesem Spektrum, etwa in
"Contraste".
hmmm, Contrate, hmmm contraste ....

Ansonsten begrüsse ich die Wachsamkeit, es fragt sich nur, ob man nicht
lieber getreu nach
dem alten Spiesser Meister Kong sagen sollte: "Irrlehren bekämpfen schadet
nur."





















----- Original Message -----
From: "Stefan Winkler" <stef.winkler gmx.de>
To: <liste oekonux.de>
Sent: Monday, October 01, 2001 3:24 PM
Subject: Re: [ox] Fritjof Capra zum WTC - Terror


[1  <text/plain; ISO-8859-1 (8bit)>]
Lieber Franz,

dem New-Age Vordenker Capra sollten wir in dieser Liste nicht auf den
Leim gehen.

Vgl. Peter Bierl (Ökologische Linke) in Ökolinx 23 / 1996 S. 36-45:
"Statt Befreiung der Menschen die Mystifikation der Erde" in der Rubrik
Ökofaschismus I: Bioregionalismus und Tiefenökologie

Gruss Stefan

-------------------schnipp-----------------------------------

Erschienen in *ÖkolinX* Nr.23, 1996



*Titel:* Und ewig rauschen die Wälder



Autor: Peter Bierl, Mitarbeit: Anke Lehmann



Antext: *ÖkoLinX* 23/1996 - Mit den ideologischen Grundlagen des
organisierten tierrechtsbewegten Veganismus setzt sich der folgende
Beitrag auseinander. Die Veganismus-Diskussion in der autonomen Szene
ist zwar abgeflaut, das Potential von Bioregionalismus und
Tiefenökologie, ökofaschistische Tendenzen zu stärken, ist geblieben. An
Lebensgefühl und Geldbeutel verschiedener Gruppen ausgerichtet,
transportieren sie mit neuer Begrifflichkeit bekannte Positionen wie die
Legende von der Überbevölkerung als Ursache ökologischer Zerstörung und
sortieren in lebenswertes und unwertes Leben. Anknüpfen können sie bei
Bevölkerungspolitik und Rassismus an den gesellschaftlichen Konsens und
an den Singer-Diskurs um Euthanasie. Von dem australischen Bioethiker
hat die Bewegung die Begriffe Speziesismus und Tierrechte übernommen. In
diesem ersten Teil geht es um Grundbegriffe und die bundesdeutsche
Szene, in der nächsten *ÖkoLinX* folgt ein Beitrag über die Bewegung in
den USA.



Lauftext: Typisch für den moralischen Rigorismus der Bewegung ist die
Rede eines Mitglieds der Veganer Offensive Ruhrgebiet (VOR), gehalten
auf der Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes der Tierbefreier im
April 1993: Lederschuhe, Wolle, Milch- ("Milch ist Raubmord", andere
sprechen von "weißem Blut"), Honig- und Eierkonsum werden abgelehnt. Bei
Hühnern ist egal ob sie aus einem "KZ-Schuppen" stammen oder nicht. Der
Veganismus bekämpfe den "Mythos des glücklichen Huhnes auf der grünen
Wiese", verkündet der Redner und militante VeganerInnen attackieren
deshalb auch Biometzgereien.[1]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn1>



Auf dem Autonomie-Kongreß im April 1995 in Berlin versuchte die
Veganismus-Fraktion ihren Einsatz gegen die Ausbeutung und Quälerei von
Tieren in den Rang des Kampfes gegen eine "unity of oppression" zu
heben. Das theorielose Aneinanderreihen von Kapitalismus, Rassismus und
Sexismus sollte um eine Facette erweitert werden. So wie am Beginn der
Triple-Oppression-Debatte behauptet wurde, der Marxsche Klassenbegriff
sei überholt, formulierten die AutorInnen des Kongreßpapieres "Durch
Wände sehen", daß es auf dieser Welt noch viele andere schlimme Dinge
gibt, die der Triple-Oppression-Ansatz ausklammere: "In England z.B.
werden längst ageism (Unterdrückung aufgrund des Alters) und ableism
(Unterdrückung aufgrund von Nicht-/Fähigkeit) als eigenständige
Unterdrückungsformen zwischen Menschen genannt, jenseits davon z.B.
speciesism (Unterdrückung einer Spezies/eines Lebewesens durch ein
anderes."[2]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn2>



Mit dieser letzten Stufe, der Unterdrückung eines Lebewesens durch ein
anderes, ist keineswegs eine generelle Absage an Theorie erreicht,
sondern der Übergang zu einer bürgerlich-autoritären. Der Mensch ist dem
Menschen ein Wolf, schrieb im 17.Jahrhundert der Theoretiker der
absolutistischen Diktatur, Thomas Hobbes und hob damit in den Rang einer
quasi natürlichen Bestimmung, was die entstehende kapitalistische
Konkurrenzgesellschaft aus den Menschen formt. Daß der Mensch von Natur
aus schlecht ist, gehört seitdem zum Überzeugungsrepertoire jener, die
ein bürgerlich-liberales politisches System durch eine Diktatur ersetzen
wollen und ein "Recht des Stärkeren" propagieren, zwecks Abbau von
erkämpften sozialen Leistungen und Selektion bis Ausmerze von Armen,
Behinderten, Kranken und Alten.



Daß der Mensch verderbt ist durch die Zivilisation und der Planet von
der Plage befreit werden muß, ist der Kern der Lehre von der sogenannten
Erdbefreiung. Namen wie Earth First! (EF) sind Programm. Die äußersten
Konsequenzen dieses Weltbild illustrierte die Zeitschrift Instinkte:
beispielsweise Fotos vom Erdbeben in der japanischen Stadt Kobe mit dem
Text "Die Rache der Erde" oder die Verklärung eines Mörders, der
Betonbrocken von einer Brücke warf und damit einen Autofahrer tötete.[3]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn3>



Die Diskussion in der autonomen Szene entbrannte aufgrund der
unerträglichen Gleichsetzung der Verbrechen des NS-Faschismus mit der
quälerischen Praxis von Massentierhaltung und Tierversuchen und wegen
Attacken auf Homosexualität und eine selbstbestimmte weibliche
Sexualität durch Gruppen wie Hardline/Frontline. Bereits 1994 gab es in
München Streit nach einem VeganerInnen-Auftritt am 1.Mai. Ausgehend von
der Hypothese des "Speziesismus als verkannter Herrschaftsform" folgte
der Begriff Tier-KZs. Beim Gebrauch von Lederschuhen, Milch und anderen
Tierprodukten halluzinierten die VeganerInnen schon einen
"faschistischen Kontext." Die sprachliche Herabwürdigung von Tieren
setzten sie analog der NS-Propaganda gegenüber Juden, die in beiden
Fällen zur Vernichtung führe. Tierzucht wurde auf die gleiche Stufe
gestellt wie NS-Bevölkerungpolitik und Rassegesetze.[4]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn4>



Die Debatte in der autonomen Szene offenbarte Defizite beim Thema
Ökologie, die die bioregionalistische Ideologie ausfüllen könnte, womit
zugleich deren esoterische und ökorassistische Komponenten transportiert
werden. Bei aller Kritik im Detail bekannte sich beispielsweise die
Gruppe "Im Rausch der Tiefe" zu einem "nicht-homozentristischen"
Standpunkt, also einem Denken, daß prinzipiell nicht vom Menschen
ausgeht, sondern von Esoterik und einer diffus aufgefaßten Natur: Es sei
ein Fehler der Linken, Spiritualität zu tabuisieren oder als
faschistisch zu kritisieren. Religion sei "nicht nur der Stoßseufzer des
unterdrückten Volkes, sein Opium", sondern positiv. Als Beispiel mußten
wie gehabt nicht weiter bezeichnete "amerikanische Indianer" herhalten.
Als nichtausbeuterische Alternative zum Veganismus schlägt die Gruppe
eine "menschliche Praxis des Tötens" vor, wie sie "indigene Völker"
pflegen, die Tiere vor dem Schlachten und Verspeisen heilig sprechen und
dankbar sind.[5]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn5>



Seltenheitswert hatten Positionen, die den Naturbegriff der Vegan-Szene
als biologistisch kritisierten oder das Einebnen der Unterschiede
zwischen Mensch und Tier als geistige Vorbereitung für die Vernichtung
von Menschen oder den spießig-kleinbürgerlichen Charakter einer
umstürzlerischen Strategie durch den revolutionierten
Magen-Darm-Trakt.[6]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn6>
So wie das friedensbewegte Dogma einst besagte, daß der Friede in der
kleinsten Hütte beginnt, pflegen die VeganerInnen heute den naiven
Glauben, korrektes Konsumieren beziehungsweise Nichtkonsumieren löse
alle Probleme. Nun mag es gute Gründe für vegetarische Ernährung geben,
die simple Rechnung, daß im Trikont niemand verhungert sondern siebenmal
mehr Nahrung zur Verfügung steht, offenbart Unkenntnis. So wie in den
30er Jahren mit Kaffee beheizt in Brasilien die Lokomotiven fuhren,
werden bis heute zum Zweck der Kapitalverwertung pflanzliche Produkte,
potentielle Nahrungsmittel, vernichtet. Oder auf den Böden in Kolumbien
und Kenia wachsen Blumen für den deutschen Muttertag oder die Flächen
sind für "nachwachsende Rohstoffe" etwa für den ökologisch
zerstörerischen Autoverkehr einkalkuliert.



Völlig unbeeindruckt von der bundesdeutschen Debatte startete das
österreichische linksradikale /Tatblatt/ im Herbst 1995 eine Serie über
"Ökos ohne Furcht und Tadel" Im ersten Beitrag über Earth First! in den
USA wurden zwar bevölkerungspolitisch-rassistische Positionen erwähnt,
aber Militanz, Verfolgung durch das FBI und ein angeblich
fortschrittlicher Flügel namens "SozialökologInnen"  - in Wahrheit
agieren unter dieser Bezeichnung die schärfsten KritikerInnen der EF -
genügten für die falsche Schlußfolgerung, "Biozentrismus ist eine
revolutionäre Philosophie."[7]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn7>



Die Anfänge der Bewegung



Was sich hierzulande vor allem als tierrechtsbewegter Veganismus
austobt, basiert auf den ideologischen Konzepten der Tiefenökologie und
des Bioregionalismus, die in den USA entstanden sind. Ihrem
menschenfeindlichen und ökofaschistischen Gehalt nach sind sie mit jenen
der deutschen FaschistInnen kompatibel. Dazu kommt eine Radikalisierung
von Vegetarismus und Tierschutz zu Veganismus und Tierrechten, der
ideologisch vor allem auf den Euthanasie-Propagandisten Peter Singer
zurückgeht.



Die tiefenökologische und bioregionalistische Strömung entwickelte sich
im Lauf der 70er Jahre in den USA als Teil der gegenkulturellen
Strömungen (Hippies), der Ökologie- und Frauenbewegung. Im Gefolge des
New Age breitete sich die Bewegung in den 80er Jahren aus; was den
militanten Flügel betrifft begünstigt durch das Versagen reformistischer
Ansätze. Bioregionalismus und Tiefenökologie begründen eine esoterische,
ethnopluralistische, ökorassistische Bewegung, die in den USA mit ihrem
Anti-Zentralismus und Bürgerwehr-Konzepten Berührungspunke zum
konventionellen rechten/konservativen Spektrum hat.



Wichtig für die Verbreitung waren am Anfang literarische Werke wie der
Roman "Ökotopia" (1975) von Ernest Callenbach. Der New Yorker Reporter
William Weston bereist 1999 die ehemaligen US-Bundesstaaten Oregon,
Washington und den Norden Kaliforniens. Unter der Führung der
"Survivalist Party" hat sich das Gebiet 1980 abgespalten und einen
bioregionalistischen Staat errichtet. Das fiktive Tagebuch über den
ökotopianischen Alltag, die gesellschaftliche Struktur, die
Institutionen und Umgangsformen, sind von der Radikalität der
EF-Ideologie noch entfernt, enthalten aber schon eine krude Mischung aus
emanzipatorischen und rechten Vorstellungen. Leben in großen Kommunen,
Kleinfamilien und exklusive Paarbeziehungen sind aufgehoben, die
politische Struktur kombiniert repräsentative und basisdemokratische
Elemente. Es gibt keine Autos, sondern ein ausgebautes Netz aus Zügen
und Bussen, einschließlich einer Art Magnetschwebebahn. Sonnen- und
Windenergie, Biomasse, Erdwärme und Gezeitenkraftwerke haben Atomenergie
und fossile Dreckschleudern ersetzt. Das Wirtschaftssystem ist
ausdrücklich nicht sozialistisch. Die Lohnarbeit ist nicht aufgehoben,
Güter und Dienstleistungen haben Warencharakter, die Betriebe sind im
Besitz der ProduzentInnen, stehen aber untereinander in Konkurrenz. Es
gilt die 20-Stunden-Woche ohne Leistungsdruck. Jede/r hat Anspruch auf
ein Mindesteinkommen.



Das Verhältnis zur Natur beinhaltet spirituelle Momente. Fleisch wird
vor allem in Form von erlegtem Wild konsumiert. Die jungen Männer führen
ritualisierte Kriegsspiele auf, als angeblich zivilisiertes Ventil für
einen männlichen Trieb zu Kampf und Krieg, den Callenbach unterstellt.
Männer verschiedener Wohnbereiche oder Betriebe treten sich mit Speeren
gegenüber, in Kriegsbemalung und unter Drogen. Der Kampf endet, wenn ein
Krieger verletzt ist, was für seine Gruppe die Niederlage bedeutet.
Callenbachs Ökotopia ist eine Art Apartheidssystem: Stadtviertel mit
überwiegend schwarzer Bevölkerung oder ehemalige Chinatowns sind eigene
Staaten, dazu gibt es ein weiteres größeres Gebiet namens "Soul City"
für Schwarze. Für LateinamerikanerInnen ist ebenfalls ein eigener Staat
geplant, allerding müssen noch Umsiedlungen vorgenommen werden.
Außenpolitisch unterstützt Ökotopia bioregionalistische Gruppen in aller
Welt gemäß dem Ziel, daß sich alle größeren Staaten in kleinere
untergliedern sollen.[8]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn8>



Ebenfalls 1975 veröffentlicht Edward Abbey die "Monkey Wrench Gang". Die
dort beschriebenen Ecotage-Aktionen sind das literarische Vorbild für
Earth First!. Deren Gründer Dave Foreman meint: "Es ist an der Zeit, daß
sich eine Krieger-Gesellschaft erhebt auf der Erde und sich vor den
Moloch der Zerstörung wirft."[9]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn9>
Er behauptet, mit dem Geist der Erde in Kontakt zu stehen. 1987
veröffentlicht das Earth-First-Magazin ein Titelbild mit der Abbildung
eines germanischen Kriegers, umgeben von Tieren aus der Edda-Mythologie,
Kontakte mit der Neuheiden-Szene werden offen eingeräumt.[10]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn10>



ErdbefreierInnen wie Foreman preisen die Wildnis als Alternative zur
Zivilisation. Sie pflegen den uralten Mythos vom goldenen Zeitalter, vom
unschuldigen Naturzustand der Menschheit. Dem Mythos haben manche zugute
gehalten, daß die Erinnerung an eine vergangene urkommunistische
Gesellschaft bewahrt wird und die Hoffnung mitschwingt, einst würden die
Gegensätze einer auf der Ausbeutung von Menschen durch Menschen
beruhenden Herrschaftsordnung überwunden. Im rückwärtsgewandten Sinn
eines "Zurück zur Natur" aber sind die Unterstellung einer
überbevölkerten Erde und der Gedanke an Massentötungen enthalten.
EF-IdeologInnen sprechen davon, die Zahl der Menschen um 80 Prozent zu
reduzieren.



Die Vision einer globalen Gesellschaft regional begrenzter,
völkisch-spirituell fundierter Stämme ist eine weitere Variante der
Projektion vom edlen Wilden und seiner natürlichen Lebensweise. Der
soziale Zusammenhalt und die Gleichheit basieren auf brutalem Mangel. Wo
die kollektive menschliche Produktivität kaum entfaltet ist, ergibt der
Stoffwechsel mit der Natur gerade das Überlebensnotwendige. Die
materiellen Voraussetzungen für Klassenspaltung und Herrschaft fehlen.
Das einfache Leben schließt Grausamkeiten ein. Traktate über Euthanasie
und Kindsmord offenbaren, daß manche EF-Ideologinnen sind sich darüber
völlig klar sind. Die Rückkehr der Wildnis als Gesellschaftsform ist
keine Utopie, sondern eine Horrorvision und Menschen, die bei Blitz und
Donner, schlechter Ernte oder Krankheit die Strafe einer Gottheit
fürchten, sind keine allseitig entwickelten, freien Individuen.



Heftig bekämpft werden die neuen ÖkofaschistInnen in den USA von der
Strömung um den Ökoanarchisten Murray Bookchins. Er bezeichnet die
TiefenökologInnen und BioregionalistInnen als "offene Rassisten,
Survivalists... ausgesprochene Reaktionäre" und "Macho-Bergmenschen wie
David Foreman von Earth first, einer Zeitschrift, die das Evangelium von
der Menschheit als einer Art Krebs an der lebendigen Welt predigt."[11]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn11>
im Unterschied dazu umfaßt Bookchins Konzept der Sozialen Ökologie die
Analyse von Ausbeutungsmechanismen und Herrschaftsstrukturen sowie eine
Wissenschaftskritik.[12]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn12>



Earth First! entstand 1979 in den USA und breitet sich über die
angelsächsischen Länder weiter aus. Die Kontaktliste der US-Zeitschrift
Earth First verzeichnet gegenwärtig Adressen in Kanada, Großbritannien,
Schottland, Australien, Indien, Philippinnen, Slowakei, Rußland, Polen
und der BRD.[13]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn13>
Die Bewegung ist lose organisiert und agiert unter verschiedenen Namen,
in denen sich Schwerpunkte ausdrücken wie etwa Friends of the Wolfe. In
Großbritannien gibt es die Earth Liberation Front und die Animal
Liberation Front. Lediglich die Gefangenenhilfsorganisation hat
Vereinsstruktur. Die britischen und deutschen BioregionalistInnen sind
aktiv gegen Straßenbauten und in Hüttendörfern, wo sich Widerstand und
ein Leben "außerhalb" der Zivilisation am besten verbinden lassen.



In der BRD lag der Schwerpunkt zunächst auf Tierschutz und Ernährung.
1985 veröffentlichte der 2001-Verlag die "Zehn Gründe kein Fleisch zu
essen" von Volker Elis Pilgrim. Darin wird der Vegetarismus als
revolutionäres Mittel gegen das Patriarchat angepriesen und Tierquälerei
mit NS-Massenmord gleichgesetzt. Pilgrim schreibt, "wir bilden uns ein,
was der Mensch dem Menschen antut, sei das Schlimmste. Nein, Tiertötung
und Tierquälerei sind schlimmer als Menschentötung und Menschenquälerei.
Was die Menschen einander antun, ist ihre Sache." Er steigert sich zu
der These: "Das heutige Tiertöten in der Fleischindustrie und im
Testlabor ist eine Fortsetzung von Auschwitz, ja eine Steigerung."[14]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn14>



Pilgrim begründet den Veganismus damit, daß er nicht Männer töten und
Mütter quälen wolle um Milch zu trinken, gemeint sind Kälber und Kühe.
Außerdem wolle er "die Rache" der getöteten Tiere vermeiden. Geplagt von
einem Beschützer-Syndrom langt Pilgrim beim faschistischen
Geschichtsrevisionismus an: Er wolle den Schutz der Tiere "genießen",
weil er "immer auf der Seite der Kleinen und Schwachen" stehe, "für die
Juden gegen die Deutschen, für die Deutschen gegen die Amerikaner."[15]
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amp;lr=lang_de#_ftn15>
Ein weiterer gewichtiger Grund lautet, "ich will erotisch, stark und
potent bleiben." Laut Pilgrims eigenem Zeugnis steigert vegetarische
Kost die Potenz.[16]
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amp;lr=lang_de#_ftn16>



Solcherart ideologisch aufgerüstet traten Anfang der 80er Jahre neue
Tierrechtsgruppen auf, es gab die ersten Tierbefreiungsaktionen. Ende
der 80er Jahre entstanden Gruppen wie die Tierrechts-Aktion-Nord (TAN)
oder die deutsche Sektion von Animal Peace.[17]
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amp;lr=lang_de#_ftn17>
Dazu kamen später "Erdbefreiungsgruppen" mit bioregionalistischer
Ideologie. Oft agierten die Gruppen unter wechselnden Bezeichnungen,
etwa im Ruhrgebiet, wo sich die Veganer Offensive Ruhrgebiet als
beständigeres Projekt entwickelte. EF gründete sich bundesweit erst
1994, im Dezember fand das zweite Bundestreffen mit 25 TeilnehmerInnen
in Kamen statt, das dritte 3. Bundestreffen folgte im Juni 1995 in
Wolfsburg.[18]
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amp;lr=lang_de#_ftn18>



Esoterik und Organizismus als Grundlage



Das ideologische Fundament sind der Bioregionalismus und die
Tiefenökologie. Den Begriff Tiefenökologie entwickelte der norwegische
Philosoph Arne Naess 1973 in einem Aufsatz. Absicht ist, Ethik, Normen,
Werte und Verhalten mit Ökologie zu verbinden, den "Übergang von
ökologischer Wissenschaft zu ökologischer Lebensweisheit und
ganzheitlicher, also allseitig lebensfördernder Praxis..." zu
schaffen.[19]
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amp;lr=lang_de#_ftn19>



Zusammen mit dem US-amerikanischen Tiefenökologen George Sessions
entwickelte Naess ein Acht-Punkte-Konzept. Ausgangspunkt ist, daß
menschliches und nichtmenschliches Leben und die Vielfalt der
Lebensformen einen Wert in sich selbst haben, unabhängig von der
Nützlichkeit der Natur für menschliche Zwecke, Der Mensch habe kein
Recht, diese Vielfalt zu verringern, außer um "überlebensnotwendige
Bedürfnisse" zu befriedigen. Als fünften Punkt formulierten Sessions und
Naess, daß "das Wohlsein des Menschen und seiner Kulturen und das
Überleben der nichtmenschlichen Daseinsformen (...) einen deutlichen
Rückgang der Weltbevölkerung voraus(setzt)." Gefordert werden vage
"andere" ökonomische, technische und ideelle Strukturen sowie ein
geistiger Wandel, ein anderer Maßstab von Lebensqualität, der anstelle
materieller Güter die Wahrnehmung von Situationen mit innerem Wert
setzt.[20]
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amp;lr=lang_de#_ftn20>



Als Ursache ökologischer Zerstörungen sehen die TiefenökologInnen nicht
die kapitalistische Produktionsweise, nicht die Ausbeutung von Mensch
und Natur, sondern den Mangel an Spiritualität. So behauptet *Fritjof
**Capra* in dem Bestseller "Wendezeit", Umweltzerstörungen seien
Ausdruck eines überholten Weltbildes und die Rettung liege in einem
Wertewandel hin zu einem intuitiven Denken.[21]
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amp;lr=lang_de#_ftn21>



Ein neues ökologisches, spirituelles Bewußtsein werde die Einordnung des
Menschen ins "planetare Ökosystem" bewirken.[22]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn22>
Teifenökologie, englisch deep ecology, gehe davon aus, schreibt *Capra*,
"daß das ökologische Gleichgewicht tiefgreifende Wandlungen in unserer
Auffassung von der Rolle des Menschen im planetaren Ökosystem
erforderlich macht." Ziel sei "eine Bewußtseinsform, in der sich das
Individuum mit dem Kosmos als Ganzem verbunden fühlt, dann wird
deutlich, daß ökologisches Bewußtsein im wahrsten Sinne des Wortes
spirituell ist.[23]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn23>



Wie andere New-Age-Ideologen greift *Capra* die neuzeitliche
Wissenschaft pauschal an. Er spricht von der "mechanistischen", alten,
"zergliedernden" Wissenschaft, die sich seit dem 16./17.Jahrhundert
durchgesetzt habe, als die "Vorstellung von einem organischen, lebenden,
spirituellen Universum (...) durch das Bild von der Welt als Maschine
ersetzt (wurde)...."[24]
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amp;lr=lang_de#_ftn24>
Die "neue" Wissenschaft Capras ist dagegen ganzheitlich, mystisch und
ökologisch und heißt Systemtheorie, d.h. es geht um die Einordnung der
Teile und Untersysteme und deren Funktionieren in einem größeren
Zusammenhang.[25]
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amp;lr=lang_de#_ftn25>



Die Begriffe organisch und ganzheitlich entstammen der völkischen
Traditionslinie der deutschen Romantik. Im Abwehrkampf des feudalen
Regimes gegen die bürgerliche Revolution (in Gestalt der napoleonischen
Eroberung) entstand anders als in Großbritannien, den USA und Frankreich
die deutsche Nation nicht aus einer - wie auch immer beschränkten -
bürgerlichen Revolution, sondern als Projekt der Herrschenden gegen eine
solche Umwälzung. Der Begriff Nation fußte nicht auf einem existierenden
staatlich verfaßten Territorium, sondern mußte biologistisch und
spirituell, aus "deutschem Blut" und "deutschem Geist" bzw. "deutschem
Wesen" abgeleitet werden.[26]
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amp;lr=lang_de#_ftn26>
Gottfried Herder, die Grimm-Brüder und Friedrich Carl v.Savigny erfanden
den "Volksgeist" als Gegenkonzept zur Volkssouveränität. Er habe seinen
Sitz "in der höheren Natur des Volkes als eines stets werdenden, sich
entwickelnden Ganzen" und erzeugt das Bewußtsein des einzelnen, ebenso
wie Recht, Sprache, Sitte und den Staat als "die organische Erscheinung
des Volkes", schreibt etwa Savigny. Adam Müller leitete aus der
"Ganzheit" Natur die Völker als Unter-Ganzheiten ab, jedes in sich
homogen, nach außen heterogen. Abgrenzung und Krieg waren für Müller und
Ernst Moritz Arndt notwendig, damit ein Volk sich selbst in dieser
"Ganzheit" spürt. Friedrich Julius Stahl begründete die Einheit des
Volkes schließlich auf dem selben Blut. Volks- und Rassengeister spuken
bis heute beispielsweise durch die Anthroposophie und Rudolf Bahro
leitet einen angeblichen "Volkscharakter" aus biologischen "Ganzheiten"
wie Horde, Stamm, Volk, Nation ab.



Aus organizistischer Perspektive ist die Welt bzw. die Gesellschaft ein
biologischer Organismus, mit verschiedenen Gliedern und Individuen, die
sich dem Ganzen/der Gemeinschaft unterzuordnen haben. Dies meint der
Begriff von der natürlichen Ordnung. Die zentrale Botschaft ist
hierarchisch und antidemokratisch: Das Individuum hat sich einer
spirituell/religiös aufgefaßten Ganzheit zu unterwerfen ("Du bist
nichts, Dein Volk ist alles!"). Anstelle von Konflikten, die auf
sozialen/politischen Gegensätzen beruhen und damit historische
Entwicklung und Veränderung ermöglichen, wird Harmonie gepredigt und
erzwungen.[27]
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amp;lr=lang_de#_ftn27>



*Capra* legt die Systemtheorie in diesem Sinn aus. Anfang und Ende ist
der kosmischer Geist, hier als Selbstorganisationsdynamik gefaßt, als
dessen Manifestation die Materie erscheint.[28]
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amp;lr=lang_de#_ftn28>
Systeme oder Organismen beschreibt er als sich selbstorganisierend, mit
relativer Autonomie und in Wechselbeziehung zur Umwelt, als Teil des
Kosmos. "Jeder Organismus (...) ist ein integriertes Ganzes und somit
ein lebendes System. Zellen sind lebende Systeme, ebenso wie die
verschiedenen Gewebe und Organe des Körpers... Aber diese Systeme sind
nicht nur auf einzelne Organismen und ihre Teile beschränkt. Dieselben
Ganzheitsaspekte zeigen sich auch in Sozialsystemen - zum Beispiel in
einer Familie oder einer Gemeinschaft - und ebenso in Ökosystemen, die
aus einer Vielfalt von Organismen in ständiger Wechselwirkung mit
lebloser Materie bestehen."[29]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn29>
Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft interpretiert *Capra*
biologistisch als Beziehung analog von Zelle und Organ: Verhält sich die
Zelle gegen das System/die Ganzheit Organ, entsteht Krebs.



Konsequent lehnt *Capra* sozialrevolutionäre Bestrebungen und
marxistische Analyse ab. Die BioregionalistInnen und die radikalen
ErdbefreierInnen wollen keine Revolution, sondern prophezeien den
Zusammenbruch der Zivilisation. Danach beginnt die bioregionale
Stammesordnung beziehungsweise Wildnis



Das Geschichtsbild der Tiefenökologie



Capras Auffassung von der Wendezeit beruht unter anderem auf einer
deterministischen und zyklischen Geschichtstheorie, wonach sich
Aufstieg, Höhepunkt, Niedergang, Verfall abwechseln.[30]
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amp;lr=lang_de#_ftn30>
Dabei wertet er die antike Sklavenhaltergesellschaft und den Feudalismus
als positive Epochen, weil sie angeblich organisch und ökologisch waren,
ebenso die chinesische Tradition und Religion.[31]
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amp;lr=lang_de#_ftn31>
Die jüdisch-christliche Tradition lehnt *Capra* dagegen als patriarchal
ab.[32]
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amp;lr=lang_de#_ftn32>
Auf das guten alte Mittelalter folgt der neuzeitliche Niedergang und
jetzt als nächster Aufschwung das Zeitalter des Wassermannes. Was
*Capra* und andere über historische Abläufe schreibent ist weder
systematisch noch widerspruchsfrei, sondern Quatsch und Schönfärberei
vergangener Ausbeutergesellschaften.



So behauptet Ralph Metzner in dem Sammelband über Tiefenökologie, die
ausbeuterische Haltung des Menschen gegenüber der Natur existiere seit
der neolithischen Seßhaftwerdung. An anderer Stelle sind Nomaden aus
Zentralasien schuld - wir sagen nur China, China, China - die die
ökologisch-spirituellen europäischen Urkulturen vor etwa 6.000 Jahren
überrannten[33]
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amp;lr=lang_de#_ftn33>
und wiederum der Anthropozentrismus der jüdisch-christlichen
Theologie.[34]
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amp;lr=lang_de#_ftn34>
Zur Erinnerung: Die jüdisch-christliche Religion wird seit Nietzsche von
der Rechten angegriffen, weil sie das Prinzip der Gleichheit vertritt,
und von den esoterischen ÖkofaschistInnen, weil sie
monotheistisch-anthropozentrisch ist, statt pantheistisch-ganzheitlich.
Metzner lobt den "Animismus ursprünglich lebender Völker", wonach die
ganze Natur und alle Lebewesen beseelt sind, wohingegen die
monotheistischen Religionen und der Atheismus "in den faschistischen,
völkermörderischen, totalitären Holocausts, die die europäische
Zivilisation der Welt des 20.Jahrhunderts auferlegte, ihren grausigen
Höhepunkt" fanden.[35]
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amp;lr=lang_de#_ftn35>
In einem Satz relativiert Metzner die Verbrechen des NS-Faschsimus,
indem er sie in einer nicht näher bestimmten Anzahl von "Holocausts"
verschwinden läßt und unterstellt den gemordeten Juden und Jüdinnen eine
Mitschuld qua Zugehörigkeit zu einer monotheistischen Religion.



Seine Alternative zu Nationalstaaten ist wiederum der faschistische
Ethnopluralismus: "Dezentralisierung zu pluralistischen Gesellschaften
völkischer und nationaler Gruppierungen..., die Verbreitung der
bioregionalen Selbstversorgung und Selbsterhaltung."[36]
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amp;lr=lang_de#_ftn36>



Bioregionalismus als neuer Ökorassismus



Bioregionen, Stämme und Völker leiten die TiefenökologInnen entsprechend
dem organizistischen Prinzip aus der spirituellen Ganzheit ab. Zunächst
wird "Bioregion" harmlos definiert als "ökologischer Lebensraum, in dem
die Natur, Pflanzen, Tiere und auch Menschen eine umfassende, das
Überleben sichernde Gemeinschaft bilden (sollten)."[37]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn37>
Es handelt sich um "geographische Gebiete, die bezüglich des Bodens, des
Wassers, des Klimas sowie des natürlichen Pflanzen- und Tierlebens
gemeinsame Merkmale aufweisen und die innerhalb der gesamten planetaren
Biosphäre als einzigartige Teile" existieren, Beispiele sind das
Nildelta, das Amazonasgebiet oder das Gebiet am Mississippi. Die
bioregionalistische Zeitschrift "Raise the Stakes" geht von weltweit 119
Bioregionen aus.[38]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn38>



Dann mutieren ökologisch definierte Räume zu spirituellen und biologisch
fixierten Richtlinien für soziales Leben. David Haenke, Organisator
bioregionalistischer Kongresse in den USA, verklärt Bioregionen zu
"natürlichen Subsysteme", die "gemäß ökologischen Gesetzen und
Prinzipien funktionieren" (...) Die ökologischen Gesetze und Prinzipien
bilden die Grundlage für den Entwurf aller langfristigen menschlichen
Gesellschaftssysteme. Bioregionalismus sei eine "tiefenökologische
Konzeption auf der Basis eines Lebens mit der Erde, deren Gesetze zu
erkennen und anzuerkennen die Grundlage aller menschlichen Aktivitäten
bilden sollte."[39]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn39>



Thomas Berry, der als "Theologe der Bewegung" gilt und Direktor des
Riverdale Centre of Religious Research bei New York ist, definiert
Bioregion als "häuslichen Schauplatz einer Gemeinschaft wie das Heim der
häusliche Schauplatz einer Familie ist." Demnach ist die Erde eine
"einzige, allumfassende Gemeinschaft", unterteilt in bioregionale
Gemeinschaften, "relativ selbstversorgend in den sich stetig erneuernden
Prozessen der Natur eingebettet". Bioregionen sind "funktionale
Einheiten des Planeten", die sich selbst fortplanzen, selbst regieren,
selbst heilen und mit Sinn erfüllen. Menschen sollen als Mitglieder an
der "Erdengemeinschaft" teilnehmen[40]
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amp;lr=lang_de#_ftn40>.



Berry leitet daraus sechs Prinzipien ab: Das erste ist die
"Selbst-Fortpflanzung" als Anerkennung des Rechts jeder Gattung auf
ihren Standort, auf Heimat und auf ihren Platz in der Gemeinschaft." Die
"Selbst-Erziehung" als dritten Grundsatz bestimmt "die Anweisungen und
Lehren, welche die natürliche Welt ... bereithält" als einzigen "Weg für
den Menschen, sich zum Überleben und zur Erfüllung zu erziehen." Weiter
propagiert Berry jede Bioregion als eigenen, weitgehend autarken Staat
mit regionalspezifischer Religion.[41]
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amp;lr=lang_de#_ftn41>



Jede Bioregion verkörpere obendrein einen bestimmten spirituellen Sinn,
die der Mensch als "Wiederansiedler" dort intuitiv finden kann. Das Ziel
ist, diese Bioregionen als "natürliche Gemeinschaften" politisch wieder
herzustellen.[42]
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amp;lr=lang_de#_ftn42>
So wie die Erde ursprünglich in Bioregionen untergliedert war, werde es
nach dem Zerfall der zentralistischen Zivilisationen wieder sein: Die
Menschen werden sich in regional begrenzten politischen Systemen und
ortsgebundenen Bauernwirtschaften wiederfinden.



Der Nation als künstliches Gebilde wird die Bioregion gegenüber gestellt
als "gewachsene Einheit" und "alle Lebensbereiche umfassende
Gemeinschaft." Ein biologistisches Konstrukt wird durch ein anderes
ersetzt: Rasse und Nation durch Bioregion, Recht auf Heimat und
Naturgesetze. Die Bioregion definiert sich scheinbar natürlich durch
ökologische Gegebenheiten wie Wasserscheiden, in Wahrheit aber sozial
durch Abgrenzung nach außen. Die BioregionalistInnen propagieren wie die
deutschen ÖkofaschistInnen ein Feindbild Mensch, wobei aufgrund der
unterstellten Überbevölkerung vornehmlich MigrantInnen aus dem Trikont
ins Visier geraten.



Die Überbevölkerungs-Legende:



Selbst bürgerliche BevölkerungswissenschaftlerInnen bestreiten die
Legende des englischen Hungerpastors Thomas Robert Malthus, wonach die
Zahl der Menschen schneller wächst als die Nahrungsmittelproduktion und
Verhungern quasi eine Art ökologischen Ausgleich darstellt.[43]
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amp;lr=lang_de#_ftn43>
Die Geburtenrate ist demnach in den letzten dreißig Jahren drastisch
gesunken, die Weltbank prognostiziert, daß das Wachstums bei rund 12,1
Milliarden Menschen im Jahr 2150 stagnieren wird. Und selbst ohne eine
soziale Revolution, d.h. unter den destruktiven Bedingungen der
Kapitalverwertung, gehen Bevölkerungswissenschaftler davon aus, daß es
technisch machbar ist eine wachsende Zahl von Menschen qualitativ und
quantitativ besser zu ernähren, allerdings bei hohen ökonomischen und
ökologischen Kosten.[44]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn44>
Mit seiner pessimistischen Prognose begründete Malthus die Ablehnung von
sozialen Reformen zugunsten der Armen. Sozialreformen begünstigten die
Schwachen, während Kapitalismus pur zur von Malthus begrüßten Auslese
der Stärksten führt. Ein sozialdarwinistisches Programm avant la lettre.



Bei den Tiefenökologen ist das Thema Überbevölkerung und entsprechende
Vernichtungsphantasien notorisch. So spricht Arne Naess in einem
Interview zunächst von einer "grundlegende(n) Intuition, wonach wir
nicht das Recht haben, ohne ausreichenden (!) Grund andere Lebewesen zu
töten."[45]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn45>
Menschen brauchen seiner Ansicht nach zur Maximierung der
Selbstverwirklichung "ein Maximum an Vielfalt und Symbiose, das heißt
einen Lebensstil, bei dem es unnötig und unproduktiv ist, einander
umzubringen, außer (!) um, wie bei den wilden Tieren, die
Bevölkerungsdichte in Grenzen zu halten."[46]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn46>
Ein wichtiges Ziel sei deshalb, die menschliche Bevölkerungrate zu
stabilisieren und auf ein "vertretbares Mindestmaß zu reduzieren"[47]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn47>.



Auch gegen die Zerstörung der Regenwälder fällt Naess als erste Abhilfe
wieder die "Bevölkerungsreduzierung" ein.[48]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn48>
Naess definiert das ökofaschistische Standardthema zum Markenzeichen der
Tiefenökologie: Er befürwortet die Kooperation mit der Anti-AKW-Bewegung
und anthropozentristischen Ökologen: "Jedoch brauchen wir auch
Programme, die denen nichts bedeuten, die keine Tiefenökologen sind -
zum Beispiel die Reduzierung der Bevölkerung."[49]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn49>



Die norwegischen Grünen kritisiert Naess, wegen einer angeblich zu
liberalen Einwanderungspolitik: "Nachdem der heutige Lebensstil in den
reicheren Ländern der Welt im Vergleich zu den ärmeren Ländern eine
gigantische Pro-Kopf-Verschwendung zur Folge hat, schafft jeder
Einwanderer von einem armen in ein reiches Land ökologischen Streß. Es
liegt auf der Hand, daß die Kinder der Einwanderer gleichermaßen das
fatale Konsummuster der reichen Länder übernehmen und so weiterhin zur
ökologischen Krise beitragen."[50]
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amp;lr=lang_de#_ftn50>



Die US-Bioregionalisten prägten auf einer nationalen Konferenz im Juni
1993 den Begriff der "Carrying Capacity." Diese Tragfähigkeit meint die
Anzahl der Menschen, die mit einem bestimmten Lebensstil in einer Region
leben können, ohne dabei die natürliche, soziale und kulturelle Umwelt
zu vernichten. Abgeleitet wird daraus die Forderung, für jede Bioregion
die jeweilige Carrying Capacity festzustellen, gesetzlich zu fixieren
und die Bevölkerungzahl entsprechend zu regulieren.[51]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn51>



Dave Foreman, Herausgeber von Earth First, faselt von einem "Zurück in
die Eiszeit", allerdings gebe es dafür "viel zu viele Menschen auf der
Erde", weshalb die Menschheit zugunsten der "Wildnis" ruhig aussterben
könne. "Das Schlimmste, was wir in Äthiopien machen können, ist helfen -
das Beste, die Natur ihre eigene Balance finden und die Leute dort
einfach verhungern lassen", sagte Foreman in einem Interview.
"Ebensowenig nützt es, die USA zum Überlaufventil lateinamerikanicher
Probleme zu machen... das würde bloß zu größerer Zerstörung unserer
Wildnis führen."[52]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn52>
Und der Autor des Ökosabotageromas "The Monkey Wrench Gang", Edward
Abbey, meint: "Wir amerikanischen Staatsbürger täten gut daran, dem
massenhaften Zustrom hungriger, unwissender und
kulturell-moralisch-genetisch ausgelaugter Menschen Einhalt zu
gebieten."[53]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn53>



In der US-Zeitschrift Earth First fordert eine Autorin unter dem
Pseudonym Miss Ann Thropy die Zahl der Menschen auf 20 Prozent des
derzeitigen Standes zu reduzieren und begrüßt Aids als Mittel gegen
angeblich Überbevölkerung, ähnlich wie der NS-Biologe und
Rassenhygieniker Konrad Lorenz in einem Interview mit der Zeitschrift
Natur 1988.[54]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn54>
Eine andere Schreiberin, Kelpie Wilson, propagiert den Button "Malthus
was right", weil sich die Gesellschaft seit 6.000 Jahren weigert,
"natürliche Grenzen" zu akzeptieren. Sie zeichnet das Bild einer von
Habgier und Überbevölkerung gezeichneten Zivilisation und "traditional
tribal cultures", die die Bevölkerung mit Abtreibung und Kindsmord
regulieren, wobei Wilson die Tötung weiblicher Säuglinge und
Witwenverbrennung als besonders effektiv hervorhebt.



Die EF-Aktivistin interpretiert Geschichte ausschließlich als
Bevölkerungsentwicklung: Steinzeitmenschen hätten nur vier Stunden für
den Lebensunterhalt gearbeitet, seßhafte Bauern müssen sich länger
plagen, was Menschen nur wegen der Überbevölkerung auf sich nehmen
würden. Das heißt, daß aus EF-Perspektive der Planet bereits zur Zeit
der neolithischen Revolution vor etwa 6000 Jahren überbevölkert war und
der Übergang der Menschen zum Ackerbau quasi der Sündenfall ist, weil
der Mensch schon allein damit das "natürliche Gleichgewicht" zerstört,
wie Wilson glaubt. Sie empfiehlt einen neuen Sticker mit dem Slogan:
"Feel overcroded ? Eat Your Young."[55]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn55>
Wie wäre es mit "shoot yourself" In Anlehnung an Erich Mühsams Tip an
alle Propagandisten der Überbevölkerung, sich selbst zu erschiessen?



Zur Entwicklung der Bewegung in der Bundesrepublik



Innerhalb des Spektrums gibt es zwei Flügel. Die kommerziell und
reformistisch orientierte, mit der New Age Szene verbundene Strömung
versucht, anknüpfend vor allem an Naess und *Capra*, Ökologie und
Esoterik zu verbinden. Organisatorisch wird dieser Teil getragen etwa
von der /Gesellschaft für angewandte Tiefenökologie e.V./ mit Sitz in
München. Sie organisiert beispielsweise Seminare zu Themen wie "Die
Stimme der Erde in mir hören" oder "Der Müll in uns und um uns herum"
und sorgt für die Verbreitung tiefenökologischer Ideen. In
Großbritannien, den USA und Japan gibt es verwandte sogenannte Institute
für Deep Ecology.



Der militante Flügel rekrutiert in erster Linie Jugendliche. Der
Schwerpunkt liegt im Tierrechtskampf, dazu kommt der Widerstand gegen
Straßenprojekte, teilweise Anti-AKW-und Gentechnik. Neben EF gibt es
eine Vielzahl von Gruppen, teilweise mit wechselnden Namen. Dieses
Spektrum pflegt die gesamte bioregionalistische und tiefenökologische
Ideologie einschließlich des US-spezifischen Wildnis-Mythos.[56]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn56>



Das verbindende Glied ist die Szene um die Zeitschrift "Eurotopia" und
diverse Ökodorfprojekte, mit Einfluß in die alternative Projektszene.
Wichtige Figuren sind hier die Österreicher Eduard Gugenberger und Roman
Schweidlenka mit ihrem im März 1995 gegründeten "Arbeitskreis für
Bioregionalismus und spirituelle Ökologie". Beide schreiben für
zahlreiche Zeitschriften in diesem Spektrum, etwa in "Contraste".
Schweidlenka ist Redakteur von "Eurotopia".



Neue Bündnis- und Rekrutierungschancen wittert der etablierte
Ökofaschismus. Die Zeitschrift "Ökologie" der ÖDP-Rechtsabspaltung
/Unabhängige Ökologen Deutschlands/ (UÖD)[57]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn57>
beschäftigte sich in mehreren Heften mit Bioregionalismus,
Tiefenökologie und EF. Die UÖD glaubt sich geradezu prädestiniert, den
Bioregionalismus zu vertreten. Angekündigt wurde die Gründung eines
Arbeitskreises für spirituelle Ökologie.[58]
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li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn58>
In einem Beitrag unter dem Titel "Ökologie und Tierrechte" wird die
Singersche Tierrechtsposition vertreten. Als Gastkommentator verlangt
Haimo Schulz Meinen, von der deutschen EF und Gründer einer
"Naturbefreiungsarmee", den "Mut zu einem harten Bioregionalismus." Er
ruft auf zum Kampf gegen eine angeblich nur zerstörerische Zivilisation:
"Wer seine Loyalität der Natur, den eigenständigen Kulturen und
zukünftigen Generationen gegenüber als wichtiger empfindet als eine
Verpflichtung zu den jetzt lebenden Menschen, der sollte mit uns
zusammen nach Schritten suchen, wie gegen die Zivilisation als solche
erfolgreich angegangen werden kann."[59]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn59>



Das Weltbild der bundesdeutschen Erdbefreier



Aufschlußreich hinsichtlich Lebensgefühl und Denken der Szene ist die
Zeitschrift Instinkte. Das Blatt erstellten EF und die Gruppe Frontline
gemeinsam. Nach heftiger Kritik an Heft 4 distanzierte sich EF und
behauptete, nur einzelne, maßgebliche EFler seien beteiligt.[60]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn60>
In Heft Nr.5/6 war trotzdem das erste Grundsatzpapier der
bundesdeutschen EF-Sektion abgedruckt, schließlich wurde die Zeitschrift
eingestellt.



Neben Tiefenökologie und Bioregionalismus, Biozentrismus,
Überbevölkerung und Wildnis-Romantik und Berichten aus dem In- und
Ausland über Aktionen von EF und Verbündeten enthält Instinkte vor allem
Maßregeln zur moralischen Aufrüstung der Anhängerschaft, die sich durch
puritanisch-lustfeindlichen Rigorismus und militaristische Sprache
auszeichnen.



"Wenn du auch nur ein bißchen Mitgefühl hast, wird Schuld den Schlamm in
deinen Adern ersetzen, und dich motivieren clean zu werden", heißt es im
ersten Heft, "während du mit deinen FreundInnen Partys feierst leiden
und sterben Tiere wegen deiner jämmerlichen Selbstsucht. (...) Um den
Grad von Disziplin zu erreichen, der notwendig ist, um uns auf unseren
Kampf zu konzentrieren, müssen wir uns nicht nur von Drogen fernhalten,
sondern vor allem selbstzerstörerischen Schnickschnack, den die moderne
Welt uns bietet, um uns nicht der Realität stellen zu müssen."[61]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn61>
"Revolutionäre Ökologie" bedeutet laut Instinkte nicht nur militante
Auseinandersetzung, sondern eine "Lebenseinstellung", genauer gesagt,
"die eigene Persönlichkeit, Fähigkeiten und Lebenswandel an die
Anforderungen zu binden, die der Entschluß (sich gegen die Zivilisation
zur Wehr zu setzen) mit sich bringt." - "Schaffen wir die
Voraussetzungen, um auf Dauer glaubwürdig und aufrecht bei der Sache zu
bleiben! Leider lassen sich viele aus unseren Reihen in Eigenheime,
Kaufhäuser und bunte Welten des Rausches locken..."[62]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn62>



Spießigkeit, Blindheit gegenüber der Realität und Nähe zum
Arbeitgeberverband dokumentiert folgende Passage über Lohnarbeit:
"Ehrliche Arbeit ist als Einkommen und Aufgabe für jeden Menschen
wichtig. Jede/r der/die kann soll sich selbst versorgen und etwas für
die Gemeinschaft tun." Zwar bestehe im Kapitalismus die Gefahr der
Entfremdung, weshalb "viele von uns" keiner festen Arbeit nachgehen
wollen. Weiter aber kein Problem, ist es doch nach Kenntnis der
Erdkrieger "einigermaßen problemlos möglich Unterstützung von Behörden
in Anspruch zu nehmen, was auch die Motivation zur Arbeit senkt." Und
das obgleich "viele Arbeitende überbezahlt werden, der Wohlstand für die
meisten steigt", weshalb "in dieser Gesellschaft der überwiegende Teil
selber zur herrschenden und materiell ausbeutenden Klasse gehört."



Die Essener Gruppe Wildlife ruft in einem Flugblatt auf zum "Kampf gegen
die Mächte des Bösen, die die Erde zerstören." Dagegen hilft "eine
Ideologie, die rein und rechtschaffen ist, ohne Widersprüche und
Unvereinbarkeiten." Die Wildlife-Anhängerinnen wollen "im Einklang leben
mit den Gesetzen der Natur" und diese "nicht aufgeben für die Begierde
nach Vergnügen - von verantwortungslosen sexuellen Taten zu
Drogengebrauch gleich welcher Art" sowie den Konsum von Tierprodukten.
Ihr Glaubensbekenntnis lautet: "Nur mit dieser Strategie und dieser
Überzeugung - ein Leben zu leben in Harmonie mit unseren erklärten
Zielen und Ansichten, Stärke beziehend aus unserer Reinheit von Körper
und Seele, während wir aktiv jene bekämpfen, die diese Welt zerstören
mit ihren giftigen Gedanken, Handlungen und Schändungen, können wir
siegreich sein in unserem Kampf."



Vorbild ist für die Erdbefreiungsgruppen der heroische Kämpfer,
dargestellt als weißer, muskelbepackter, nicht-behinderter, männlicher
edler Wilder. Dem aufrechten, spartanischen Erdenkrieger winkt das
Himmelreich: "Wer sich im solidarischen Einsatz für die Natur bewährt,
erreicht eine mystische Einheit mit ihr und kann sich aufrechten Hauptes
in ihr bewegen."



Daß Mord an AutofahrerInnen als Befreiungsakt gelten und
Naturkatastrophen als Vergeltungschläge von Gaia entspringt einer
Ideologie, über deren Brutalität der Mythos von Wildnis, Freiheit und
Abenteuer nicht hinwegtäuschen kann. Die Parole "Für die Verteidigung
des Lebens auf der Erde" bezieht sich in der irren Vorstellungswelt der
Autorinnen auf Mutter Erde, Kakerlaken, Ratten und heilige Bäume aber
nur eine Minderheit von Menschen, nämlich die tiefenökologischen
Stammeskrieger vom Schlage EF, gemeint sind. Entsprechend wird allen
"die 1994 nicht bereit sind, von der verheerenden Dekadenz Abstand zu
nehmen" mitgeteilt: "Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn Du und
Deinesgleichen nie geboren worden wäre."[63]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn63>



In einer "Ode an die Wildnis" ist von einem glücklichen Zeitalter der
Menschen als "Tiervolk unter vielen" in der Wildnis die Rede, bis die
Beherrschung des Feuers zur Zubereitung von Nahrung und Fleischgenuß
führte, den Geist verwirrte und in ein "degeneriertes
Zivilisationsleben" mündete, das dem Untergang geweiht ist. Als Rettung
wird eine Methode namens "Natural Hygiene" empfohlen: Leben in sauberer
Luft, Trinken von "reinem" Wasser, "natürliche Ernährung" - womit auch
keine Produkte des Ackerbaus gemeint sind, sondern ausschließlich
Früchte, Gemüse, Nüsse, Samen, "frische, rohe, unbehandelte Nahrung" -
weiter "Bewegung in frischer Luft, Sonnenschein, Ruhe und Entspannung,
einfaches Leben." Begründet wird die Ökohygiene metaphysisch: "Diese für
alle Tier (menschliche und nichtmenschliche) geltenden Regeln sind nicht
von Menschen ausgedachte, sondern sich nach dem allumfassenden
Naturgesetz richtende.." Im Anschluß folgt der "prächtige Artikel des
glorreichen John Glue" darüber, daß man nur mehr Nußbäume pflanzen
sollte. Dies ist die wahre "soziale und ökologische Revolution", die
sämtliche "sozialen und ökologischen Hauptprobleme" löst.



Der Veganismus wird hier deutlich radikalisiert: Angeblich zerstören
schon der Anbau von Getreide, Bohnen und Gemüse die Umwelt, sowie "im
allgemeinen das regelmäßige Pflügen des Landes." Was über den Konsum von
Früchten und Nüssen hinausgeht ist des Teufels, beim Kochen fängt die
Energieverschwendung an, findet der prächtige John Glue. Hingegen sind
Früchte gewaltfrei zu ernten und bewirken darum eine "harmonischere
Einstellung und ein harmonischeres Bewußtsein", umgekehrt macht
Fleischessen aggressiv.



Die VerfasserInnen der Ode haben wenig Hoffnung auf eine Umkehr der
verdorbenen Zivilisationsmenschen. Die Mehrheit werde nicht "freiwillig
eine natürlichere Lebensweise" anehmen, weil "zu viele Menschen ...
apathische, egozentrische Bastarde (sind). Wir müssen die ökologische
Revolution organisieren! (...) Mehr Wildnis - weniger Zivilisation,
Organisiert die Verteidigung der Erde!" Und ewig rauschen die Wälder.



In dem Text "Tiefenökologie, Reformen und Appelle" wird dem Menschen
zwar ein "solidarischer Instinkt ... von Natur aus" zugutegehalten, aber
der Homo Sapiens ist verdorben, weil er von der Natur abgefallen ist:
"Es ist einfach so, daß die Zivilisation alles Übel hervorbringt und
auch die Menschheit nicht überleben läßt. Dagegen sind die Gesetze der
Natur immer gerecht und gerechtfertigt, auch wenn sie streng sind ist
sicher, daß sie Sinn haben oder bringen sollen."[64]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn64>



Materialismus, Islam, Christentum und Judentum werden von den
ErdbefreierInnen abgelehnt und statt dessen Naturreligionen und
Neuheidentum propagiert. Orientierung sollen die traditionellen
vorchristlichen Kulturen der Kelten und Germanen bieten, weil sich "die
Bodenständigen (...) naheliegenderweise für das Heidentum ihrer Religion
interessieren." Diskutiert wird über die Existenz von Elfen und
Naturgeistern. Bedauerlicherweise sei zwar die neuheidnische Szene
"stark rechts unterwandert", weil einige "die Wiedererlangung ihrer
völkischen oder rassischen Identität für nötig (halten)", trotzdem
überwiegt das Positive: "Das Ansprechende an den Heuheiden ist ihre
Absicht eine naturnahe Alternative zur Industriegesellschaft zu
schaffen...", sowie "ein gut entwickeltes Naturbewußtsein; die
Verwandtschaft mit der Erdbefreiung besteht in der Ablehnung der
Zivilisation, dem Unbehagen bei Umweltzerstörung..."



Einig dürften sich Neuheiden und EF auch sein, daß der wahre Feind links
steht. In Instinkte wird der Linken das Ziel einer Weltrevolution
vorgehalten, genauer gesagt der "dazu dienende(n)
kulturell-gleichmacherische(n) Internationalismus." Denn die ökologische
Revolution bedeute im Gegensatz dazu die "Auflösung der Zivilisation in
Biotope." Als marxistisch abgelehnt wird ausdrücklich auch die
Sozialökologie des Ökoanarchisten Murray Bookchins.



Mit "Grundgedanken unserer Ideologie" ist ein Frontline-Beitrag vom
Februar 1995 betitelt. Darin heißt es: "Der egoistische Individualismus
ist das Hauptübel der westlichen Zivilisation", deshalb wolle Frontline
"das Wohl der Erde in den Mittelpunkt" stellen statt "Gier und
Selbstsucht." Vorbild sind frühe Stammesgesellschaften, wo Menschen
angeblich instinktiv handelten wie Tiere, das heißt in der
Frontline-Logik unbewußt und zum Wohl des Ganzen.[65]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn65>



Vorläufer von Frontline war die Vegane Miliz Essen, die 1992 durch
militaristisches Gehabe auffiel. Ein Jahr später tauchten erste
Flugblätter aus der US-amerikanischen veganer/straight edge
Hardcoreszene auf, die sich unter anderem gegen Abtreibung richteten,
Homosexualität als unnatürlich verunglimpften, und Sex generell nur zur
Fortpflanzung befürworteten. Nach Kritik aus der autonomen Szene tauften
sich die Hardliner in Frontline um. Ihre Parolen lauten: "Das
Naturgesetz ist unser Programm", "Menschen raus aus Deutschland" oder
"Nie wieder Menschen"



Die Positionen von EF in der Bundesrepublik



Aufgrund zunehmender Kritik distanzierte sich EF von Frontline/Hardline.
Das gemeinsame Zeitungsprojekt wurde beendet, weil "das Instinkt einfach
seinen Ruf weg hat und nicht mehr zu rehabilitieren ist." Im Gegensatz
zu Frontline befürworte EF  Abtreibung, weil es aufgrund der
Unterdrückung von Frauen in dieser Gesellschaft zu ungewollten
Schwangerschaften komme, heißt es im Sommer 1995 in der neuen EF-Zeitung
Die Eule. Diese Haltung ist nicht zu verwechseln mit dem Recht auf
sexuelle Selbstbestimmung für Frauen. "Keiner von uns ist für
Abtreibung, und auch wir haben nicht genau klar, welchen Stellenwert wir
dem ungeborenen Leben zumessen. (...) Vielleicht stellt sich die Frage
der Abtreibung, theoretisch gesehen, in einer antipatriarchalen,
herschaftsfreien und lebensbewußten Gesellschaft kaum noch, aber wie dem
auch sei, grundsätzlich finden wir diese Diskussion ziemlich überflüssig
und realitätsfern."[66]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn66>



In einem Interview im gleichen Heft behaupten "Hänsel und Gretel" von EF
Nordelbe, die deutsche Sektion teile die "übertriebene Spiritualität"
der US-Bewegung nicht, sondern gründe auf den Prinzipien eines
"erdverbundenen" Bewußtseins und der ökologischen Notwehr. Ideologisch
hält das Duo daran fest, daß mensch die Zerstörung der Erde "nicht
einfach nur am Kapitalismus festmachen muß, sondern auch an dieser
Zivilisation und damit am menschlichen Herrschaftsanspruch an sich."[67]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn67>
Die Zeitschrift Instinkte wird verteidigt, "im Prinzip sind die Artikel
auch gut gemeint gewesen (...) teilweise naiv und widersprüchlich." Die
Kritik wird als pauschal und undifferenziert abgetan, es handele sich um
"gehässigen Scheiß... von überzeugten Fleischfressern, dann stellt sich
hier wirklich die Frage, wo die Faschisten eigentlich stehen."[68]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn68>



Als Ausrede für Instinke wird auf fehlende eigene programmatische Texte
verwiesen, ein Halbwahrheit. EF verbreitet bereits 1994 eine aus dem
Englischen übersetzte, teilweise überarbeitete Selbstdarstellung.
Passagen aus diesem Papier finden sich wieder in der deutschen
EF-Plattform vom Februar 1995. Eine ebenfalls übersetzte Fassung der
Selbstdarstellung von EF-USA folgt schon im Herbst 1994. In dem
Flugblatt wird für die umstrittene Nummer 4 der Instinkte geworben und
die LeserInnen aufgefordert, das biozentristische Weltbild in andere
Umweltgruppen zu tragen.



Im März 1995 erscheint eine "Übereinkunft aller AnhängerInnen",
unterzeichnet von sechs EF-Gruppen mit Anschrift. Der Text wurde vorher
bereits in Instinkte, Heft 5/6, abgedruckt und widerlegt inhaltlich die
Beschwichtigungen von "Hänsel und Gretel." Im Mittelpunkt stehen
Biozentrismus und Tiefenökologie, sowie die Militanz. Die Rede ist von
einer "Philosophie der totalen Ökologie", verlangt wird "das rücksichts-
und kompromißlose Verteidigen der natürlichen Artenvielfalt." Wer damit
nicht klarkomme, solle sich eine andere Umweltgruppe suchen. Die Wildnis
wird gepriesen als "die wahre Welt..., der Lebensfluß, der Ablauf der
Evolution, der Aufbewahrungsort untereinander geteilter Bewegungen
innerhalb von 3,5 Milliarden Jahren." Als geistige Bezugspersonen werden
unter anderem Arne Naess, George Sessions und Bill Devall genannt. "Wir
sind rücksichtslose Fürsprecher der natürlichen Welt", schließt der Text.



Eine gesellschaftliche Analyse, weder von einem irgendwie linken
Standpunkt noch unter dem Blickwinkel der "Unity of Oppression" sucht
mensch in der Plattform vergebens. Der Ausgangspunkt ist wie bei allen
rechten ÖkologInnen die Behauptung, der Mensch an sich sei schlecht und
schuldig: "Der Mensch ist das einzige Wesen, daß in maßloser Gier und
Unverständnis unter all dem Lebenden gewütet hat und nach mehr griff,
als ihm zusteht. (...) Diese Schuld hat sich die Menschheit kollektiv
aufgeladen, Reiche und Mächtige teilen sie mit all ihren Unterdrückten
und AuftraggeberInnen." Nicht Kapitalverwertung und Profitmaximierung,
der Staat, rassistische und sexistische Gewaltverhältnisse sind die
Ursachen von Ausbeutung und Unterdrückung, sondern unterschiedslos wird
der Mensch zum Feind erklärt. Die Lösung ist deshalb nicht
antikapitalistischer, antirassistische oder antipatriarchaler Kampf für
eine herrschaftsfreie Gesellschaft sondern innere Umkehr und Rettung der
verklärten Mutter Erde. "(...) Beginne bei Dir eine Veränderung und
Entwicklung. (.,..) Unser Ziel ist es, die Industrienationen in Biotope
aufzulösen, das imperialistische System in familiäre Gemeinschaften zu
zerschlagen, die geliebte Erde zu verteidigen."[69]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn69>
Zum Programm erheben werden Beschränktheit und esoterische Verblödung
anstelle von Befreiung: "Was wir tun können ist, das Streben nach
Harmonie mit der Erde zum Mittelpunkt unseres Lebens zu erheben, uns auf
einfache  Werte und eine natürlich Lebensweise zurückbesinnen.
Bescheiden leben und das Denken und Handeln ablehnen, daß sich
ausschließlich auf Raffgier und Gewalt gründet."[70]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn70>



Wie sehr der Name Programm ist, zeigen die folgenden Sätze: "EF geht
keine Kompromisse ein. Wir stehen für die unverrückbare Meinung, daß die
Erde wirklich zuerst kommt." Die EF strebt vor allem eine
Neuorientierung in den Köpfen an, ein "erdbezogenes Bewußtsein...,
dessen Grundlage im eigentlichen Wesen von allen natürlichen Dingen
liegt, in tiefem Bund zur natürlichen Welt - in tiefer Ökologie."[71]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn71>
Ihrem Selbstverständnis nach lebt EF "im Geiste der totalen Widerstands"
und ist offen für ein Spektrum von "ernsthaften MenschenhasserInnen" bis
zu "wirklichen Humanisten."[72]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn72>
Der Name fungiert als "Überbegriff, unter dem einzelne Zellen nach dem
Prinzip der Eigenverantwortung aktiv sind. EF ist nicht eine Gruppe oder
gar eine Organisation, sondern steht für eine Idee, an der sich eine
Anzahl vorwiegend junger, naturverbundener Leute ... orientiert und die
verbindlich zusammenarbeiten." Als anerkannte Aktionsformen gelten
Protestbriefe, Prozesse, Recherche, direkte Konfrontation und Sabotage.
In der Illusion, dem Staatsapparat keine formale Angriffsfläche zu
bieten, ruft die deutsche Sektion wie die US-Organisation ausdrücklich
nicht zu Ecotage auf und billigt solche Aktionen offiziell nicht. Ein
Geeiere, das einerseits den Staatsschutz wenig beeindrucken dürfte und
verantwortungslos ist, angesichts der Verherrlichung von Sabotage und
Militanz in einer faschistoiden Sprache - total, totaler, am totalsten.



Nicht fehlen dürfen die Verteufelung sogenannter dekadenter
Lebensgewohnheiten und individuelle Maßregeln für "natürliches" Leben:
Sport treiben, vegan leben, Müll und Strom vermeiden, so wenig wie
möglich kaufen und Geld in Umlauf bringen, kein Alkohol, Drogen,
Nikotin. Angehenden ErdbefreierInnen wird empfohlen: "Überlege ob Dein
Fernseher und/oder Deine Stereoanlage nicht überflüssig ist, gestalte
Deinen Garten um und lege einen Komposthaufen an."[73]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn73>
Zur ideologischen Festigung wird den ErdbefreierInnen geraten sich mit
folgenden Themen zu befassen: "1. Verschwendung, Verbrauch,
Massentierhaltung, Fleischfraß, Drogen, Selbstsucht, Leben auf Kosten
anderer. 2. Wege zu suchen von einem Zusammenleben von Mensch und Natur.
Werte von Leben wiederzuerkennen, Bescheidenheit, Respekt und
Rücksichtnahme... 3. Patriarchat, Sexismus, Männerherrschaft,
Sexualität, Gewalt und Macht in jeder Beziehung, Erwachsenwerden. 4.
Bewußtmachung der menschlichen Natur- und Kulturgeschichte."



In der Aufzählung fehlen Kapitalismus, Rassismus, Antisemitismus und
Militarismus, dafür ist nichts ausgelassen, was nicht auch die
Hausordnung einer christlich-konservativen Musteranstalt zieren
könnte.[74]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn74>
Die rigide Ökospießermoral, verklemmt und lustfeindlich, macht zusammen
mit Wildnis-Romantik, unreflektierter Militanz, Omnipotenzphantasien,
einfachen Welterklärungen und Heilsversprechen die Anziehungskraft aus.



Grundlagen einer linken ökologischen Politik



Die Ideologie der Erdbefreiung und des Bioregionaöismus stehen in
Gegensatz zu jedem Versuch, die Welt im emanzipatorischen Sinn zu
verändern. Die Tiefenökologie kennt keine historische Entwicklung,
sondern nur ewige Prinzipien, Fortschritt ist ihr gleich dem Untergang.
Ihre Kritik der Naturwissenschaften ist oberflächlich, abstrahierend und
mechanisch, sie spintisiert von Kreisläufen in der Natur, die es dort
ebensowenig gibt wie die Figur des Kreises. Falsch ist ihre
Entgegensetzung von Mensch und Natur, in dem Sinn, daß der Mensch als
Zerstörer gilt. Denn das, was den Menschen als Umwelt, als Natur umgibt
ist heute größtenteils ein Stück Kulturgeschichte, ein Produkt
menschlicher Arbeit. Die Alternative ist nicht Zerstörung oder Wildnis,
sondern Verbesserung.[75]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn75>



Eine linke Strategie muß auf einem adäquaten Begriff von Ökologie
basieren. Die Behauptung, "Ökologie" sei immer rechts, belegt nur die
Unwissenheit derer, die sie aufstellen. Die Mehrheit der Linken hat mit
dem Thema Ökologie immer noch Schwierigkeiten oder orientiert sich an
technokratischen und rechten Konzepten. Die Warnung von Marx, wonach der
Kapitalismus den gesellschaftlichen Reichtum produziert und dabei nicht
nur den Menschen, sondern auch die Natur zerstört, blieb über Jahrzehnte
unbeachtet. Das soziale Elend stand zurecht im Mittelpunkt, ausgeblendet
wurde dabei, daß die Entwicklung von Wissenschaft und Technik niemals
neutral ist. Die schrankenlose Entwicklung der Produktivkräfte unter
kapitalistischem Regime galt als Voraussetzung des Sozialismus, daß
dabei die Naturzerstörung zunahm und Destruktivkräfte wie Gentechnik
oder Atomenergie entstanden, wurde negiert.



Es gilt Versuche zu bekämpfen, Ökologie als Verkleidung für alte
sozialdarwinistische und biologistische Positionen zu benutzen oder als
neue "Heilslehre" (Trepl). Gegen Angriffe auf den "Anthropozentrismus"
wandte Jürgen Dahl zurecht ein, daß nur vom Standpunkt eines bestimmten
Lebewesens eine Aussage darüber getroffen werden könne, was ökologisch
intakt ist und was nicht[76]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn76>.
"Gesetzt den Fall, eine Stubenfliege vermöchte sich eine Meinung über
ihre Umwelt zu bilden (...), so würde die Stubenfliege das Fehlen
faulenden Fleisches in der Stube als existentielle Zumutung empfinden
und von ordentlichen ökologischen Verhältnissen erst wieder reden mögen,
wenn sich die Katze unter dem Sofa erbricht und damit eine Fülle von
Nahrungsressourcen verfügbar macht"[77]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftn77>.



Ökologie als Wissenschaft kann im Idealfall die Beziehungen der
Lebewesen untereinander sowie von Faktoren wie Temperatur, Wasser,
Licht, Sauerstoff, Boden usw. analysieren. Nicht intuitiv wie *Capra*
nahelegt, sondern mit naturwissenschaftlichen, rationalen Methoden.



Ein linker Ökologie-Begriff muß am Menschen als Maß aller Dinge
festhalten, weil der theoretische Antihumanismus in Irrationalismus und
Ökodiktatur endet. Die Aufgabe bleibt, in einer Gesellschaft jenseits
der Kapitalverwertung den Stoffwechselprozeß mit der uns umgebenden
Natur (Marx) so zu organisieren, daß weder Mangel herrscht, noch die
ökologischen Voraussetzungen menschlichen Lebens auf diesem Planeten
zerstört werden.




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[1]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref1>
vgl. Tierbefreier Aktuell, Bundesverband der Tierbefreier, Nr.2/1993, S.4f.

[2]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref2>
vgl. Interim 320, S.24, "Durch Wände sehen - ein Kritik am
Triple-Oppression Ansatz"

[3]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref3>
vgl. Instinkte, Nr.4, S.24

[4]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref4>
vgl. Rede zur 1.Mai Demo 1994, Speziesismus als verkannte
Herrschaftsform, S.3f.

[5]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref5>
vgl. Interim Nr.314: Gruppe im Rausch der Tiefe, Warum Instinkte nicht
revolutionär sein können, Teil 1

[6]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref6>
vgl. Interim 317, Antifaschistisches Komitee, Lebensschützer mit
Tarnkappen, oder Zeck, Nr.40, Hamburg, August 1995, Bambi Pu und der Bär

[7]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref7>
vgl. Tatblatt, Nr.15, 28.9.1995, S.18ff.

[8]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref8>
vgl. Ernest Callenbach, Ökotopia, Notizen und Reportagen von Willliam
Weston aus dem Jahre 1999, New York, 1975, Berlin, 1979

[9]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref9>
zit. nach Eduard Gugenberger, Roman Schweidlenka, Bioregionalismus.
Bewegung für das 21.Jahrhundert, Packpapier-Verlag, 1995, S.26

[10]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref10>
vgl. Gugenberger, Schweidlenka, Die Fäden der Nornen, Wien, 1993, S.234

[11]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref11>
zit. nach Ulrike Heider, Die Narren der Freiheit, Anarchisten in den
USA, Berlin, 1992, S.119f., vgl. auch Murray Bookchin, Which Way For The
US-Greens, New Politics, Winter 1989, nachgedruckt in: Forum
entwicklungspolitischer Aktionsgruppen, 190/1995

[12]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref12>
vgl. Murray Bookchin, Die Neugestaltung der Gesellschaft, Grafenau, 1992

[13]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref13>
vgl. Earth First, USA, Heft 1.8.94

[14]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref14>
zit. Volker Elis Pilgrim, Zehn Gründe kein Fleisch zu essen,
Frankfurt/M., 1995, S.111f.

[15]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref15>
zit. ebd., S.37

[16]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref16>
vgl. ebd., S.70

[17]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref17>
vgl. zur Kritik an Animal Peace: Marc Neumann, Ich werd´ noch zum Stier,
in: *ÖkoLinX*, Nr.19/20, Sommer 1995, S.26ff.

[18]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref18>
vgl. EF-Zeitung Die Eule, Nr.1/Sommer 1995

[19]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref19>
zit. Franz-Theo Gottwald, Zur Geschichte der Tiefenökologie, in:
Gottwald/Andrea Klepsch, Hrsg., Tiefenökologie. Wie wir in Zukunft leben
wollen, München, 1995, S.17ff., S.17, der Sammelband entstand im Auftrag
der Schweisfurth-Stiftung in Kooperation mit der Gesellschaft für
angewandte Tiefenökologie e.V.

[20]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref20>
vgl. ebd., S.18f.

[21]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref21>
vgl. *Fritjof **Capra*, Wendezeit, 1982, aktualisierte Ausgabe, München,
München 1991,

[22]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref22>
vgl. ebd., S.VIII, S.IX, S.465

[23]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref23>
zit. ebd., S.465

[24]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref24>
zit. *Capra*, Wendezeit, S.52

[25]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref25>
vgl. ebd., S.80, S.298f.

[26]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref26>
vgl. Otto W.Johnston: Der deutsche Nationalismythos. Ursprung eines
politischen Programms, Stuttgart, 1990; Georg L.Mosse: Die völkische
Revolution, Frankfurt/M., 1991, Lutz Hoffmann: Das deutsche Volk und
seine Feinde. Die völkische Droge, Köln, 1994

[27]
<http://www.google.de/search?q=cache:rCPcfUzo9_Y:home.pages.at/lobotnic/oeko
li/content_texte_veganismus_peterbierl.htm+Capra+Fritjof+Oekolinx&amp;hl=de&
amp;lr=lang_de#_ftnref27>
vgl. Peter Kratz, Die Götter des New Age, Berlin, 1994, S.40, S.47


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Franz J. Nahrada wrote:

Zu der von Jobst angesprochenen notwendigen fundamentalen Systemkorrektur
stehen erste, vorsichtige Hinweise bei Fritjof Capra.
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A Systemic Analysis of International Terrorism

by Fritjof Capra



[2  <text/html; us-ascii (7bit)>]

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