Re(2): [ox] Fritjof Capra zum WTC - Terror
- From: "Franz J. Nahrada" <f.nahrada magnet.at>
- Date: Wed, 03 Oct 2001 22:54:29 +0200
Sorry, aber nach all diesen Postings krieg jetzt ich die Krise:
mit dem Zitieren von Capra wollt ich keine Veganismus-
oder Ökofaschismus- Debatte auslösen, sondern einfach
darauf hinweisen, daß es zur grenzenlosen Selbstgerechtig-
keit der westlichen Welt gehört, daß der gesamte Reichtum
der Welt für den bei "uns" stattfindenden Akkumulations-
prozeß zur Verfügung zu stehen hat. Diesen Aspekt, die
strukturelle Gewalt der Technologie, hat Capra leise
gestreift.
Der Zynismus, daß gleichzeitig Krieg geführt und dann noch
"humanitäre Hilfe in gleicher Höhe" angekündigt wird ist
immer noch auf der Unterstellung gegründet, alles könnte
im Prinzip so weitergehen, aber "wir" müßten halt etwas
"gegen den Hunger" etc. tun. Also muß "uns" auch die ganze
Welt weiterhin dienlich und nützlich sein....
Daß, wer die Rede von der humanitären Hilfe und der Beseitigung
der Armut ernst nimmt, allemal zuerst etwas gegen die Größe
des ökologischen Fußabdruckes der Weltmetropolen
unternehmen muß, schien mir eine erwähnenswerte
Selbstverständlichkeit.
Und daß ein stofflich und sinnlich vernünftiges Weltsystem
sich am Muster des Organischen sehr wesentliche
Anregungen zur Gestaltung nachhaltiger Reproduktion
holen kann, daran kann ich partout nichts Kritikables
finden.
In unseren Kontext gebracht heißt das allemal, daß gemeinsame
geistige Anstrengungen zur Optimierung der Verfahren
regionaler Kreislaufwirtschaften das wichtigste Friedenswerk
überhaupt sind. Hier gilt es nicht "know how" zu verkaufen,
sondern sich einfach im eigenen Interesse an einer Prosperität
aller nützlich zu machen. Das ist es schlicht und einfach, was
uns den Übergang von freier Software zu einer GPL-Gesellschaft
möglich machen wird. Was denn sonst!?
Franz
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