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Re: [ox] Entgegnung zum Contraste-Schwerpunkt



Liebe Liste!

Last week (9 days ago) Stefan Merten wrote:
in der aktuellen Contraste (September 2001) ist eine Entgegnung zu
unserem Schwerpunkt erschienen, die natürlich hier nicht fehlen darf.
Ich finde sie zwar reichlich dünn - vielleicht sollte Jörg erst mal
rauskriegen worüber er da eigentlich schwadroniert? -, aber lest
selbst. Von Annette, die sich (leider :-( ) vorerst ihrer
wissenschaftlichen Tätigkeit widmet, kommt wohl noch eine Entgegnung.

Diese Entgegnung von Annette Schlemm ist hier anbei.

Annette: Danke nochmal dafür.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Wir nehmen uns das Essen und die Mittel dazu - wenn's sein kann, auch
Computer...


Jörg Sommer wunderte sich über die "Heiligsprechung des Computers" in
den Schwerpunkt-Texten der Sommer-Contraste. Leider hatten wir wohl
doch einige grundsätzliche Voraussetzungen unseres Konzepts zu wenig
deutlich gemacht, weil wir sie für selbstverständlich hielten.
Betitelt ist seine Kritik mit einer Vermutung, warum sich Oekonuxler
auf die Computerwelt beziehen: "Man schlägt die Hand nicht, die das
Essen bringt..." Nun, mir persönlich brachte noch kein Computer das
Essen... und die Unterstellung, daß wir ein Sponsoring von der
Computerindustrie bekommen könnten, ist ein ziemlich mieser
Totschlägertrick. Wir nehmen sogar die (auch mit Honoraransprüchen
verbunden) Rechte an unseren Theorieproduktionen ausdrücklich nicht in
Anspruch. Nein, wir singen nicht das Lied der Kapitalisten. Die
Vision, die mit dem Kollektivnamen "Oekonux" verbunden ist, bringt
mich aber dazu, mich vom Kapitalismus, von dem wir uns nicht mal in
Nischen ganz lösen können, immer mehr zu befreien - auch wenn ich noch
einen innerhalb des Kapitalismus erzeugten Computer oder
Kugelschreiber verwende .


Statt Roten Fahnen jetzt Computer in der geballten Faust? - Oder:
Warum es gar nicht um Computer geht...

In den ganzen Texten bei Oekonux geht es nie um den Computer als
"Heilige Kuh". Ich denke auch nicht, dass die "neue Gesellschaft" nur
aus freien Softwareentwicklern bestehen solle. So platt wollten wir
wirklich nicht verstanden werden. Das Zeichen ;-) nach der Überschrift
"Klicks in die Freiheit" versteht sich (mit nach links geneigtem Kopf
angeschaut) als augenzwinkernde Selbstironisierung. Und daß es
inhaltlich so oft um die leidigen Computer geht, hängt damit zusammen,
daß unsere Sichtweise dazu noch nicht bekannt ist, da sie sich
maßgeblich von blinder Maschinenstürmerei und ebenso blinder
Technikeuphorie unterscheidet. Worum geht es uns dann? Wenns aus den
Texten nicht herauslesbar war, dann hier ausdrücklich: Es geht uns um
eine Gesellschaft, in der sich alle Menschen individuell selbst
entfalten können - und von diesen Interessen her auch die Möglichkeit
haben, selbstbestimmt freie Vereinbarungen über die Reproduktion und
Produktion ihrer Lebensgrundlagen und benötigter Güter und Leistungen
einzugehen.

Wir kennen solche Praxen aus Kommunen, der Alternativen Ökonomie und
anderen Gruppenprozessen. Zumindest für jene Bereiche der Welt, in
denen die "Zivilisation" sich ausbreitete, ist es aber sehr lange her,
dass solche kooperativen Strukturen auch für größere menschliche
Zusammenhänge bzw. die Gesamtgesellschaft möglich oder gar realisiert
waren. Ein einfaches Zurück zu vorherrschaftlichen Zeiten (vielleicht
waren die germanischen Dörfer gemeinschaftlich-selbstorganisiert, ich
weiß es nicht...) ist - zumindest für uns - angesichts der höheren
Bevölkerungsdichte und auch erweiterter Lebensmöglichkeiten (Kultur
etc.) nicht wünschbar. Auch eine einfache quantitative Ausbreitung der
bisherigen eher kleinräumigen Alternativen (Ökodörfer, Kommunen,
alternative Ökonomie) scheint uns keine angemessene
gesamtgesellschaftliche Vision zu ermöglichen.

Wir können niemals genau vorherbestimmen, wie eine solche Gesellschaft
aussehen wird, in der "sich alle Menschen individuell selbst entfalten
können ... selbstbestimmt freie Vereinbarungen ... einzugehen" können.
Aber strukturelle Aussagen über mögliche innovative
(Selbst-)Organisierungsformen sind schon möglich. Und zumindest viele
der in Oekonux beteiligten Menschen haben das Bedürfnis, sie
auszuprobieren und dabei über diese Strukturen zu reflektieren. Der
Ausgangspunkt ist folgendes Problem:

Denen, die eine andere als die kapitalistisch strukturierte Wirtschaft
wollen, wird ständig entgegengehalten: Eine hochkomplexe
gesamtgesellschaftliche Produktion (wenn schon nicht von Computern, so
eben von Kugelschreibern und Ökopapier und des Postwesens) sei nun mal
effektiv und produktiv nur auf Grundlage von kapitalistischer
Marktwirtschaft möglich - oder wenigstens mit "gerechtem Tausch" -
also einer Art Buchhalter-Sozialismus. Auch die Alternativökonomie
verwendet immer mehr die Mittel kapitalistischer Effektivierung, wie
in den "Contrasten" nachzuverfolgen ist. Die Alternative sei der
Rückfall in eine vormoderne, mit viel Arbeitsaufwand verbundene
Produktionsweise (ich stamme von Landarbeitergenerationen ab, ich
weiß, was das für einen Verzicht an Interessenentwicklung usw.
bedeutet: Lesen war z.B. immer als Faulheit stigmatisiert).

Dies ist für viele, die mit dem Kapitalismus nicht zufrieden sind,
aber keine Alternative. Beispiele für Kommunen und Alternative
Ökonomie gibt's mittlerweile schon lange. Ihre Vernetzung ist bislang
noch nie ausreichend gewachsen, um von selbst in eine neue Qualität
hineinzuwachsen, von der aus eine gesamtgesellschaftliche
(Re-)Produktion aus möglich erscheint. Ich behaupte nicht, daß sie
eine Sackgasse wären, eine gesamtgesellschaftliche Alternative sollte
jedoch gesamtgesellschaftliche Umrisse einer neuen Art und Weise der
(Re-)Produktion wenigstens erahnen lassen.


Wozu "Freie Software"?

Die "Freie Softwarebewegung" ist - wie oben erwähnt - nicht schon die
neue Gesellschaft. Sie ist auch nicht ein gegenständlicher Keim davon,
der nur noch zu wachsen bräuchte.

Aber "Freie Software" kann als Modell für die Form untersucht werden,
in der sich Menschen ausgehend von individuellen Interessen und
Bedürfnissen frei vereinbart in produktiven Kooperationen
zusammenfinden und dabei hochproduktiv und mit hoher Qualität
Ergebnisse schaffen, die allen nützen.

Und "Freie Software" selbst ist - eher nebenbei - inhaltlich durchaus
auch eine Grundlage dafür, dass sich die Menschen die es wollen, mit
ihrer Hilfe selbstbestimmt vernetzen und Kooperationen realisieren und
ihren Interessen gemäß produzieren können. (Mein Computer läuft leider
auch noch mit "Winzigweich" und nicht mit LINUX - aber wir arbeiten
dran).

Daß Freie Software tatsächlich zuerst die Möglichkeit hat, sich
außerhalb der kapitalistischen Wertvergesellschaftung zu entwickeln
(wenn auch nicht alle ihrer Sprösslinge der Integration entgehen
werden), ist tatsächlich ihrem immateriellen Charakter zu verdanken.
Der Gedanke, daß sich wie mit Freier Software doch auch mit Freier
Hardware wirtschaften ließe, ist für uns kein Argument gegen die Freie
Software, sondern für Freie Hardware (olle Marx lässt grüßen). Das
spielt in Oekonux durchaus eine Rolle, es gibt auch ein Projekt, die
Konstruktionsunterlagen für ein konzernunabhängiges Automobil
(ausgerechnet!) kooperativ im Internet zu entwickeln, es gibt auch
Projekte für die Freie Entwicklung von Computer-CPUs und anderer
echter Hardware usw. Letztlich geht es uns im Kontext von Oekonux aber
nicht primär um die Software, sondern es geht darum "Prinzipien freier
Softwareentwicklung auch auf (unsere) Bereiche zu übertragen", wie
Benni Bärmann auf der S. 1 der Sommer-Contraste berichtete. Diese
Ebene der Argumentation ist bei Jörg Sommer überhaupt nicht
angekommen, was sicher in unserer unzulänglichen Argumentation
begründet ist..


Freie Software als "Modell" eines neuen Organisierungsprinzips der
gesellschaftlichen komplexen (Re-)Produktion

Das Wort "Selbstorganisation" ist zwar von den Managergurus eher
entdeckt worden als von Alternativen und Linken (einige Anarchisten
vielleicht ausgenommen). Aber inzwischen reicht es auch bei uns nicht
mehr aus, nur abstrakt die Losung "Organisiert Euch selbst" als Lösung
daher zu beten. Diese Forderung - die übrigens die von Jörg Sommer
geforderte Regionalisierung impliziert - verlangt nach einer
vorstellbaren Konkretisierung. Die Summe kleinräumiger
Nischenproduzenten ist es wohl nicht. Noch haben wir die Hardware für
die Schwerpunkte der Produktion tatsächlich nicht in unserem Besitz.
Aber dass es geht, dass überhaupt dezentral-vernetzt, aus den
individuellen Bedürfnissen und deren kooperativer Selbst-Organisierung
ohne Zentrale oder anonymen Tausch heraus sinnvoll produziert werden
kann, zeigt die Praxis der Freien Softwarebewegung. Um diesen Inhalt,
diese Erfahrung geht es zumindest mir im Oekonux-Kontext. Während in
der politischen Bewegung z.B. immer wieder geschwankt wird zwischen
"basisdemokratischem" Organisationschaos, Verantwortungslosigkeit,
Uneffektivität und der Neuherausbildung von formellen oder informellen
"Eliten" (bis hin zu neuen bewussten Zentralisierungstendenzen) - sehe
ich in der Freien Software, wie sich hier Gruppenstrukturen
herausbilden, in der notwendige Koordination auf spezifische (jeweils
von der Gruppe selbst bestimmte) Weise wirksam wird und für das
Verhältnis von Projekt und Projektkoordinator eine Win-Win-Situation
strukturell verankert ist. Ich persönlich habe noch nie eine Zeile
Programmcode programmiert - aber diese Strukturierung der
Arbeitsorganisation (ausgehend von individuellen Interessen in
selbstbestimmter freier Vereinbarung) hat mir in anderen
Lebensbereichen bereits mehrfach sehr geholfen. Beispielsweise gehen
wir mehr und mehr dazu über, auch in der Theorieentwicklung vom
elitenhaften AutorInnentum hin zur sich selbst-koordinierenden
Beteiligung aller Interessenten zu kommen (www.opentheory.org).

Was wir im Unterschied zu den ansonsten in Contraste vertretenen
Gedanken an Prinzipien wichtig finden, schreibe ich zur Erinnerung
noch mal kurz vor allem aus Teilüberschriften ab:

* Weder Lohnarbeit noch Subsistenz

* Weder Tauschen noch Schenken - Einfach nehmen und geben

* Individuelle Selbstentfaltung als Motor

* Freie Kooperation.


Mehr als Freie Software

Die Vision der Freien Gesellschaft selbst enthält viel mehr als die
Freie Software. Natürlich wäre es dumm, anzunehmen, eine gewisse Fülle
an Computern auf der Welt würde die Befreiung bringen. Quatsch. Wer
sich versorgen will und kann und seinen Interessen nachgehen, ohne
dazu einen Computer zu brauchen, soll das gern tun. Und wer meint,
einen zu brauchen, wird dann eben nicht nur in einen Laden gehen und
einen kaufen oder tauschen. Sondern der wird vielleicht schauen, wer
auch einen braucht und wie sie sich ihn dann basteln (das geht
durchaus auch in Heimwerkerarbeit: mein Mann baute seinen ersten PC
aus DDR-üblichen Zubehörteilen, z.B. Tasten von der elektrischen
Eisenbahn). Oder er findet andere, die aus Spaß an der Sache auch für
ihn einen mit bauen. Das ist die Antwort auf Jörg Sommers Frage: "Wo
soll (der Computer) herkommen in einer geldlosen Gesellschaft?". Geld
kauft dann nicht mehr fremde Arbeitsleistung und Zutaten, sondern
konkrete Vereinbarungen im gegenseitigen Interesse ersetzen diese
Anonymität. Das funktionierte bisher nur in Kommunen - wir wollen
nichts weniger als "Kommunismus": über alle einzelnen Gemeinschaften
hinaus als Vergesellschaftungs- (und Wirtschafts)prinzip.

Rein technisch - leider müssen wir darüber auch mal nachdenken - kann
die vermittelnde Rolle des Geldes und die bisher nur darüber mögliche
Ausdehnung der Reichweite (weil eben sicher nicht gleich der Nachbar
gegenüber Computer baut oder Bücher druckt) nun allerdings durch Bits
und Bytes ersetzt werden. Natürlich nicht im kapitalistischen Sinne
als elektronischer Geldersatz - sondern als konkrete Information wer
was mit wem produziert, anbietet, weiter gibt, haben möchte etc., etc.
(wirtschaftswssenschaftlich nennt sich das "Allokationsproblem").

Das Wirtschaftskonzept des freien "Gebens und Nehmens" ist dabei
tauschlos und beruht - das soll nicht verschwiegen werden - auf der
streitbaren Annahme, dass kein grundsätzlicher ökonomischer
Mangelzustand herrscht, der eine "Ökonomisierung", eine
Abstraktsetzung über ökonomische "Werte" und die Organisation der
Gesellschaft entlang dieser abstrakten Prinzipien nahe legen würde.

Die Motivation für diese Annahme - auch das ist ein streitbarer Punkt
- kommt aus der historisch gegebenen hohen allgemeinen und sich (in
wünschbare Richtungen) weiter entfaltenden Produktivkraft (bei der die
unverantwortlichen Bereiche "abgerüstet" werden müssen).

Ansonsten sind die Kritiken, die Jörg Sommer dem Gerät Computer
andichtet, in der eben geschilderten gesellschaftlichen Praxis
ausgeschaltet: "Informationsmüll" gibt es nicht, denn jede Mitteilung
eines Menschen in die Welt hinaus wird als Ausdruck seiner
individuellen Selbstentfaltung geschätzt und von keiner Institution
der Welt als Müll oder Nicht-Müll "bewertet" (Werbung und so einen
Kram brauchts ja dann nicht mehr). Regionalisierung ist sowieso erst -
ohne Rückfall ins Mittelalter - auf Basis einer intelligenten und
unaufwendigen dezentralen Vernetzung sinnvoll und möglich, die die
einen per Langstreckenläufer abwickeln werden, andere halt mit
Internet und Computer. Entschleunigung ergibt sich dadurch, daß die
Organisierung "von unten" nach den realen Bedürfnissen folgt und nicht
mehr entsprechend Kapitalverwertungszwängen. Manches wird wohl auch
derart "stocken", daß andere schon wieder Angst bekommen werden, ob
überhaupt ordentlich und ausreichend genug produziert wird. Die
qualitative Verarmung durch Computer - nun ja. Wo sie anderes ersetzt,
mag das geschehen. Wir kennen inzwischen aber auch viele Qualitäten
menschlicher Kontakte, die wir ohne Computer und Internet nicht kennen
würden. All die netten Oekonuxler würde ich nicht kennen! Ich hoffe,
auch Jörg Sommer spricht mir die Berechtigung für diese, meine
Einschätzung nicht einfach ab. Daß Computer Begehrlichkeiten wecken,
wird im Kapitalismus natürlich genutzt. Wo auch nicht (es gibt auch
Super-Luxus-Kugelschreiber, mit denen Sammler- und
Prestigebegehrlichkeiten geweckt werden). Unter den Voraussetzungen,
die in unserem Konzept mit gedacht sind, steht es erstens mir nicht
zu, Bedürfnisse anderer zu zensieren; zweitens wird sich jede/r selbst
zu kümmern haben, wie sie/er seine Interessen und Begierden realisiert
- sie/er wird es nur nicht mehr auf Kosten anderer realisieren können.
Daß die Arbeit jetzt nur intensiviert und entstehende Freiräume
wegrationalisiert werden, ist im Kapitalismus nicht anders zu
erwarten. Das der Maschine oder dem Computer als Gerät anzulasten wäre
etwas sehr kurzsichtig. Und die zuletzt noch erwähnten Sperren gegen
Freie Software sind - soweit ich es verstehe - rein technisch jetzt
schon nicht mehr möglich und sogar wenn sie es wären: sie würden die
Bemühungen um Freie Software enorm revolutionieren.


Weltweit -  aber individuell

Eine Zwangsbeglückung aller Menschen mit einem Computer oder
Internetanschluß braucht es dabei nicht geben. Grundsätzlich baut sich
diese Wirtschaft "von unten nach oben" auf. In den sich überlappenden
Gib-und-Nimm-Netzen sind nur jene Menschen, die sich von sich aus
beteiligen. Keine Gruppen von Menschen oder auch Einzelne können
andere durch welche Macht auch immer dazu bringen, z.B. für sie zu
arbeiten, sich zu beteiligen oder Rohstoffe und Ressourcen zur
Verfügung zu stellen. Kein gesellschaftliches Ziel steht
oberhalb/außerhalb dieses Organisierungsprinzips. Dadurch - wenn die
jetzt kapitalistischen Länder sich dementsprechend ändern - sind
weltweit ganz andere Bedingungen gegeben als jetzt. Ob Menschen in
welchen Ländern auch immer sich entschließen, sich einzubringen in die
Vernetzung, entscheiden sie selbst. Die Computerbauer werden wirklich
ein Problem haben, sich die Rohstoffe zu besorgen. Aber wenn genügend
Menschen das Bedürfnis danach haben, werden sie es lösen (alte
elektrische Eisenbahnen mit Tasten gibt es sicher noch für einige
hundert PCs in Deutschland). Sie werden auch das Problem der Ökologie
der verwendeten Materialien lösen - wir wissen, dass es "rein
technisch" bereits jetzt sehr viele alternative Möglichkeiten (sogar
den "Grünen Fernseher") gibt.

Wo diese Rumpröbelei nicht ausreicht, werden die Beteiligten das
merken und sich andere Möglichkeiten schaffen - rein
produktionstechnisch gibt es da inzwischen einige Grundlagen mehr als
noch vor einigen Jahrzehnten: flexible automatisierte
Kleinstserienfertigung auf Grundlage dezentraler Prozesssteuerung usw.
sind längst Stand der Technik. Nun kann man natürlich alle Technik der
Teufelei zeihen - und wer sie nicht mag, soll seine Zeit mit
Handarbeit verbringen können und sich trotzdem auch mal einen
maschinegefertigten Kuli schicken lassen. ... Ich merke, ich komme
wieder ins Utopisieren. Aber das ist das Problem: entweder wir reden
sehr abstrakt über vielleicht entstehende prinzipiell neue historische
Möglichkeiten der Menschheitsentwicklung oder versuchen sie wenigstens
mit einem Beispiel/Modell zu verdeutlichen (Freie Software) oder wir
werden weitere praktische Beispiele schaffen müssen und
nach(vor)denken natürlich...

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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