Message 03483 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT03483 Message: 1/1 L0 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] off topic - Die USA, das Öl, die Taliban und der Terror



?Die ich rief, die Geister, werd´ ich nun nicht los?
(Goethe, Zauberlehrling)

-------------------------------
http://derstandard.at/standard.asp?channel=POLITIK&ressort=KATASTROPHE&id=71
4058

Bin Laden und der Pass aus Sarajewo

Mudjahedin in Bosnien

STANDARD-Korrespondent Andrej Ivanji

  Sarajewo/Belgrad - US-Staatsfeind Nummer eins Osama Bin Laden soll eine
1993 in der Botschaft Bosnien-Herzegowinas in Wien ausgestellte bosnische
Staatsbürgerschaft besitzen, meldeten am Wochenende mehrere bosnische
Medien. Innenminister Muhamed Besic dementierte diese Behauptung zuerst
heftig, musste dann aber insofern zurückstecken, als die "Kommission für
naturalisierte Staatsbürger Bosniens" erst am Dienstag dazu Stellung nehmen
will.

Schon vor zwei Jahren schrieb das in Sarajewo erscheinende Magazin Dani,
dass Bin Laden einen bosnischen Reisepass besitze. Diese Meldung löste
damals kein besonderes Aufsehen aus, weil kein Geheimnis war, dass viele
Söldner aus islamischen Ländern am bosnischen Krieg teilgenommen hatten.
Quellen in Serbien behaupten, rund 1500 islamische "Gotteskrieger" hätten
sich nach dem Krieg in Bosnien niedergelassen. Sie alle erhielten die
bosnische Staatsbürgerschaft. Viele von ihnen sollen den Kontakt zu Bin
Laden aufrechterhalten haben.

Vor drei Monaten wurden in Bosnien aufgrund der von Interpol
ausgeschriebenen Steckbriefe fünf Exmudjahedin verhaftet, zwei von ihnen
stammen aus Algerien und sollen nahe Mitarbeiter Bin Ladens sein, die von
Bosnien aus operierend an Terrorakten in westlichen Ländern teilgenommen
hätten.
(DER STANDARD, Printausgabe, 17.9.2001)

-------------------------------
http://derstandard.at/standard.asp?id=699780
Der Standard - 05.09.2001
Afghanistan - Das Regime der Taliban

[..]

Die wichtigsten Ereignisse seit 1978:

[..]
1997: Ein Konsortium unter Führung der kalifornischen Erdölgesellschaft
"Unocal" schließt mit den Taliban ein Abkommen für einen Pipelinebau von
Turkmenien über Afghanistan nach Pakistan zum Indischen Ozean. Das Projekt
scheitert aber 1998 nach der Affäre um den in Afghanistan etablierten
saudiarabischen Milliardär und Terrordrahtzieher Osama Bin Laden, den die
USA für die verheerenden Anschläge auf ihre Botschaften in Kenia und
Tansania verantwortlich machen.
[..]

-------------------------------
"(..) Es gehörte zu den bemerkenswertesten Fehlgriffen der amerikanischen
Weltmacht, daß sie anfangs die ?Koranschüler" in den pakistanischen Lagern
an der Grenze zu Afghanistan unterstützte. Damit verband sie das Ziel, den
mörderischen Bruderkrieg in Kabul zu beenden und Stabilität in jenem
mittelasiatischen ?Great game" zu erreichen, das seit dem Rückzug der
Sowjetunion und Rußlands aus Mittelasien um die dortigen Erdgas- und
Erdölvorräte gespielt wird - zum Vorteil Amerikas. (..)"
aus: FAZ 6.3.2001 "Ratlos vor den Taliban" von Wolfgang Günter Lerch

-------------------------------
Afghanistan - Die Taliban
FAZ.NET 14. Sep. 2001 - Von Anna J. Treu
[..]

Öl und Rauschgift
Unterstützt werden die Taliban auch von der Rauschgift- und Schmuggelmafia.
Beide Gruppen stammen ursprünglich aus Afghanistan, arbeiten jedoch im
gesamten Grenzraum zwischen Iran, Zentralasien, Afghanistan und Pakistan.
Der Einfluss der Mafiosi reicht bis in die pakistanische Regierung hinein.
In Afghanistan geht es auch um Öl. In Zentralasien und Nordwestafghanistan
lagern große Vorkommen, die ausländische Unternehmen erschließen und über
Afghanistan und Pakistan exportieren wollen. Dazu müsste eine Pipeline durch
Afghanistan bis in die pakistanische Hafenstadt Karatschi gebaut werden. Um
ein ruhiges Afghanistan zu sichern, setzten die Amerikaner auf die Taliban
als Ordnungsmacht.
[..]

-------------------------------
Energy Information Administration
http://www.eia.doe.gov/emeu/cabs/afghan.html
REGIONAL PIPELINE PLANS

[..] In January 1998, the Taliban signed an agreement that would allow a
proposed 890-mile, $2-billion, 1.9-billion-cubic-feet-per-day natural gas
pipeline project led by Unocal to proceed. The proposed pipeline would
transport gas from Turkmenistan's 45-Tcf Dauletabad gas field to Pakistan,
and most likely would run from Dauletabad south to the Afghan border and
through Herat and Qandahar in Afghanistan, to Quetta, Pakistan. The line
would then link with Pakistan's gas grid at Sui. Gas shipments had been
projected to start at 700 Mmcf/d in 1999 and to rise to 1.4 Bcf/d or higher
by 2002. In March 1998, however, Unocal announced a delay in finalizing
project details due to Afghanistan's continuing civil war. [..]

On December 8, 1998, Unocal announced that it was withdrawing from the
Centgas consortium, citing low oil prices and turmoil in Afghanistan as
making the pipeline project uneconomical and too risky.

-------------------------------
Auszug aus einem FAZ-Artikel (3.6.1997 - S.6) von Wolfgang Guenter Lerch:

"TASCHKENT, 2. Juni. Ein Wechselbad von politischer Gespanntheit und
scheinbarer Beruhigung hat die usbekische Hauptstadt Taschkent in der
vergangenen Woche erlebt. Die Nachricht vom vorübergehenden Fall der
nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif, wo der Usbeken-General Dostum mit
seinen Truppen nach einer Meuterei den fanatischen Taliban aus Kabul zu
erliegen schien, rief große Besorgnis hervor, die sich erst legte, als die
Taliban schwere Schläge einstecken und Mazar-i-Sharif wieder hergeben
mußten. Doch geklärt ist die Situation noch lange nicht. Auch in den
Nachbarstaaten Kasachstan und Kyrgystan hatte der plötzliche Ruf "Taliban
ante portas" die Gemüter in Unruhe versetzt und wohl auch schon Flüchtlinge
in Bewegung gesetzt. In Afganistan leben Usbeken und Kirgisen, die nur
ungern unter der religiösen Diktatur der von Amerika unterstützten
"Koranschüler" leben wollen. Die Republik Usbekistan kann im sechsten Jahr
ihrer Unabhängigkeit nichts weniger brauchen, als kriegerische Wirren in der
Nähe ihrer Grenze, die die Gefahr eines Ubergreifens in sich bergen. [..]"


-------------------------------
Zwei mails von mir 1997 und 1998 zum Thema Taliban und USA
http://www.jusos.org/medien/aktuell/2001/ml_taliban.html



________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT03483 Message: 1/1 L0 [In index]
Message 03483 [Homepage] [Navigation]